#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Tonsilletomie: ja/nein?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Tonsilletomie: ja/nein?

    Hallo! 



    Meine Krankengeschichte: 


    Als Kind (bis ca 12 Jahre) mehrmals Mandelentzündung (Angina) gehabt, mit Antibiotikum immer behandelt worden; HNO-Arzt (= HNO1) meinte, dass die Mandeln rausmüssten. Meine Mutter schleppte mich zu einem anderen HNO-Arzt (=HNO2) und dieser meinte, dass man noch warten sollte und er sich selbst ein Bild über die ständigen Entzündungen die nächsten Wochen über machen möchte. Danach war allerdings nichts mehr. Mit ungefähr 10 Jahren wurde bei mir eine leichte Hausstaubmilbenallergie festgestellt, welche sich nach Austausch der Teppichböden und einer peniblen Bett-/Couch-Hygiene zu Hause höchstens nur mehr dann bemerkbar macht, wenn ich auswärts schlafe (habe Nasonex-Nasenspray als Notfallmedikament zur Symptomlinderung). 


    Im Zivildienst (Rettungsdienst; war 19/20 Jahre alt) habe ich wieder begonnen, mich mit mehreren Mandelentzündungen rumzuquälen, also Mandeln entzündet, teilweise belegt (eiterfarbiges Zeugs) und stets Fieber dabei. Dagegen habe ich immer Ospen (=Phenoxymethylpenicillin) und Parkemed (= Mefenaminsäure) eingenommen, nach wenigen Tagen (auch unter Schonung) war der Spuk immer vorbei. Der Hausarzt hat mich dann zum HNO-Arzt geschickt (HNO2) und auch an dieser Stelle wollte er noch warten (es war April, er hätte erst im Sommer einen OP-Termin auftreiben können und im Sommer wollte er so etwas nicht operieren). Habe den Sommer (kein Zivildienst mehr) krankheitsfrei erlebt und seit dem den besagten HNO-Arzt nicht mehr besucht. 
Danach (mit Ende 20 Jahren; es war Herbst 2010) kam studienbedingt ein Umzug in eine andere Stadt (ca 160 km vom HNO-Arzt2 entfernt). Habe jetzt neue Ärzte (neuer Hausarzt, neuer HNO-Arzt, neuer Augenarzt, neuer Zahnarzt, neue Hautärztin usw). 


    2012 plagte mich ein fieser Ausschlag, der Hautarzt behandelte symptommäßig mit Kortison, Ursachenforschung betrieb er nicht (auf die Frage warum er nicht nach Sympomen sucht damit ich Kortison vermeiden kann, meinte er nur „wozu?“). Im Herbst/Winter war symptommäßig nichts und als 2013 die Symptome wieder kamen, habe ich einen anderen Hautarzt aufgesucht. Er meinte es sei eine Allergie (habe ihm stets widersprochen und gemeint, dass es das nicht sein kann). Er hat mir ein Immunsuppresivum verschrieben (damit die seiner Meinung nach vorhandene allergische Reaktion aufhört). Hautausschlag (ohne jeglicher Besserung) hielt selbst zwei Wochen nach Einnahme der ersten solchen Tablette an (danach meinte er, dass es wohl doch keine Allergie sei). Danach kam gegen die Symptome Kortisonbehandlung wie im Vorjahr und ein langsames Absetzen (über zwei Wochen hinweg langsames Drosseln des Medikaments) des Immunsuppresivums. Bekam dann vier Wochen nach Einnahme der ersten Tablette und gleich nach endgültigem Absetzen des Medikaments eine starke Mandelentzündung mit einem Spitzenwert von 39,8 Grad an Fieber. Bekam Ospen (=Phenoxymethylpenicillin)und Parkemed (Mefenaminsäure) und nach ungefähr zweiwöchiger Schonung gings wieder besser. Behandelnder Allgemeinmediziner meinte, dass der Krankheitsschub durch das Immunsuppresivum kommen kann und er dies auch für sehr wahrscheinlich hält. 

    Nach einem erneuten Hautarztwechsel und der Überweisung an die Hautabteilung eines Krankenhauses, nach unzähligen Tests und auch einer Hautbiopsie wurde festgestellt, dass es „nur“ Dyshidrose ist, dank Salbenbehandlung zum Aufbau einer gesünderen Haut und der Gabe eines Notfallmedikaments (falls mal wieder Ausschlag da ist) habe ich das Problem seither im Griff. 


    Sommer 2014: Erkältung (Nase geschwollen und verschleimt, Halsschmerzen/–kratzen, Husten) mit leichtem Fieber, Mandelentzündung kam erst nach ungefähr anderthalbwöchiger Erkältung dazu. Bekam dann (ab Einsetzen der Mandelentzündung) Ceclor (=Cefaclor) verschrieben, nach ein paar Tagen war der gesamte Spuk beendet. 

    Nach Abklingen der Symptome und einer Wartezeit von zweieinhalb Wochen habe ich mit Sport begonnen (Walken, leichtes Laufen; habe zum Schluss eine Strecke von 11,6 km in 1h 26min geschafft), seit Beginn der Krankheitsphase im Herbst aber nicht mehr sportlich betätigt. Grund für den Sport: „Figurkorrektur“. 


    Herbst 2014: Mir machte das Pfeiffersche Drüsenfieber zu schaffen (ein Vertretungsarzt von meinem sonst behandelnden praktischen Arzt hat mich ua ins Krankenhaus mit HNO-Fachabteilung überwiesen, dort wollten sie mich schon stationär wegen der Symptome aufnehmen; ich war dagegen und ging dann nach Hause). Symptome: Halsschmerzen/–kratzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit/Schlappheit, entzündete und belegte Mandeln (wenn man mir in den Mund sah, sah man nur mehr gelblich-gräulichen Mandelbelag, von den Mandeln war nichts (!) mehr zu sehen, die Umgebung war geschwollen). Behandelt wurde mit Ibuprofen und drei verschiedenen Antibiotika. Verschriebene Antibiotika: Ceclor (=Cefaclor) (vom Hausarzt verschrieben; keine Nebenwirkungen gemerkt), nach Verschlechterung der Mandelproblematik gab es Augmentin (= Amoxicillin, Clavulansäure) (vom Hausarzt, der aber bereits Pfeiffer angedacht hat, aber auf mein Verlangen sich dann doch zu einem Antibiotikum verleiten hat lassen), bei Einsetzen eines Ausschlags im Oberkörper- und Gesichtsbereich (hielt bis zwei Tage nach Absetzen der Medikamente an) gab es von der HNO-Abteilung des Krankenhauses Keflex (=Cefalexin) (nach vier Tagen bekam ich einen sehr juckenden Ganzkörperausschlag, der trotz Betnesol (= Betamethasondinatriumphosphat, Neomycinsulfat) und Fenistil (= Dimetinden maleat) anderthalb Wochen gebraucht hat um wegzugehen). 
Mandelsymptome waren zu Beginn des Ausschlags fast weg, habe dann die Medikamente abgesetzt (wegen Weihnachtsfeiertage aber keinen Arzt erwischt), Symptome wurden besser.

    Mein Allgemeinmediziner meinte bereits nach drei Tagen Ceclor (= Cefaclor), dass die Mandeln raus müssen (er war auch der erste, der das Pfeiffer erkannte, nur habe ich ihm dagegen geredet, bis es dann wenige Tage später im Krankenhaus diagnostiziert wurde). Auch die Überweisung zu einem niedergelassenen HNO-Arzt hier (= HNO3) brachte dasselbe Ergebnis, im Krankenhaus (bei der Pfeiffer-Diagnose wurde ebenfalls kurz erwähnt, dass man eventuell eine Mandel-OP überlegen sollte wenn alles vorbei ist). Als Begründung wurde vom HNO3 gesagt, dass meine Mandeln nur mehr ein Häufchen Elend wären, sie total zerklüfftet seien (der Allgemeinmediziner meinte dasselbe, nur verwendete er eine andere Wortwahl) und es eigentlich ein Wunder sei, dass ich nicht mehr Probleme mit Mandelentzündungen usw hätte. Beide Ärzte haben auch erwähnt, dass die Krankheitsindikation (mehrmalige Mandelentzündung innerhalb eines bestimmten Zeitraums) nicht erfüllt ist, aber aufgrund des Zustands der Mandeln es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis ich wieder Probleme bekomme. 
Der HNO-Arzt (HNO3) hat auch gemeint, dass es für ihn ein Wunder sei, dass ich keine Probleme mit der Atmung habe. Denn anscheinend sind meine Mandeln (er hat sie mittlerweile auch im nicht entzündeten Zustand gesehen) so groß, dass sie meine Atmung behindern müssten. Er meinte auch, dass er in seiner Berufslaufbauhn nur sehr sehr selten solch dimensionierten Mandeln sehe (er hat nicht mehr lange um in den Ruhestand zu gehen). Ich habe aber keine Probleme mit der Atmung. Weiters meinte er (bereits in Hinblick auf die Operation), dass ich mich auf ziemlich starke Schmerzen einstellen müsse (mir ist es lieber, jemand ist ehrlich und sagt klipp und klar was kommt, anstatt es mir schön zu reden um mich nachher eiskalt erwischen zu lassen), da die Mandeln ziemlich groß sind, es deshalb zu großen Wundflächen kommen wird und je größer die Wunden sein werden, desto stärker sei auch die Schmerzbeeinträchtigung. 


    Meine Fragen: Müssen die Mandeln wirklich/unbedingt raus? Oder gibt es eine andere Möglichkeit, die ich noch probieren könnte? Bzw erfülle ich die mengenmäßig festgelegte Indikation zur Operation ja auch nicht wirklich.
    Bedingt durch die Uni (aufgrund einer blöden Konstellation würde ich bereits wegen einer Woche (!) Abwesenheit ein ganzes Jahr verlieren* ) könnte ich erst im Herbst 2015 einen OP-Termin wahrnehmen, deshalb hätte ich jetzt noch genügend Zeit, mich durch Alternativen zur OP zu testen (die Ärzte jetzt sind nicht sehr begeistert von Alternativen). Ich habe megamäßig Angst vor der Operation (eigentlich von den Wochen danach und der Erfahrung, die mandellose Freunde mit oftmaliger Seitenstrangangina gemacht haben) und würde alles dafür tun, um eine Mandel-Operation vermeiden zu können. 


    Danke! 






    
__________ 

    * Ich habe ein Pflichtpraktikum zu absolvieren (Krankschreibung auch im Praktikum nicht möglich bzw würde dazu führen, dass ich das Praktikum im Folgesemester machen müsste), darf erst im Anschluss daran einen darauf aufbauenden Kurs (geblockt über wenige Wochen) besuchen und erst nach diesem Kurs die Abschlussprüfung machen. Der Kurs wird aber nur einmal im Jahr angeboten, dh wenn ich jetzt das Praktikum nicht mache, dann muss ich mit dem Kurs noch ein Jahr warten und das will/kann ich nicht (kann das verlorene Jahr schlecht/kaum finanziell überbrücken).


  • Re: Tonsilletomie: ja/nein?

    Die Indikation zur Tonsillektomie ist gegeben, wenn die Mandeln ca. 10x innerhalb von 2 Jahren eitrig entzündet waren.

    Kommentar


    • Re: Tonsilletomie: ja/nein?

      Danke für Ihre Antwort.
      Das Argument, dass die Mandeln total zerklüfftet (kaputt?) sind, zählt demnach (gar) nichts?

      Kommentar


      • Re: Tonsilletomie: ja/nein?

        Mandeln die zerklüftet aussehen haben in der Regel schon viele Infektionen durchgemacht. Dies allein ist kein Grund Sie zu entfernen.

        Kommentar



        • Re: Tonsilletomie: ja/nein?

          Hallo!

          Im obigen Beitrag ist meine bisherige Krankengeschichte. Diese hat sich fortgesetzt.

          Im März 2015 wieder Mandelprobleme (Halsschmerzen/–kratzen, vergrößerte und belegte Mandeln, Schluckbeschwerden im Sinne von Fremdkörpergefühl beim Schlucken), Therapie mit Clavamox 1 g, Ambroxol (weil auch verschleimte Nase), Mefenam, Tantum Verde.

          Im April 2015 HNO-Konsultation (auf Anraten des Allgemeinmediziners), dieser meinte dass noch keine Mandelentfernung notwendig sei. Er verschrieb für den Fall der Fälle zusätzlich Tyrothricin. Bei diesem HNO war ich zum ersten Mal, ich habe ihm die bisherige Patientengeschichte (beginnend in der Kindheit) geschildert.

          Im Juli 2015 wieder dieselben Beschwerden, gleiche Behandlung, dieses Mal zusätzlich noch Tyrothricin-Lutschtabletten.

          Im August 2015 wieder dieselben Beschwerden, Vertretungsärztin verordnete Gurgeltherapie (3x täglich) mit Betnesol 1 g (sie erschrak ob der Größe meine Mandeln), zusätzlich Mefenam 500 mg und Tyrothricin.

          Ende September 2015 wieder die üblichen Mandelbeschwerden, Allgemeinmediziner verschrieb Clavamox 1 g, Mefenam, Tantum Verde und Tyrothricin.
          Da dies binnen einer Woche keine Besserung brachte und der Allgemeinmediziner auf Urlaub war, habe ich den HNO (denselben wie im April 2015) aufgesucht. Dieser hat Clavamox durch Ciprofloxacin 500 mg (3x täglich) ersetzt. Der HNO-Arzt-Besuch war an einem Dienstag, am Samstag darauf war ich bereits wieder so fit um eine Wandertour (Hahnenkamm hinaufwandern, oben zu Mittag gegessen, danach einen anderen Weg wieder hinuntergegangen). Während der Wanderung war ich zwar auf Medikamenten, aber so fit um die Wanderung unternehmen zu können. Die Woche darauf habe ich die Medikation nach Anweisung vom HNO abgesetzt. Die Wanderung habe ich nicht abgesagt, da es sich um ein Ritual handelt, welche immer im Rahmen eines Jahrestages (in diesem Fall dem fünften) gemacht wird und deshalb besonders wichtig für mich ist.

          Danach beschwerdefrei, kein kratzen im Hals, kein Kloßgefühl, kein Räuspern, nichts. Auch keine verstopfte Nase usw.

          Vorige Woche war ich im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung beim Allgemeinmediziner. Dabei wurden folgende Werte ermittelt:
          - WBC – Leucocyten: 3,2 G/l (4,0 – 10,0) <<< AUFFÄLLIGKEIT >>>
          - RBC – Erythrocyten: 4,94 T/l (4,40 – 5,90)
          - HGB – Hämoglobin: 14,4 g/dl (13,0 – 18,0)
          - HCT – Hämotokrit: 42,7 % (40,0 – 52,00)
          - MCV: 86,4 fl (80,0 – 101,0)
          - MCH – HbE: 29,2 pg (27,0 – 35,0)
          - MCHC – HGB/HCT: 33,7 g/dl (29,0 – 36,0)
          - PLT – Thrombocyten: 148 G/l (130 – 440)
          - neutrophile Segmentkernige: 47% (40 – 70)
          - neutrop. Segmentkernige absolut: 1,50 G/l /(2,00 – 7,50) <<< AUFFÄLLIGKEIT >>>
          - Lymphocyten: 44 % (20 – 40) <<< AUFFÄLLIGKEIT >>>
          - Lymphocyten absolut: 1,41 G/l (1,00 – 4,00)
          - Monocyten: 6 % (2 – 10)
          - Monocyten absolut: 0,19 G/l (0,00 – 1,20)
          - eosinophile Leucocyten: 2 % (1 – 5)
          - eosnophile Leucocyten absolut: 0,06 G/l (0,00 – 0,40)
          - basophile Leucocyten: 0 % (0 – 1)
          - basophile Leucocyten absolut: 0,00 G/l (0,00 – 0,20)
          - LUC: 2 % (0 – 4)

          2014 wurde im Zuge der Mononukleose ein Bluttest gemacht (dies ist die letzte Überprüfung meiner Werte). Damals zeigte das ganze folgendes Bild:
          - WBC – Leucocyten: 6,51 G/l (4,0 – 10,0)
          - RBC – Erythrocyten: 5,22 T/l (4,40 – 5,90)
          - HGB – Hämoglobin: 15,0 g/dl (13,0 – 18,0)
          - HCT – Hämotokrit: 43 % (40,0 – 52,00)
          - MCV: 82 fl (80,0 – 101,0)
          - MCH – HbE: 28,7 pg (27,0 – 35,0)
          - MCHC – HGB/HCT: 34,9 g/dl (29,0 – 36,0)
          - PLT – Thrombocyten: 158 G/l (130 – 440)
          - neutrophile Segmentkernige: 53,6 % (40 – 70)
          - Lymphocyten: 35,5 % (20 – 40)
          - Monocyten: 6 % (2 – 10)
          - Monocyten absolut: 0,39 G/l (0,00 – 1,20)
          - eosinophile Leucocyten: 0,7 % (1 – 5)
          - eosinophile Leucocyten absolut: 0,05 G/l (0,00 – 0,40)
          - basophile Leucocyten: 0,8 % (0 – 1)
          - basophile Leucocyten absolut: 0,06 G/l (0,00 – 0,20)
          - LUC: 3,4 % (0 – 4)

          >>> Im Vergleich zwischen 2014 und 2016 zeigt sich, dass sich sämtliche Parameter nach unten beweg haben (Ausnahme: eosinophile Leucocyten).

          Der Allgemeinmediziner heute meinte, dass die erhöhten Werte eventuell mit den Mandeln zusammenhängen können und diese weiter beobachtet werden sollen (Kontrollblutuntersuchung Ende Mai). Er hat natürlich heute bei der Befundbesprechung gefragt ob ich die letzten Wochen eventuell leicht erkältet gewesen sei. Ich habe dies verneint und auch bei längerem Grübeln fällt mir nicht ein, wann ich zB das letzte Mal gehustet oder mich geschnäuzt habe (weil nicht notwendig).
          Meine Frage: kann es tatsächlich mit den Mandeln zusammenhängen, auch wenn ich seit über einem halben Jahr beschwerdefrei lebe? Muss ich mich aufgrund dieser Blutwerte auf eine Mandeloperation einstellen? Dies wäre für mich nämlich der größte Horror!

          Vielen herzlichen Dank für Hilfestellung!

          Kommentar

          Lädt...
          X