ich habe versucht, meine Geschichte in Kapitel einzuteilen. Wer es eilig hat, kann also auch direkt zu "das Problem" springen. Vielen Dank im Voraus!
Vorgeschichte:
ich bin 30 Jahre alt und habe immer wieder mal mit diversen Unreinheiten zu kämpfen. Hier und da Pickel, manchmal unterirdische, dicke Knoten (die auch mehrere Wochen bis Monate bleiben) - vor allem aber Mitesser. Hier machen mir besonders die geschlossenen am Kinn zu schaffen (seitlich unter den Mundwinkeln. Zusätzlich habe ich nicht nur, vor allem aber auch im Kinnbereich einige Pickelnarben (vielleicht auch Pigmentflecken) und das lässt das Gesamtbild dreckig aussehen.
Um dieses Problem endlich in den Griff zu kriegen, bin ich letztes Jahr im August in die Apotheke und habe mich beraten lassen. Ich habe mich letztendlich für die Serie Normaderm von Vichy entschieden. So gründlich und regelmäßig gereinigt, habe ich meine Haut wahrscheinlich noch nie. Die Anzahl der neuen Pickel reduzierte sich, so lange ich nicht herumdrückte, mein Kinn jedoch blieb hartnäckig. Dabei wollte ich doch endlich dieses "Buckelpisten"-Gefühl am Kinn los werden möchte. Schminke benutze ich im Grunde seit Dezember keine mehr, außer Kajal an den Augen.
Derzeitige Behandlung:
Also bin ich Ende Februar dann mal zu einer Hautärztin und habe mich erkundigt, was man machen könne. Sie schaute sich meine Haut kurz an (war wirklich nur ca, 10 Sekunden. Sie stand auf, kam zu mir, schaute mich kurz von der Seite an und schien schon alles zu wissen). Ich habe eine leichte Form der Akne Vulgaris, laut ihr. Daraufhin verschrieb sie mir Differin Gel 0,1% und sagte ich könnte es auch mit Fruchtsäurepeeling versuchen. Ich habe einen sehr hellen Hauttypen, der nach Meinung der Ärztin dazu neigt, bei frischen Pickelwunden sehr schnell dunkel zu pigmentieren, wenn ich in die Sonne gehe. Ich bin kein Sonnenanbeter, gerade weil ich schnell reagiere und ich gehe auch nicht auf die Sonnenbank. Da Sonne aber bei frischen Pickeln manchmal gut wirkt, hab ich mich schon hier und da 10-15 Minuten absichtlich nach draußen gesetzt (ohne Lichtschutzfaktor) - das war wohl ein Fehler (also früher - nicht seitdem ich in Behandlung bin. Jetzt gehe ich nicht ohne LSF 50 raus). Das Fruchtsäurepeeling hat mir die Ärztin allerdings nicht aufgeschwatzt. Sie hat es kurz erwähnt und sofort hinzugefügt, dass es sich um eine Igel-Leistung handelt. Aber ich wollte und konnte direkt im Anschluss das erste Peeling machen lassen (wird von den medizinischen Fachangestellten durchgeführt). Schwubs - schon hatte ich die erste Ladung im Gesicht (Konzentration war etwas zwischen 15-25%). Vorher wurde das Gesicht kurz gereinigt, dann Vaseline um Augen und Mund, als Schutzbarriere und dann wurde die Säure mit einem weichen Pinsel flott auf das ganze Gesicht aufgetragen. Nach 5 minütiger Einwirkzeit (Die Helferin ließ mich währenddessen nie lange allein und kontrollierte immer wieder - meinte aber, dass meine Haut sehr gut reagieren würde), hat sie die Säure neutralisiert und abgenommen. Kurz gekühlt und danach noch ausgereinigt. Anschließend eine Pflegecreme drauf. Es hat schon ganz gut gebrannt. Auch war ich den ganzen Tag ziemlich rot, aber am nächsten Tag sah man nur noch die roten Pünktchen vom Ausreinigen. 2-3 Tage danach gab es vereinzelte, Stecknadelkopf-große Punkte, an denen sich die Haut leicht geschuppt hat. Ich war fast ein bisschen enttäuscht. Mit dem Differin Gel dürfte ich erst 3 Tage nach dem Peeling starten. Ich trage es immer Abends auf die betroffen Partien auf (Kinn, Nase, mittlere Stirn, äußerer Schläfenbereich). Die ersten Reaktionen waren vor allem am Kinn und der Nase ziemlich ordentlich. Es brennt überhaupt nicht, zieht sehr schnell ein, aber es hat sehr geschuppt und die Haut war etwas gerötet. Dann hab ich es leider etwas mit dem Beseitigen der Schuppen übertrieben (Mikrofasertuch, Peeling mit Avene Cleanance Maske), sowie eine unschöne Reizung festgestellt, die durch das häufige Reinigen mit Wasser kam. Meine Haut war es nicht gewöhnt, dass ich morgens und Abends immer mit dem Waschgel reinige. Natürlich könnte es auch am Waschgel liegen, aber wenn ich aus der Dusche steige, spannt mein Gesicht auch enorm. Von Minute zu Minute wird das stärker und wenn ich mich nicht spätestens nach 5 Minuten eincreme, dann schuppt meine Haut (nur im Gesicht!). Das betrifft vor allem meine Wangen - nach den ganzen Strapazen waren diese feuerrot und brannten höllisch, so dass ich Kühlakkus drauf legen musste, um überhaupt eine Linderung zu erreichen. Daraufhin hab ich die nächsten 5 Tage alles eingestellt und meine Haut nur mit einer ganz leichten Feuchtigkeitscreme von La Roche Posay gepflegt - alles gegen Unreinheiten habe ich weggelassen, weil ich jede weitere Reizung vermeiden wollte. Natürlich habe ich in der Zeit auch Differin abgesetzt. Nach diesen Tagen ging es dann wieder ganz gut und ich habe mit Differin weiter gemacht (seitdem ist die extreme Schuppung wie am Anfang auch nicht mehr aufgetreten, oft sieht man gar nichts). Zusätzlich holte ich mir von Vichy Normaderm ein Mizellenwasser zur Reinigung ohne Wasser. Das Reinigungsgel wende ich nur noch an, wenn ich eh unter der Dusche bin, oder wenn ich wirklich lange unterwegs war und irgendwie das Gefühl habe, dass mein Gesicht jetzt besonders viel Schmutz abbekommen hat.
Das Problem:
Gestern bekam ich mein zweites Furchtsäurepeeling (einen guten Monat Abstand zum ersten). Ich kam in der Praxis an und schilderte, dass mir leider ein Fehler unterlaufen sei. Ich hätte Differin bereits 3 Tage zuvor absetzen müssen, was ich vergessen hatte. Die Helferin, die mir beim ersten Mal das Peeling aufgetragen hatte, schaute in meine Akte und sagte, dass bei der derzeitigen Konzentration (ich meine, sie hätte 20% gesagt, bin mir aber nicht mehr sicher), es noch gehen würde - wenn wir jetzt schon bei 40-50% wären, hätte sie mich wieder weggeschickt.
Diesmal hat eine andere Kollegin das Peeling gemacht. Ich wurde kurz gereinigt, bekam aber keine Vaseline als Schutzbarriere (was mir erst später auffiel). Auch war das Auftragen merklich anders. Viel langsamer und ausgiebiger. Na ja.. es brannte extrem. Ich tränte währenddessen und fragte, ob das schlimm sei. Die Helferin meinte nein. Sie ließ mich keine Sekunde lang allein und meinte nach 3 Minuten, dass sie mir die Säure jetzt schon neutralisieren würde, da mein Kinn sehr rot sei. Das Abmachen der Säure fühlte sich irgendwie nicht so routiniert und gleichmäßig an, wie beim ersten Mal. Die Helferin hat sich schon viel Zeit genommen und oft gesprüht. Sie fragte mich dann auch, ob ich es noch irgendwo brennen spüre... schwierig zu sagen, schließlich brannte das ganze Gesicht ja ohnehin (aber war beim ersten Mal auch so). Wir kamen ins Gespräch und erst da erfuhr ich, dass sie mir 35% Säure aufgetragen hatte. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, warum ich nicht sofort gefragt habe (weil die Helferin zu Beginn ja etwas von 20% sagte).. ich dachte einfach - ok, die werden schon miteinander gesprochen haben und 35% sind ja auch noch keine 40-50% ... total doof, ich weiß. Sie kühlte dann ausgiebig und reinigte noch ein bisschen aus. Währenddessen sagte sie, dass ich wohl Verkrustungen kriegen werde - allerdings auf eine Art und Weise, dass es nicht ungewöhnlich klang. Abschließend wieder eine pflegende Creme. Direkt nach der Behandlung war ich knatschrot, was ja zu erwarten war. Auch die Helferin an der Rezeption lächelte freundliche und sagte, dass sie danach noch schlimmer aussähe.
Bereits eine Stunde nach der Behandlung konnte man aber schon viele Stellen im Gesicht sehen, die hartnäckig rot blieben. Im Laufe des Tages wurden sie bräunlicher und es zeichnete sich eine Kruste ab. Diese Flecken habe ich vor allem an den Wangen bis hin zum Ohr und an den seitlichen Stirnpartien. Eigenartigerweise also vor allem da, wo ich kein Differin Gel auftrage (abgesehen von einem Fleck am Kinn). Es wäre ansonsten ja eine recht einfache Diagnose - nämlich mein Anwendungsfehler.
Es war eigentlich schon gestern Mittag klar, dass ich davon längere Zeit etwas haben werde. Heute morgen ist die restliche Haut nicht mehr rot, aber all die rot/braunen Flecken mit Kruste (bzw. sieht hier und da fast aus wie Schürfwunden) sind natürlich deutlich sichtbar noch da.
Das wird wohl auch noch einige Wochen zu sehen sein. Im Moment versuche ich so wenig wie möglich zu machen. Trage nur die Feuchtigkeitspflege von La Roche Posay auf (ohne Wirkung gegen Unreinheiten). Gestern allerdings habe ich im Schock des Moments dann ab Mittag zweimal Bepanthen Wundsalbe auf die Stellen gemacht und einmal sogar versucht, die ganzen Stellen mit einem Abdeckstift etwas unsichtbarer zu machen - was nicht lange hielt. Differin Gel werde ich nun erst wieder am Sonntagabend anwenden.
Fragen:
Leider werde ich frühestens nächsten Freitag wieder zu meiner Ärztin gehen können.
- Gehen diese Stellen wieder weg oder muss ich leider schon mit Narben rechnen? Was muss ich bei der Pflege beachten? Nur Feuchtigkeitscreme oder doch besser richtige Wund- und Heilsalbe.
- Ist hier etwas fürchterlich schief gelaufen oder ist es eben "nur" eine recht extreme Reaktion und im Bereich des leider möglichen?
- Erst nach diesem Ereignis habe ich mich richtig in das Thema eingelesen und fast alle schreiben, dass sie sich erstmal 2 Wochen vor dem ersten Peeling mit einer Creme vom Arzt daheim vorbereiten mussten. Das wurde bei mir nicht gemacht, ebenso gab es keinen Hauttest. Beim ersten Peeling ging es trotzdem gut. Es geht mir nicht darum, jemanden anzufeinden - eigentlich habe ich mich in der Praxis bislang wohl gefühlt. Aber ich möchte wissen, ob ich schleunigst wechseln sollte. Insgesamt sind 3 Peelings geplant, das letzte hätte ich im Mai und bin absolut verunsichert, ob ich das wahrnehmen soll. Differin Gel soll ich über 12 Wochen hinweg testen.
Mit geknicktem Gruß,
Pumpup
Kommentar