ich wende mich in größter Not an Sie. Ich bin 38 Jahre alt und hatte bis Ende Januar dichtes, volles Haar (hüftlang), um das mich jeder beneidet hat. Ich habe -nicht übertrieben- über 10 Jahre gebraucht, um es so lang zu bekommen.
Anfang Januar bemerkte ich, dass mir vermehrt Haare am ganzen Kopf ausgehen, bei jedem Mal in die Haare fassen waren es um die 40. Daraufhin bekam ich Minoxidil 5% und habe mir weiter keine Sorgen gemacht, da ich mir einbildete der HA gehe zurück.
Am 26. Januar fielen mir extrem viele Haare hinter meinem Schreibtisch auf. Da habe ich dann angefangen zu zählen, weil ich eine deutliche Abnahme des Volumens/Zopfumfangs sowie ausgefranste Spitzen bemerkte. Es waren über 1000 Haare von nur einmal am Tag kämmen und abgesammelt von der Kleidung. Mittlerweile sah man die Kopfhaut durchschimmern (vor dem HA war ein zurücklegen der Haare hinter die Ohren nicht möglich, weil zu viele).
Daraufhin habe ich einen Notfalltermin am 2. Februar bei Dr. Salzer in Heilbronn wahrgenommen.
Punkte seiner Befragung waren
- Zahl der ausgefallenen Haare pro Tag (über 1000 an Nichtwaschtagen und nur einmal kämmen)
- Gewichtsabnahme: ich habe 20 kg mit dem Komplettverzicht auf Kohlenhydrate abgenommen, da alles andere nicht funktioniert hat
- Infektionen: hatte ich keine
- TSH-Wert: war im Oktober bei 3,... daraufhin Einnahme von L-Thyroxin 100
- Stress: habe ich im Beruf erheblich. Bin Lehrerin und im Moment wird uns ständig mit Rechtsanwalt gedroht, wenn eine Note nicht passt oder es kommen ehrverletzende E-Mails
Er hat nun einen Trichoscan, ein Trichogramm (wird morgen ausgewertet, rasiert wurde schon) und Blutuntersuchungen angeordnet. Auf das Ergebnis der Blutuntersuchung muss ich bis zum 29.2. (!) warten. Bis dahin bin ich verrückt geworden. Er hat sich von weitem meinen Scheitel angeschaut und gemeint: "Die kommen wieder." Das ist bei ehemals hüftlangen Haaren so gut wie kein Trost. Vor allem, da ich nicht weiß, wie viele langen Haare ich behalten kann und ob genau so viele kommen wie ausgefallen sind.. Leider ist Dr. Salzer nun einen Woche im Urlaub und seine Vertretung hat mir folgendes gesagt: "Von Haarausfall stirbt man nicht. Warum sehen Sie so bedrückt aus?"
Morgen habe ich außerdem einen Termin beim Internisten, da dieser mich an einen Endokrinologen überweisen soll.
Mittlerweile bin ich derart traumatisiert, dass ich mich kaum noch aus dem Haus traue, nur noch schlafe und mich zu nichts mehr aufraffen kann- egal was ich tue, überall rieseln die Haare... Es wird zur Obsession zu kontrollieren, ob die kurzen Haare fest sind (sind sie nicht) und wirklich jeder Frau auf den Kopf zu schauen. Oder meinem Mann, der mit über 40 taillenlanges dichtes Haar hat. Ich kann keine Freude mehr empfinden und belaste mein Umfeld schwer und weiß nicht, wie ich das ändern kann.
Bei einem befreundeten Haarspezialist habe ich mich nach Haarverdichtungen erkundigt. Fremde Haare.. Vor 4 Wochen eine unmögliche Vorstellung. Er hat mir ehrlich gesagt, dass dafür der HA gestoppt sein sowie genügend Eigenhaar vorhanden sein muss. Die Hoffnung, dass das klappen könnte ist das einzige, was mich noch aufrecht hält. Eine Perücke ist keine Option. Als Lehrerin mit riesigem Publikumsverkehr ist das für mich ausgeschlossen.
Bitte entschuldigen Sie den riesigen Text, ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Jamie
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