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Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

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  • Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

    Liebe Frau Latz,

    meine Frau ist 35 Jahre alt und hat seit etwa sechs Wochen sehr akuten Haarausfall, bei dem etwa 300 Haare bei jedem Haarewaschen ausfallen. Wir sind mittlerweile völlig ratlos und verzweifelt und sie leidet extrem darunter und kann den Alltag nicht mehr stemmen. Wir haben folgende ärztliche Hilfe zu Rate gezogen:
    1) Mitte Juli - Hautarzt A: Verschreibung von 2% Minoxidillösung, Blutbild angeblich unauffällig.
    2) Anfang August - Hautklinik Tübingen: Trichogramm durchgeführt, Arzt verschreibt Volon Tinktur und Regaine und winkt uns schnell durch, er könne auch nichts weiteres erkennen. Ergebnis Trichogramm:
    frontal anagen 91
    frontal telogen 9
    frontal dystrophisch 0
    frontal abgebrochen 0
    frontal anagen o. Wurzelscheide 25

    oczipital anagen 84
    oczipital telogen 7
    oczipital dystrophisch 5
    oczipital abgebrochen 4
    oczipital anagen o. Wurzelscheide 27

    Wir sind dann im Urlaub gewesen und haben diesen wegen der Situation letztlich nach zehn Tagen abgebrochen, um gleich am Montag zu einem auf Haare spezialisierten Hautarzt gegangen. Uns sind in der Zwischenzeit immer wieder Stellen mit Juckreiz und starker Schuppenbildung aufgefallen, vor allem im Bereich am Hinterkopf und oberhalb der Ohren.

    3) Mitte/Ende August - Hautarzt B: Kopfhaut mit Kamera begutachtet, kein Befund, Blutbild groß angefertigt. Verschreibung eines Shampoos gegen fette Schuppen (Ducray Squanorm) und 5% Minoxidillösung. Auch hier nach Blutbild angeblich nichts auffälliges und er könne leider nichts machen. Ferritin liegt hier bei 45, Zink bei 69 und Kupfer ist deutlich erhöht (239).

    Mittlerweile nehmen wir seitdem täglich das Minoxidil mit 5% Dosierung, aber können noch keine Wirkung erkennen. Mittlerweile ist gefühlt der halbe Kopf wirklich voll mit Schuppen und die Haut juckt und brennt überall. Wir werden das Schuppenshampoo jetzt erstmal wieder durch ein pH-neutrales ersetzen, weil das vermutlich erst damit so extrem zugenommen hat. Das Gefühl ist aber, dass auch der Haarausfall wieder intensiver ist. Ob das ggf. Shedding vom Minoxidil ist, wissen wir nicht.

    4) Anfang September wieder Hautarzt A aufgrund des enormen Juckreizes - Verschreibung von Betagalen Kortikoidbalsam

    Wir haben noch weitere Ärzte im Freundeskreis mit den Laborwerten kontaktiert, aber keiner weiß weiter. Wir haben jetzt noch einen Termin bei einem Endokrinologen, um hormonelle Faktoren weiter zu prüfen und bei einer weiteren Hautklinik.

    In Summe fehlt uns hier aber eine strukturierte Systematik der Ärzte und man wird immer wieder mit dem Eindruck weggeschickt, dass es zu komplex ist und man sich daher nicht wirklich der Sache widmen will. Es würde bis heute keine Biopsie der Kopfhaut genommen oder ein Abstrich gemacht. Das würde immer als unnötig abgetan.

    Wir waren Rens auch bei einem Heilpraktiker, der uns noch einige Nahrungsergänzungsmittel gegeben hat und auf Werte hingewiesen hat, die auch untersucht werden sollten (Anti-TG (TAK), Anti-TPO (MAK) und TRAK).

    Haben Sie noch irgendeine weitere Idee auf Basis der medizinischen Fakten, was wir verfolgen können? Es ist einfach nicht klar, ob es sich um erblich bedingten, diffusen oder infektionsbedingten Haarausfall handelt, aber jeder Tag zählt mittlerweile und wir fühlen uns bei den Ärzten einfach völlig verloren. Niemand nimmt sich scheinbar die Zeit, systematische Ursachensuche zu betreiben. Für meine Frau ist jeder Tag warten die sprichwörtliche Hölle mit der Angst, bald kahle Stellen zu haben.

    Vielen Dank vorab und wir sind für wirklich jedes Indiz, jeden Strohhalm dankbar!

    Beste Grüße
    Daniel


  • Re: Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

    Hallo Daniel,
    diese Odyssee-Geschichten kenne ich leider nur zu gut und höre sie immer öfter in letzter Zeit.
    Ich will versuchen, ein wenig Licht in den Haar-Dschungel zu bringen:
    Beim erblichen Haarausfall kommt es zu einem typischen Lichtungsmuster. Zur Diagnose reicht also in der Regel ein Anschauen durch den Arzt und die Anamnese. Hiergegen ist der Wirkstoff Minoxidil ausreichend in Studien getestet.
    Wenn es kein Lichtungsmuster gibt, handelt es sich um einen diffusen Haarausfall, bei dem immer eine Störung zugrunde liegt, die man herausfinden muss. Im Fall Ihrer Frau ist das Ferritin im unteren Normbereich.
    Allerdings führen auch alle Störungen der Kopfhaut zu diffusem Haarausfall. Für mich hört sich das nach einem sebborrhoischen Ekzem an. Die bei Minoxidil oft beigemischten Alkohole können diese Kopfhautproblematik noch verstärken.
    Für eine Biopsie sehe auch ich keine Notwendigkeit.
    HG
    Jenny Latz

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    • Re: Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

      Hallo Frau Latz,

      vielen Dank für Ihre Antwort. Die Odyssee geht weiter, da wir gezielt und ganz wie Sie sagen, uns nicht ohne irgendeine belegte Diagnose zufrieden geben wollen. Es laufen aktuell noch hormonelle Checks bei dem Endokrinologen, eine Biopsie würde jetzt doch endlich genommen, Ergebnis ausstehend. Ein Heilpraktiker war der Meinung, es sei „eindeutig“ areata, was ich aber nicht erkennen kann. Wir sind jetzt noch bei einer weiteren Hautklinik Ende der Woche. Haben Sie vielleicht noch konkrete Tipps, was wir prüfen lassen sollen, um die von Ihnen angesprochene Störung zu finden?
      Z.B. ist der Zinkwert relativ niedrig obwohl wir quasi täglich seit mehr als einem Jahr Zinktabletten aus dem Drogeriemarkt nehmen.

      Vielen Dank vorab und herzliche Grüße,
      Daniel

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      • Re: Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

        Die Suche nach einem Verursacher ist oft die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Da kommen sehr viele Parameter in Frage. Übrigens kann auch der kreisrunde Haarausfall in einer diffusen Form auftreten.

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        • Re: Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

          Liebe Frau Latz,

          jetzt ist es November und wir stehen immernoch
          ohne Diagnose da. Wir waren inzwischen bei der Uniklinik Freiburg und bei einem Arzt in München (Dr Bresser). Keiner ist in der Lage, irgendeine Ursache zu erkennen und die Panikattacken meiner Frau werden immer schlimmer. Es fallen Aussagen, die ich hier nicht schreiben möchte...
          Der Arzt in München taucht sehr schnell bei einer allgemeinen Suche zu Haarausfall auf und hat wenigstens noch Ideen zur weiteren Diagnostik gehabt, denen wir jetzt nachgehen, u.a. eine richtige Biopsie, zu der er uns zu Prof. Wolff vermittelt hat, den wir am übernächsten Dienstag hoffentlich sehen und sprechen können. Ansonsten noch einen Epikutantest bzgl möglicher Allergien. Meine Frau hat aber mittlerweile insbesondere am Hinterkopf sehr starke Schmerzen, zuvor war es eher ein Juckreiz, die sich laut ihrer Beschreibung wie eine offene Fleischwunde anfühlen und nach dem Waschen habe ich auch den Eindruck, dass die Haare insbesondere dort ausfallen. Wir haben jetzt versucht, ob die Schmerzen mit Ibuprofen abnehmen und sie hat das bestätigt. Es muss also doch irgendwas physisch in dem Bereich der Haut vorliegen? Es sind äußerlich keine Indizien zu erkennen! Dr Bresser sprach bzgl des Ausfalls von einem „mottenfrassartigen“ Erscheinungsbild unter der Lupe, daher werden wir auch noch einen Check zu TPMA machen lassen, auch wenn wir das ausschließen. Wir warten auch noch dringend auf ein weiteres Trichogrammergebnis. Haben Sie schon einmal Fälle von spannungsinduzierter Alopezie gesehen und ob diese Symptome dazu passen könnten? Das anfängliche Jucken/Kribbeln und jetzt die Schmerzen in der Haut könnten doch von einem Nährstoffmangel durch Verspannung hervorgerufen werden?

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          • Re: Akuter Haarausfall - vier Ärzte in sechs Wochen, keine Diagnose

            Bitte bestellen Sie Prof. Wolff ganz herzliche Grüße von mir. Ob Sie ihn wirklich sehen, sollten Sie vorher nochmal kurz telefonisch abklären, gerne auch unter Berufung auf mich. Denn ich den Ambulanzen der Hautkliniken werden oft junge Ärzte im PJ eingesetzt, die wenig Erfahrung haben.
            Der Spannungshaarausfall ist nach meiner Meinung eine Marketingerfindung und durch keine Studien belegt.
            Vielleicht wäre es hilfreich, wenn wir mal ein direktes Gespräch führen nach dem Termin bei Prof. Wolff. Dazu bitte ich jedoch um Anmeldung über meine Homepage.

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