ich habe im Juni letzten Jahres einen "schweren Gehörsturz mit vestibulärer Beteiligung" erlitten. Nach der Notaufnahme (Vertigo, Übelkeit, Erbrechen, Orientierungslosigkeit) und Verlegung in die HNO-Fachabteilung erlitt ich am Abend desselben Tages erneut einen 2. Hörsturz mit denselben Symptomen. Hatte ich zuvor noch ein Resthörvermögen im Bereich ab ca. 60 dB gehabt, war ich nun vollständig taub. Tympanoskopie mit Cortison-Gel auf Cochlea erbrachte leider nichts, ebenso intravenöse + medikamentöse Gabe von Cortison.
Nun habe ich die Taubheit inzwischen akzeptiert, jedoch bereitet mir der Rauschtinnitus Schwierigkeiten.
Dieser variiert nämlich entsprechend der Lautstärke des Schalls auf meinem gesunden Ohr (welches exzellent [<10 dB, ausgenommen sehr hohe Frequenzen] hört).
Da liegen also Freud und Leid dicht beieinander. Beklagen Tinnitus-Leidensgenossinen Schlaflosigkeit, kann ich auf dem gesunden Ohr liegend blendend schlafen, weil ich dann abgeschlossen von der Aussenwelt bin. Befinde ich mich jedoch in einer geräuschvollen Umgebung, wird auch der Tinnitus bis zur Unerträglichkeit lauter. In Speisesäälen verstehe ich meine Tischgenossen nicht mehr bzw. nur noch, wenn ich die Hand als verlängerte Ohrmuschel benutze und konzentriert von den Lippen ablese. Das Passieren von Baustellen ist nur mit Ohropax erträglich, Kinderstimmen
Meine Frage:
ist dieses Phänomen eines in der Dynamik variierenden Tinnitus bekannt / klassifiziert?
Gibt es Erfahrungsberichte? Therapien? Hilfsmittel?
Ist dieses Phänomen erklärbar (eine Art Gegenrauschen des Hirns zur Nivellierung von Geräuschen, nur dass jetzt keine Geräusche mehr da sind und mir das Rauschen geblieben ist?).
Schöne Grüße,
mOHRy
PS: Audiogramm und BERA haben Taubheit bestätigt, HNO-Arzt ist OK, hat aber sehr wenig Zeit.
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