Ich habe bereits gefühlt sämtliche Beiträge hier im Forum gelesen, aber letztendlich ist doch jeder Fall etwas anders.
Ich bin 22 und habe vor über einem Jahr (Ende Januar 2016) festgestellt, dass mir vermehrt Haare ausfallen, woraufhin ich zu verschiedenen Ärzten gegangen bin, die mir aber alle nicht wirklich weiterhelfen konnten.
Es wurde bisher in alle Richtungen untersucht, aber eine definitive Ursache ist einfach nicht ausfindig zu machen.
Erster Ansatz war das Absetzen der Pille (Juliette) im November 2015. Ich hatte diese abgesetzt, da ich zu dem Zeitpunkt keine Verhütung benötigte und ohnehin von der Hormonellen Verhütung weg wollte. Erst ging es mir total super und ich hatte das Gefühl, dass mein Körper das Absetzen sehr gut angenommen hatte - meine Haut war weich wie ein Babypopo, meine Haare glänzten ganz schön und auch so ging es mir einfach sehr gut.
Dann im Januar der Schock, als ich gefühlt von einem auf den anderen Tag unheimlich viele Haare verlor. Erst habe ich gedacht, ich würde erstmal abwarten, aber dann kam irgenwann unfassbar unreine Haut dazu, so schlimm wie noch nie, sodass ich zurück zur Pille ging, in der Hoffnung beide Probleme damit bekämpfen zu können. Ich hatte Hoffnung, es würde dadurch besser werden.
Anfangs dachte ich auch, der HA könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass ich zur selben Zeit (tatsächlich sogar einen Tag nachdem es mir so extrem aufgefallen war) einmal die Pille Danach nehmen musste, aber dann fiel mir auf, dass mir der Haarausfall bereits einen Tag vor der Einnahme auffiel.
es besserte sich also absolut nichts, ich war bei zwei/drei verschiedenen Dermatologen, der eine verschrieb riet mir zu einer Eigenblut-Therapie, wo mir angereichertes/gefiltertes Blut in die Kopfhaut gespritzt werden würde (im Nachhinein hatte ich ein wenig das Gefühl, die wollten nur Geld machen) und der andere verschrieb mir eine Tinktur und Minoxidil (oder so ähnlich) ohne sich meine Haare und Kopfhaut überhaupt richtig anzusehen. Jedoch waren sie sich einig darin, dass sie nicht wussten, ob es genetischer oder diffuser HA sei. In meiner Familie ist eigentlich niemand weibliches, der Haarausfall hat/hatte. Aber es konnte eben niemand sagen.
Da ich auch unter einer Schilddrüsenunterfunktion leide, fragte ich auch einen Endokrinologen, der sich auf die Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert hatte, was er zu Haarausfall in dem Zusammenhang hält. Er sagte, dass, wenn es daher kommt, der HA aufhören sollte, sobald meine Werte stabil waren. Das ist seit einer längeren Zeit auch der Fall, trotzdem fallen die Haare immer immer weiter aus.
Da es einfach nicht besser wurde, suchte ich nach einem anderen Arzt, der sich mehr mit Haarausfall auskannte. Ich landete bei einem, der sich darauf spezialisiert hat. Dort war ich dann im August 2016. Er sah sich meine Blutwerte an, die ich dabei hatte, und ihm fiel sofort auf, dass mein Eisenspeicher viel zu niedrig war. Der lag glaube ich bei 14 oder so und er meinte alles ab 70 stuft er als normal bzw in Ordnung ein.
Da er sich wirklich voll und ganz auf den HA spezialisiert hat, hatte ich anfangs das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Er lies Haare am Vorder- und Hinterkopf entnehmen, um den Prozentualen Anteil der einzelnen Phasen zu bestimmen, lies weiteres Blut abnehmen und schaute sich meine Haare sehr genau an.
Ein paar Tage/Wochen später telefonierten wir, um die Werte zu besprechen. Er sagte, dass die Ergebnisse ihn zunächst auf HA aufgrund des Eisenmangels schließen lassen würden und seitdem nehme ich täglich ein Eisenpräparat und Zink (habe ich um ehrlich zu sein nicht so konsequent genommen wie das Eisen, da es so viel zu beachten gibt und ich's teilweise vergessen habe oder es sonst mit anderem kollidiert hätte). Er sagte, ich solle nun erstmal 6 Monate abwarten, da es nunmal seine Zeit dauert bis sich solche Dinge regulieren. Zunächst hatte ich etwas Hoffnung schöpfen können, aber inzwischen will ich einfach nur noch heulen.
Jedenfalls war ich dann etwas mehr als 6 Monate später nochmal dort. Es wurden erneut Haare entnommen, Blut abgenommen usw.
Ergebnis war, dass der Eisenwert zwar deutlich besser war, allerdings war der Zinkwert noch nicht da, wo er sein sollte, was mich aber ehrlich gesagt nicht wunderte...
Jedenfalls sagte er, dass die Haarentnahme im Prozentualen Wert ergeben habe, dass es minimal schlechter geworden war.
Zu Beginn der Behandlung beim haarspezialisten hatte ich erwähnt, dass ich damals mit Beginn der Pilleneinnahme im Alter von 17 Jahren das allererste Mal das Gefühl hatte, es würden vermehrt Haare ausfallen. Aber jeder Gynäkologe erzählt einem natürlich was anderes, wenn man den Gedanken ausspricht, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.
Er sagte jedoch, dass es durchaus sein kann, das die Hormoneinnahme meinen Körper gestört hat. denn seit ich das erste Mal die Pille genommen hatte, hatte ich schon mehrfach das Präparat gewechselt und insgesamt zwei mal abgesetzt, aber da meine Haut dadurch beide Male so schlecht wurde, bin ich zurück zur Pille.
HA aufgrund von Stress lehnt er grundsätzlich ab, womit ich wiederum irgendwie nicht ganz "zufrieden" bin, da ich mir eben schon vorstellen kann, dass die Ausschüttung von Stresshormonen einen Einfluss auf solche Dinge haben kann. Aber mit dem Ansatz bin ich bei ihm eben an der völlig falschen Adresse.
Jedenfalls einigte ich mich beim 2. Termin mit dem Haarspez. darauf, auf eine geringer dosierte Pille umzusteigen, um die Hormoneinnahme so gering wie möglich zu halten, aber den Hormonhaushalt eben nicht vollständig durcheinander zu bringen, indem ich die Pille wieder absetze. Dieses neue Präparat nehme ich nun seit circa 3-4 Monaten. Er sagte mir, dass ich nach insgesamt 6 Monaten noch einmal zu ihm sollte, damit er alles überprüft. Er möchte dann sehen, ob das Eisen & Zink und die geringer dosierte Pille etwas bewirkt haben. Falls dies nicht der Fall wäre, würde er raten, die Pille abzusetzen und 2-3 Monate danach den Hormonhaushalt erneut bestimmen zu lassen, um sehen zu können, ob es hormonell bedingter HA ist.
So langsam kann ich aber einfach nicht mehr. Ich habe etwa noch 1/3 bis 1/2 der Haare, die ich mal hatte. Ich trage meine Haare GAR NICHT mehr offen, ich gehe nicht schwimmen oder dusche in der Gemeinschaftsdusche im Fitnesstudio, weil man, sobald die Haare nass sind, sehr extrem sieht, wie wenige es nur noch sind. Man sieht die Kopfhaut so stark, dass ich mir manchmal wünsche, ich würde in eine andere Stadt ziehen, wo mich niemand kennt und niemand weiß, wie meine Haare früher aussahen. Ich traue mich nicht, meine Haare zu bürsten und zu waschen (tue es natürlich trotzdem) und möchte einfach nicht mehr. Am liebsten wurde ich sie mir abrasieren, aber dafür fehlt mir der Mut und eigentlich halte ich es selbst für eine bescheuerte Idee, da ich's eh nie machen würde.
Ich bin einfach an einen Punkt gekommen, wo ich nicht mehr weiter weiß, weil die pessimistische Anna in mir dann denkt, dass der Arzt vielleicht selbst nicht weiter weiß und mich mit den 6 Monaten nur immer hinhalten will.
Es gibt Momente, da bin ich hoffnungsvoller, weil ich neue Haare sehe, aber dann gibt's wieder die Momente, wo ich genau diese kurzen und "neuen" Haare in der Hand halte, weil auch diese ausfallen.
Ich überlege, ob ich mir vielleicht einfach noch eine zweite Meinung einholen sollte, aber so langsam weiß ich auch nicht mehr, wohin mit dem Problem.
Ich bin am Ende und wünsche mir nichts mehr, als dass meine Haare aufhören auszufallen.
Es tut mir sehr leid, dass das ein so so langer Post geworden ist, aber es zieht sich einfach schon so lange hin, da ergänzt sich die Leidensgeschichte natürlich um zahlreiche Gedanken und Faktoren....
Vielen Dank im Voraus an alle, die sich die Zeit nehmen und es lesen...
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