hallo zusammen,
seit Februar habe ich nun mit verschiedenen Symptomen zu kämpfen, doch leider konnte die Ursache bisher nicht eindeutig geklärt werden. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen oder haben eine Idee, worum es sich handeln könnte. Ich bin 20 Jahre alt und männlich.
Begonnen hat meine Problematik im Februar 2012. Ich bekam plötzlich starke Schmerzen in der linken Wange, die persistierten. Deswegen ging ich zum Kieferorthopäden, um auszuschließen, dass meine Zahnstellung/Weisheitszähne dafür verantwortlich sein könnten. Dessen Untersuchungen waren alle OB, aber er fand eine etwa 1 cm große, knubbelige und verhärtete Stelle unterhalb des linken Ohres. Er schloss auf die Ohrspeicheldrüse und schickte mich zum Internisten. Dieser behandelte mich mit Antibiotika (Cefuroxim), was keine Wirkung brachte. Die Schmerzen wurden stärker. An meinem Geburtstag saß ich dann beim Zahnarzt, der auf Myoarthropatien schloss und eine Aufbissschiene anfertigte. Ebenfalls keine Wirkung. Daraufhin HNO, der eitriges Sekret aus der Ohrspeicheldrüse feststellte. Weitere Antibiotika Gabe ohne Wirkung. Daraufhin ordnete der HNO-Arzt ein MRT an. Darin zeigte sich, dass der linke N. Trigeminus und insbesondere der dritte Ast des Trigeminus (nervus mandibularis) stark verdickt waren und Kontrastmittel anreicherten. (2011 hatte ich bereits mehrere Trigeminusneuralgien durchgemacht). Diagnose: Neuritis des N. Trigeminus. Dieser Befund wurde mir jedoch erst 2 Monate später mitgeteilt. In der MRT-Besprechung hieß es nämlich damals zuerst, dass da nichts wäre, und deswegen hatte ich die Sache auch nicht weiter verfolgt. Die MRT-Bilder wurden jedoch in der Röntgen-Praxis nachträglich durch einen Neuroradiologen begutachtet, der den Befund der Neuritis stellte.
Von diesem Befund habe ich dann erst im Zuge der neueren Symptomatik erfahren, die etwa Mitte Mai begann. Ich litt plötzlich unter ständiger Übelkeit. Eine Übelkeit, die ich bisher nicht kannte, und die nicht vom Magen zu kommen schien. Die Übelkeit kam anfallsweise und verging meistens schon nach ca. 20 Sekunden. Das ging etwa 1 Woche so, bis ich eines Abends ein leichtes Ohrgeräusch im linken Ohr feststellte. Am nächsten Tag ging ich zu einem anderen HNO-Arzt, der einen Hörsturz diagnostizierte. Der Hörverlust betrug links konstant minus 45 Dezibel (Schwankungen von maximal 4 dB). Ich hatte dabei allerdings gar nicht den Eindruck, schlechter zu hören oder einen Druck auf den Ohren zu haben. Jedoch verstärkte sich die Symptomatik noch in der Arztpraxis. Aus einem Ohrgeräusch wurden im Laufe des Tages mehrere, bis ich schließlich Töne, Flimmern, Rauschen, Melodien in allen Höhen und Tiefen hörte, die auch aufs rechte Ohr ausstrahlten. Manche Geräusche nahm ich pulsierend wahr.
Folgende Untersuchungen HNO:
- Audiogramm (links – 45 dB. Rechts kein Hörverlust)
- Otoskopie (OB)
- Tympanogramm nichts messbar (manchmal absolute Nullkurven, dann wieder seltsame Ausschläge. HNO ratlos)
- OAE unauffällig
- BERA (Das Ergebnis kenne ich nicht. Wurde jedoch später erneut zum MRT zum Ausschluss eines Akustikusneurinoms geschickt. Ergebnis später …)
Die Untersuchungen wurden im Laufe von zwei Wochen gemacht. In dieser Zeit ging es mir sehr schlecht. Ich hatte starken Schwindel, starke Kopfschmerzen, die Ohrgeräusche, anfallsweise Übelkeit, zwischendurch Fieber, Hitzegefühl, Rückenschmerzen, Druckgefühl auf dem Kopf, wenn ich mich bücke … Mein Hausarzt ermöglichte es mir dann, bei einem Neurologen vorstellig zu werden. Dieser war sehr freundlich, erklärte mir alles und untersuchte mich. Er war der erste, der auf die Idee kam, das Ohr mit dem Stethoskop abzuhören. Dabei stellte er ein pulssynchrones, objektives Ohrgeräusch fest. Allerdings war dieses zu leise, um für eine AV-Fistel zu sprechen. Trotzdem war es ungewöhnlich, nach Aussage des Neurologen. Von ihm wurde auch das weitere MRT (+ Kontrastmittel Angio) angeordnet. Dabei zeigte sich ein direkter Gefäß/Nervenkontakt am linken Trigeminus. Die Nervenentzündungen waren mittlerweile in der Heilung begriffen. Ansonsten keine Auffälligkeiten. Nun wusste sich auch der Neurologe keinen Rat und empfahl mir, mich chiropkraktisch und osteopathisch behandeln zu lassen, weil meine Halsmuskulatur druckempfindlich war. Nebenbei wurde ein EBV-Test veranlasst, bei dem der EBV-IgG stark erhöht war. Antikörper hatten sich keine gebildet.
Mittlerweile bin ich selbst ratlos geworden, da sich meine Symptome ständig verändern. Ich habe immer wieder ein lautes Knallen im Ohr, so als würde eine Gitarrenseite reißen, und danach einen extrem lauten Ton, der sich allmählich wieder normalisiert. Dazu jetzt Schmerzen im linken Arm und im Brustbereich. Kribbeln in den Armen und mein linkes Bein knickt plötzlich weg.
An eine psychosomatische Erkrankung habe ich natürlich auch schon gedacht, aber in psychischer Hinsicht ging es mir stets gut. Ich hatte keinen besonderen Stress, keine Schicksalsschläge etc. Mein Leben verlief im Gegenteil sogar richtig gut, bis es zu dieser Erkrankung kam. Ich rauche nicht, trinke keinen Alkohol, treibe Sport, Disko etc. selten.
Kann das EBV-Virus für diese Symptomatik verantwortlich sein?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
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