ich würde sehr gerne Ihre Meinung zu meiner "Haarausfall-Geschichte" hören.
Ich hatte immer sehr volle, dicke, gewellte Haare, die immer so lagen, dass so gut wie kein Scheitel sichtbar war. Jetzt habe ich einen deutlich breiteren Scheitel und vor allem links, sich immer mehr abzeichnende Geheimratsecken. Mein Zopfumfang ist mittlerweile halb so dick wie früher und meine Haare eher glatt, als gewellt und haben eine generell feinere Struktur als früher.
Ich bin jetzt 23 und schon mit 20 ist mir aufgefallen, dass meine Haare allmählich weniger dicht sind und vermehrt ausfallen.
Damals habe ich es allerdings auf die androgene Pille geschoben, die ich, ein paar Monate bevor ich den Haarausfall bemerkte, angefangen hatte. Dadurch, dass ich die Pille generell nicht vertrug, mir ständig übel war und ich deshalb zu wenig aß, war für mich einleuchtend, dass die androgene Pille in Kombination mit einer Mangelernährung die Ursache für meinen Haarausfall war. Ich habe die Pille dann nach einem Jahr gewechselt (Chariva, anti-androgen), die ich deutlich besser vertrug, ich konnte wieder normal essen und der Haarausfall wurde etwas geringer. Nach ca. einem Jahr wurde der HA dann aber wieder deutlich stärker, vor allem nachdem ich die 7tägige Pillenpause gemacht hatte. Ich dachte, das läge daran, dass ich dort immer starke Migräne bekommen habe und der Stress den HA verstärkt. Ich konnte die Haarenur so herausbürsten und selbst dann, sind über den Tag andauernd Haare ausgefallen.
Ich war bei einem Hautarzt, der mir ein paar Haare ausgerissen hat und mich überhaupt nicht ernst genommen hat, er meinte jemand mit AGA sieht nicht so aus wie ich. Ich meinte aber, dass wenn der Haarverlust so bleibt, dann ist es unmöglich, dass genug Haare nachwachsen um das auszugleichen. Er meinte mein Haarausfall ist bedingt durch Mangelernährung, er hat meine Figur gemustert und meinte ich sei viel zu mager (ich bin allerdings sehr gesund, mache Sport, habe damals wieder normal gegessen und meine Blutwerte waren in Großem und Ganzen normal). Ich habe ihn nochmal angerufen um zu fragen, was die Haarwurzeluntersuchung ergeben hat und er meinte nur es sei kein AGA.
In meiner Familie haben alle eher dünnes und nicht voluminöses Haar, aber AGA hatte niemand. Nur mein Onkel hat nach der Pubertät seine vollen Haare teilweise verloren (er hat aber keine Glatze).
Weil ich nach 2 Jahren dieser Pille auch andere Nebenwirkungen hatte (Migräne, Herzrasen, Brustspannen, minimale Schilddrüsenüberfunktion), habe ich diese im Januar abgesetzt. Seitdem hatte ich nicht mehr so häufig radikale HA- Attacken mit büschelweisen Haaren in der Bürste, aber trotzdem fallen diese im Gegensatz zu früher vermehrt aus..auf 100 Haare pro Tag komme ich alle male. Jetzt fallen mittlerweile sogar meinen Freunden und Familienmitgliedern auf, dass ich nicht mehr so dichte Haare habe wie früher (davor sagten alle immer, dass ich doch super schöne Haare habe und ich es mir nur einbilde).
Ich habe auch über die letzten 2 Jahre Fotos gemacht (weil ich wusste, ich bilde es mir nicht ein) und es ist deutlich zu erkennen, dass sich im Scheitelbereich und Geheimratsecken die Haarfülle und -dicke immer mehr verringert.Mir fallen auch nicht nur lange Haare aus, sondern auch Kurze und vorne ganz dünne, feine, vll 1 cm kurze Haare. Ich habe meine Haare schon immer offen getragen und jetzt fallen sie komisch, ich kann keinen richtigen Scheitel mehr ziehen...früher war es egal, auf welcher Seite mein "Scheitel" lag, weil durch das Volumen alles saß.
Mich irritiert, dass meine Schläfen/Geheimratsecken so betroffen sind, neben dem Scheitelbereich, weil das doch gewöhnlich bei Frauen mit AGA erst ab den Wechseljahren üblich ist? Ich befürchte, dass dadurch dass sich ein Muster bei meinem Haarausfall erkennen lässt und nicht streng diffus die Haare ausfallen, dass ich AGA habe. Es ist meine absolute Horrorvorstellung (vor allem nachdem ich Bilder von dem Verlauf einer AGA bei Frauen gesehen habe), dass mein Haarausfall immer weiter voranschreitet bis meine Kopfhaut überall sichtbar wird. Meine Haare waren immer das, was mir Selbstbewusstsein verschafft hat. Ich konnte grade noch so mein Haargummi 2 mal umdrehen um einen Zopf zu machen, jetzt komme ich locker 3 mal herum.
Wenn man diffusen Haarausfall hat, kann man wenigstens mit Tressen Volumen schaffen aber bei so einem AGA Muster, bzw wenn man 'nackte' Geheimratsecken hat, kann man ja nichts mehr kaschieren?
Ist es möglich, dass ich 'nur' einen diffusen Haarausfall habe oder deutet so ein Muster definitiv auf einen AGA hin?
Meine aktuellen Blutwerte haben ergeben, dass ich einen leichten Vitamin D - Mangel und niedrigen Ferritinwert habe (ich bin Vegetarierin). Aber ich bezweifle, dass eine Behebung dieser Mängel meine Geheimratsecken und Scheitel wieder zuwachsen lässt. (Ich werde es natürlich versuchen)
Ich hoffe, ich habe das alles verständlich erläutert. Und wäre sehr, sehr dankbar, zu erfahren was andere dazu denken und ihre Erfahrungen teilen würden.
Für ihre Expertenmeinung wäre ich Ihnen sehr dankbar Frau Latz
Liebe Grüße
Kommentar