Ich wende mich hier an euch, damit ich vielleicht Hilfe oder Unterstützung erhalte.
Hier meine Geschichte:
Mit meinem 2. Lebensjahr sind die Haare komplett ausgefallen, keine Haare, keine Wimpern, keine Augenbrauen nix war mehr da.
Das war natürlich für meine Eltern ein Schock und begaben sich mit mir auf eine lange Odyssee von Arzt zu Arzt.
Die Diagnose: alopezia areata totalis!
Ich kann mich selbst daran nicht mehr erinnern kenne es nur von Bildern.
Mit dem 6. Lebensjahr sind fast alle Haare wieder vollständig nachgewachsen bis auf ein 5 Markstück großes Loch am Hinterkopf.
Das hielt sich so sehr lange.
Mit dem 14. Lebensjahr mussten wir umziehen und mein soziales Umfeld und meine gefühlswelt wurde komplett auf den Kopf gestellt, dass war purer Stress für mich.
Dann hat es nicht lange gedauert und 1 Jahr später fielen mir die Kopfhaare aus. Augenbrauen und Wimpern blieben diesmal bestehen.
Mit 15 war das natürlich der Horror schlecht hin. Ich war am Boden zerstört. Neue Heimat, keine Haare und dann noch mitten in der Pubertät.
Aber irgendwie habe ich mich dadurch geboxt, es war nicht immer einfach.
Zum Glück hatte ich schnell Freunde gefunden durch den Sport die mir viel Kraft und Verständnis entgegenbrachten.
Ich rasierte mir die letzten " Fusseln" auf dem Kopf ab und entschied mich es so zu nehmen und zu tragen wie es nunmal ist.
Mit einer Perücke hatte ich es versucht, aber als ich im Spiegel schaute und nicht mich erkennen konnte war das Thema abgehakt. Und ich muss sagen die Scham wenn die Haare mal aus versehen verrutschen oder beim Sport heruntergerissen werden.., damit hätte ich nicht gewusst wie ich umgehen soll.
Nun bin ich 34 Jahre alt und man meint sie hat gelernt damit zu leben. Hmm.., es ist halt dein ständiger Begleiter und man ist den blicken auf der Straße mal mehr und mal weniger gewachsen.
Ich genieße es im Winter eine Mütze zu tragen und völlig anonym durch die Straßen zu laufen. Wenn der Frühling naht.., kommt auch die Unsicherheit zurück.
Es brauch dann seine Zeit bis das "Fell" dick genug ist um den Blicken stand zu halten und sich der Sache wieder anzunehmen.
Freunde und Familie sind da wirklich eine große Stütze.
Mittlerweile bin ich nun an einem Punkt angekommen wo ich ernsthaft darüber nachdenke mir eine Perücke anzuschaffen. Ich möchte mit dem zunehmenden Alter irgendwie nicht mehr mit Glatze herum laufen.
Allerdings ist da jetzt mein Problem.
Zum einen die richtige Perücke finden, da ich mir mich selbst mit Haaren gar nicht mehr vorstellen kann und zum anderen kommt natürlich auch wieder das Schamgefühl dazu. Sich zu outen das man eine Perücke trägt.
Hmm.., wer von euch hat es so oder so ähnlich auch durchlebt und was habt ihr gemacht um damit besser umzugehen?
Würde mich über eure Erfahrungsberichte und Tipps sehr freuen :-)