Ich hatte mich im Oktober schon einmal gemeldet, weil ich damals einen Vestibularisausfall als Diagnose bekam. Inzwischen nehme ich keine Medikamente mehr, die Kontrollen beim HNO sind abgeschlossen, er meinte, er könnte nichts mehr für mich tun. Das zwischenzeitlich angefertigte MRT zeigte nichts Auffälliges.
Seit 1.11. mache ich spezielles Gleichgewichtstraining nach Hamann (aus seinem Buch, speziell für den Vestibularisausfall), allerdings nahm ich da in den ersten zweieinhalb Wochen noch Betahistin - ich muss sagen, ich finde im Nachhinein tatsächlich, dass es den Schwindel soweit gedämpft hat, dass das Training nicht so effektiv war.
Ich denke, ich habe inzwischen durchaus Besserung erfahren. Aber ich habe weiterhin im Alltag in unterschiedlich starkem Ausmaß dieses Trunkenheitsgefühl - mal mehr, mal weniger. Ich finde, bei Erschöpfung, Müdigkeit oder auch Stress nimmt es zu oder verstärkt sich noch - kann das sein? Wie kommt das zustande?
Und es gibt gute und schlechte Tage. Ich kann nicht sagen, dass es nur bergauf geht, sondern empfinde es als Wellenbewegung.
Nach nun doch fast zwei Monaten mit täglich wirklich genau durchgeführten Übungen habe ich den Eindruck, dass mich das nicht mehr sehr voran bringt. Kennen sie noch andere Übungen, anderes, was Anreiz sein kann für mein Gehirn. Ich finde nämlich keine Physiotherapeuten, die sich damit auskennen. Lagerungsschwindel kennen alle, aber das? Ein Fitness-Studio hier bot mir an, sie würden mit mir Klettern (Bouldern) oder auf die Slackline etc. Ich habe aber beim Balancieren keine SChwierigkeiten (vorgestern auf dem Spielplatz mit dem 5jährigen Sohn einen Blanacierparcours problemlos absolviert). Es ist mehr dieses Gefühl im Kopf, dass mir den letzten Nerv raubt. Zwischendrin kommt auch nochmal kurzes Drehen vor, aber das ist nur kurz und vergeht schnell. Der "Suff" ist aber immer irgendwie da.
(Bizarr auch, dass ich Radfahren kann, ohne dabei umzufallen, kann mich nach dem Sohn umdrehen beim Fahren, kann nicht viel Schwindel bemerken - aber wenn ich absteige und das Rad schiebe, dann geht es richtig los! Wie kommt das denn???)
Nun sind 10 Wochen vorbei. Ich weiß, dass das alles Zeit braucht, aber müsste es nicht allmählich mal so sein, dass ich es nicht mehr so stark wahrnehme? Ich bin sehr verunsichert. Jeder versichert mir, dass eines Tages alles weg ist und ich nichts mehr merke. Aber davon bin ich noch weit entfernt, das ist einfach so.
Allmählich bin ich einfach auch psychisch zermürbt. Ich bin da sonst nicht anfällig, aber sowas kocht einen echt weich...!
Wie ist Ihre Einschätzung? Was kann ich noch tun, um die Lage zu bessern? Soll ich ein Schwindelzentrum aufsuchen? Wie würden die noch weiterhelfen können?
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