im Anschluss an eine hartnäckige Erkältung bekam ich (38, männl.) vor einer Woche plötzlich Probleme auf dem linken Ohr: innerhalb von einigen Stunden hörte ich nur noch sehr schlecht (bzw. laute Töne nur verzerrt) und hatte dazu ein Druckgefühl auf dem Ohr. Diagnose meines Internisten am nächsten Tag: Wahrscheinlich Tubenkatarrh, ginge von alleine wieder weg, ich solle mir keine Sorgen machen. Trotzdem ging ich am nächsten Tag zum HNO-Arzt, der nach gründlichen Untersuchungen der Nase, Ohren und Hörtest zum Ergebnis kam: Hörsturz mit deutlicher Hörminderung tiefer Töne auf linkem Ohr. Therapieplan: 10 Tage HAES-Infusionen (250ml) mit Zugabe von Cortison (ambulant). Bereits nach der ersten Infusion waren abends alle Hörprobleme verschwunden, was der Hörtest am nächsten Morgen bestätigte. Ich erhielt noch eine weitere Infusion (ohne Kortison) und wurde zunächst als beschwerdefrei entlassen, mit Wiedervorstellungstermin in 3 Wochen. Bereits am nächsten Morgen (Samstag) dann wieder das gleiche Spiel: ich wachte auf mit deutlicher Hörminderung (jedoch nicht so stark wie beim 1.Mal) und Druckgefühl auf dem Ohr. Diagnose der diensthabenden HNO-Ärztin auf Notfallstation im Krankenhaus nach Hörtest: Tubenkatarrh, kein Hörsturz. Ich solle zum Wochenbeginn erneut zu meinem HNO-Arzt. Dort war ich dann gestern, der die Infusion mit Cortison fortsetzte. Sein Kommentar: Hörvermögen sei zwar deutlich besser als nach Hörsturz vor 5 Tagen, die Regeneration des Ohres brauche aber halt seine Zeit.
Seit der erneuten Infusion empfinde ich das Hörvermögen auf dem linken Ohr seit gestern wieder fast 100%, auch keine Druckgefühle mehr, dafür hat sich nun auf dem rechten (!) Ohr ein konstanter hoher, recht leiser Pfeifton eingestellt, der jedoch lauter wird, sobald ich den Kopf bewege bzw. rede.
Meine Fragen sind folgende: 1. wie kommt diese „Symptomverschiebung“ und bestehen Aussichten, dass sowohl dieser Tinnitus wieder verschwinden als auch das linke Ohr auf Dauer beschwerdefrei bleiben könnte?
2. ab morgen soll ich zusätzlich eine Cortison-Stoßtherapie bekommen (Prednisolon 20mg), in Form der täglichen Einnahme von 5-4-3-2-1-1/2 Tabletten. Nach Durchlesen des Beipackzettels habe ich allerdings jetzt große Befürchtungen vor Nebenwirkungen psychischer Art. Ich war vor einigen Jahren wegen Angstzuständen in psychologischer Behandlung und hatte früher nach intensivem Cannabiskonsum auch psychosenahe Erlebnisse. Nun habe ich im Internet von mehreren Fällen einer „Cortison-Psychose“ gelesen, wo Leute nach der Einnahme von Cortison Wahnvorstellungen, schwere Depressionen oder Suizidgedanken bekommen haben. Ich möchte diese Cortison-Stoßtherapie daher nicht machen. Gibt es Alternativen oder „verbaue“ ich mir dadurch mögliche Heilungschancen? Das Cortison, das ich zu den Infusionen bisher bekommen habe, hatte bisher „lediglich“ Einschlafschwierigkeiten und Heißhungerattacken verursacht.
Vielen Dank für das Interesse und die Antworten im voraus!
Gruß
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