Ich bin 41 Jahre alt und leide seit November 2018 an Haarausfall.
In der Zeit von Dezember 2017 bis ca. Mai 2018 hatte ich schon einmal starken Haarausfall, der aber ganz normal zu erklären war, da ich im August 2017 meinen jüngsten Sohn bekommen habe. Obwohl ich sehr, sehr viel mehr Haare verloren habe als nach meinen früheren Schwangerschaften, war ich nicht besorgt und meiner Frisur war auch nichts anzusehen. Im August 2017 habe ich bemerkt, dass die nach der Schwangerschaft ausgefallen Haare büschelweise nachgewachsen sind, da wurde mir erst bewusst, wie viele ich verloren hatte.
Jedenfalls fing der Haarausfall im November/ Dezember plötzlich sehr stark an. Außerdem bekam ich sehr trockene Haare und sehr starken Spliss, ein Problem, das ich so nie kannte. Ich bin noch nicht zu einem Arzt gegangen, habe gedacht, das könnte vielleicht doch noch mit der SS zusammen hängen und habe Vitamine sowie auf eigene Faust 1,5 Monate lang Eisentabletten genommen. Aus dem einfachen Grund, weil ich während der Schwangerschaft niedrige Eisenwerte hatte und die Tabletten nicht zuverlässig genommen habe, da ich sie nicht gut vertragen habe und damals nicht wusste, dass dies zu Haarausfall führen kann. Nach 1,5 Monaten habe ich damit allerdings wieder aufgehört, da ich dachte, ich sollte nicht ohne ärztlichen Rat weiter Eisen nehmen sollte.
im Februar / März hat der Haarausfall für ca. 4 Wochen komplett gestoppt und ging dann wieder los.
am 1. Mai war ich zum ersten mal bei einer Hautärztin. Sie sprach mit mir über die Vorgeschichte schaute meine Haare an und meinte, es könnte erblich bedingter Haarausfall sein, da ich etwas mehr Haarausfall oben als am Hinterkopf hätte, es könnte aber auch Stress oder was anderes sein. Sie ordnete eine Blutuntersuchung an und empfahl Minoxidil. Ich erklärte ihr, dass ich damit warten wollte bis ich die Ergebnisse der Blutuntersuchung kenne. Diese ergaben einen Ferritinwert von 40 - sie meinte, sie wolle bei Haarausfall mind. 70 besser 90/100, also nahm ich seit Mitte Mai wieder ein Eisenpräparat - nach Rücksprache mit ihr sogar die doppelte Dosis. Anfang Juli war ich wieder bei ihr, sehr verzweifelt, da ich inzwischen mehr als die Hälfte meiner Haare verloren hatte . Ich bat sie, den Eisenwert zu kontrollieren, um zu erfahren, ob ich überhaupt darauf anspreche.
Am 9. Juli lag der Ferritinwert bei 65. Sie sagte, weiter Eisen nehmen. Zusätzlich habe ich in dieser Woche mit Pantovigar angefangen.
Da ich inzwischen sehr verzweifelt war, ging ich am 02. August noch zu einer anderen Hautärztin, die auf Haarausfall spezialisiert sein soll. Sie schaute auch die Haare an, zog daran und stellte viele Fragen. Sie sah den Ferritinwert als gar nicht relevant an, sondern glaubte, dass es erblich bedingter Haarausfall ist. Sie hat die gleiche Formulierung verwendet "leicht mehr Haarausfall oben als hinten" was sie aber außerdem so überzeugt hat ist, dass ich ihr erzählt habe, dass ich bei jedem Absetzen der Pille sehr heftige Akne bekommen habe. Sie meint, das zeigt, dass meine Haut extrem auf Hormone reagiert und spricht für erblich bedingten Haarausfall. Sie sagte, sie würde noch ein paar Monate warten, es könnte sein, dass es sich einpendelt und ich eine neue Basis erreiche. Wenn nicht, würde sie Minoxidil nehmen.
Ich muss sagen, mein Scheitel hat sich nicht verbreitet, die Haare sind insgesamt sehr wenig geworden, ich kann sie kaum noch frisieren. Auch hatte und habe ich immer neuen Haarwuchs (das haben auch die Ärztinnen bestätigt) ich habe inzwischen Haare in allen Längen, die aus der Frisur rausschauen. Aber ich habe nach wie vor starken Haarausfall, die Haare fallen mit Wurzel aus und es fallen sowohl die langen als auch die 1 Jahr alten (ca. 15 cm lang) aus.
Inzwischen ist mein Leidensdruck extrem groß, ich denke nur noch an Haare, weine andauernd, ziehe mich zurück, es kann so nicht weiter gehen. Ich habe drei Kinder, für die ich mich nicht so hängen lassen darf. Meine nächste Eisenkontrolle ist am 4.Oktober und ich überlege verzweifelt, ob es ein Fehler war so lange mit dem Minoxidil gewartet zu haben, obwohl zwei Hautärztinnen an erblich bedingten Haarausfall glauben. Wenn ich gleich damit angefangen hätte, hätte ich vielleich viele Haare erhalten können, die jetzt weg sind - der Shreddingeffekt, vor dem Ich so Angst hatte, wird mich jetzt ja noch mehr belasten, als noch vor ein paar Monaten. Soll ich doch jetzt gleich damit anfangen, um den Haarausfall schnellstmöglich zu stoppen? Kann das Minoxidil schaden, wenn es doch nur am Eisen lag oder ist es nur rausgeworfenes Geld und Zeitverschwendung - das ist mir inzwischen egal.
Es tut mir leid, dass der Beitrag so lang wurde, ich dachte, es ist wichtig, die ganze Geschichte zu schildern.
Im Voraus vielen Dank für ihren Rat.
Sonja
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