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Haarausfall

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  • Haarausfall

    Hallo,

    nachdem ich hier schon seit einigen Wochen interessierte Mitleserin bin, möchte ich nun mit meinem eigenen Problem an das Forum und die Expertin wenden.

    Ich bin 27 Jahre alt, weiblich. Im August 2015, vor auf den Tag genau vier Monaten, habe ich das letzte Mal nach ca. 12-jähriger Einnahme die Pille abgesetzt. Die letzten drei bis vier Jahre habe ich das Präparat Amicette genommen, davor die Cileste, bis sie vom Markt genommen wurde.

    Die ersten ca. sechs Wochen nach dem Absetzen habe ich mich blendend gefühlt und war froh, diesen Schritt getan zu haben, über den ich lange nachgedacht und mich mit vielen Frauen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ausgetauscht hatte. Dann begann der Haarausfall. Feines Haar hatte ich immer, davon aber viele und schön lange. Die Zählung - eine sehr deprimierende Sache - ergab einen eindeutig übermäßigen Ausfall.

    Ein Termin bei einem Hautarzt (er fuhr mir ein bisschen durch die Haare,brachte mir die Diagnose: vermutlich androgenetischer Haarausfall. Er gehe davon aus, dass die Pille diesen Haarausfall durch die Östrogenzufuhr nur aufgehalten habe. Ohne das Präparat hätte er schon viel eher bei mir eingesetzt. Zur Sicherheit riet er mir aber, einen Bluttest zu veranlassen. Den habe ich bei einem Allgemeinmediziner auch machen lassen. Alle Werte (Schilddrüse, Testosteron, Ferritin, ...) lagen im Normbereich.

    Ich besuchte dann die Haarsprechstunde einer Dermatologin. Ihr erster Blick befand, dass das für sie eher nach diffusem denn nach androgenetischen Haarausfall aussehe (das meinte, rein vom Gucken her, auch meine Gynäkologin), da sie überall dünn seien. Meine unauffälligen Blutwerte verwunderten sie dann natürlich, auch dass ich nach dem Absetzen der Pille sofort einen intakten, regelmäßigen Zyklus habe. Von der Pillenumstellung könne der Haarausfall daher nicht rühren, sonst sei die Regel nicht so regelmäßig. Im Januar habe ich einen Termin zum Trichoscan bei ihr und nehme auf ihren Rat hin zusätzliches Biotin zu mir. Außerdem benutze ich auf den Rat des Hausarztes Anaphasenshampoo.

    Weitere Folgeerscheinungen des Pilleabsetzens bei mir sind unreine und fettige Haut (Stirn und Rücken), fettige Haare. Vermehrte Körperbehaarung kann ich nur minimal feststellen. Ich habe ein bisschen abgenommen. Ich nehme den Haarausfall am stärksten im für Männer typischen sog. Tonsurbereich wahr, auch Geheimratsecken haben sich gebildet. Ob die Haare diffus oder v.a. am Oberkopf ausfallen, da ändert sich mein Eindruck in schöner Regelmäßigkeit. Das verminderte Volumen und die lichten Stellen fallen bereits meinem Umfeld auf und es belastet mich psychisch mittlerweile sehr stark (Schlafstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl).

    Mich interessiert vor allem, was sie von den Aussagen der Hauärzte halten.
    1) Ist es realistisch, dass die Pille androgenetischen Haarausfall in Schach gehalten haben könnte? Dieser Ausfall geht ja meist schleichend voran, und ich habe nun innerhalb von 2,5 Monaten mehr als ein Drittel meiner Haare verloren.
    2) Auch wenn Testosteronwert und Zyklus normal sind - kann der Ausfall nicht dennoch eine Folgeerscheinung des Pilleabsetzens sein und sich wieder einpendeln?

    Ich bedanke mich fürs Lesen!


  • Re: Haarausfall

    In Absatz 2 muss es natürlich heißen "das letzte Mal nach 12-jähriger Einnahme die Pille genommen" und nicht " ... die Pille abgesetzt"

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    • Re: Haarausfall

      Also die erste Arztaussage erscheint sehr merkwürdig. Eine interessante Theorie für die androgenetische A.
      Auch ich dachte gleich an eine diffuse Form. Bei vielen Frauen kann das An- und Absetzen einer Pille zu einem vorübergehenden HA führen, bis sich der Körper wieder neu einpendelt.
      Das Trichoscan gibt keinen Aufschluss über die Ursache, kann Ihnen aber psychisch eine Hilfe sein zu erfahren, wie der Haarstatus aussieht.
      Alles Gute!
      HG
      Jenny Latz

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      • Re: Haarausfall

        Guten Morgen!

        Danke für Ihre Rückmeldung. Die Antwort des ersten Hautarztes hat mich ebenfalls zuerst verwundert. Er meinte, dass durch das verschobene Verhältnis von Östrogenen und Androgenen nun Letztere mehr Einfluss haben als vorher, also auch auf meine seiner Diagnose AGA entsprechend Testosteron-sensiblen Haarfollikel.

        Dass das Pilleabsetzen/-wechseln zu Haarausfall führen kann, ist mir bewusst. Die Ärzte befinden aber, dass es dafür ein zu starker Haarausfall ist. Zumal ich sonst keine größeren Absetzungserscheinungen habe, die auf ein Hormonungleichgewicht hinweisen würden.

        Der Trichoscan wird vergleichend an zwei Kopfstellen vorgenommen: am Ober- und am Vorderkopf. Je nach Verhältnis von Anagen- zu Telogenhaaren soll dann ersichtlich sein, ob es sich um AGA handelt. Das ist laut der Spezialistin der Fall, wenn die Telogenhaare am Oberkopf prozentual deutlich mehr vertreten sind als am Hinterkopf.

        MfG annevomdach

        Kommentar



        • Re: Haarausfall

          Weshalb die Umstellung? Punkt 1:Hier schauen, was ein Auslöser sein kann.
          Punkt 2:Nach einer Pilleneinnahme befreit sich der Körper von jahre langen Ablagerungen, dass kann in vielen Fällen auch länger dauern. Vier Monate sind keine Zeit. Auch in den Haar"wurzeln" lagert sich so manches ab, was nicht vom Körper verarbeitet und transportiert werden kann.
          Punkt 3: Fallen am Oberkopf die Haare aus, kann das verschiedene Gründe haben. Ein synergetisches Wechselspiel im Körper.
          Punkt 4: Haarpflege sehr genau unter die Lupe nehmen, was ist in einem Produkt enthalten, wie ist die Wirkung der Pflegeprodukte nach langer Verwendung?
          Punkt 5: Ernährung
          Sehr viele mögliche Punkte könnten hier aufgeführt werden.
          Werden alle Umfassend betrachtet, müssen keine Haare vermehrt fallen, es sei denn, eine Krankheit, wird nicht ausgeheilt sondern durch "Mittelchen" nach innen gedrückt, ja dann kann Mutter Natur und Wissen um die Haargesundheit auch keine Wunder vollbringen.
          In einer Arztpraxis, wird es nie das komplette Programm geben können. Eine Mutter Theresa eher der Vergangenheit angehört. Vielleicht hilft es, so viel wie möglich an Fachliteratur, speziell zum Thema Haarwuchs, zu lesen.Viel Erfolg!

          Kommentar


          • Re: Haarausfall

            Hallo!

            Mittlerweile wurde der Trichoscan gemacht. Hier sind die Ergebnisse:

            Scheitelbereich
            Haardichte/cm²: 267,3
            Anteil Anagen: 85,6%
            Anteil Telogen: 14,4%
            Anteil Vellushaare: 21,6%
            Anteil Terminalhaare: 78,4%
            Dichte Vellushaare/cm²: 57,5
            Dichte Terminalhaare/cm²: 209,6

            Hinterkopf:
            Haardichte: 299,6
            Anteil Anagen: 81,4%
            Anteil Telogen: 18,6%
            Anteil Vellushaare: 26,1%
            Anteil Terminalhaare: 73,9%
            Dichte Vellushaare/cm²: 78,3
            Dichte Terminalhaare/cm²: 221,3

            Die Dermatologin meinte, bis auf den leicht erhöhten Telogenanteil am Hinterkopf sind das ganz normale Werte. Wenn ich meine Werte mit denen anderer Betroffener aus dem Netz vergleiche, fällt mir auf, dass bei den meisten der Anteil der Vellushaare bei weit weniger als 5% liegt - bei mir aber bei einem Fünftel (Oberkopf) bzw. gar einem Viertel (Hinterkopf).

            Als Diagnose steht auf meinem Zettel nun: "diffuser Haarausfall, Ausschluss androgenetischer Alopezie". Deuten Vellushaare nicht auf das Verkümmern der Kopfhaare hin, wie es für AGA typisch ist?

            Nochmal zur Zusammenfassung: Haarausfall seit ca. Ende September/Anfang Oktober, setzte ca. 6 Wochen nach Absetzen der Pille ein. Die Lichtung fällt mir v.a. im Tonsurbereich auf (Kopfhaut gut sichtbar), insgesamt hat die Haarmenge spürbar abgenommen, ca. um ein Drittel. Sowohl Gynäkologin als auch auf Haarausfall spezialisierte Dermatologin schließen aufgrund von regelmäßiger Menstruation aber "Hormonchaos" als mögliche Ursache aus. Alle Blutwerte im Normbereich.

            Mit freundlichen Grüßen
            annevomdach

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            • Re: Haarausfall

              Hallo,
              auch mir erscheinen die Anteile Anagen-Telogen nicht sehr dramatisch.
              Allerdings möchte ich nochmal anmerken, dass das Trichoscan nicht zur Diagnose geeignet ist und nicht dafür entwickelt wurde.
              Deuten Vellushaare nicht auf das Verkümmern der Kopfhaare hin, wie es für AGA typisch ist?
              JA.

              HG
              Jenny Latz

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              • Re: Haarausfall

                Hallo noch einmal,

                Ich möchte kurz mitteilen, wie es mir seit Januar ergangen ist. Der Ausfall ist unverändert weitergegangen und hat sich noch etwas verstärkt. Ich wurde ins Haarkompetenzzentrum an die Charité überwiesen, wo man eher ratlos blieb. Festgestellt wurde dort ein ausgedünntes Haupthaar und aktiver Ausfall v.a. am Hinterkopf. Und mir wurde Pantovigar und Pantostin empfohlen... Mh, na ja. Letzte Woche hatte ich einen Beratungstermin bei einer auf Haarteile und Perücken spezialisierten Friseurin, die mir ein paar Produkte bestellt, die ich am Freitag ausprobieren kann. Darauf freue ich mich, auch wenn der Gedanke noch etwas verstörend ist. Als junge Frau in einem öffentlichkeitswirksamen Job fühle ich mich aber anderweitig nicht mehr wohl.

                Viele Grüße
                Anne

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                • Re: Haarausfall

                  Hallo Miteinander,
                  Hallo Frau Latz,

                  soeben habe ich das Ergebnis meines 1. Trichoscans bekommen. Die Dermatologin hat sich allerdings dazu mit einem Schulterzucken geäußert.
                  ....."Was mich wundert, ist der hohe Anteil an Vellushaaren, bei ansonsten unauffälligen Phasen Anagen Telogen, die so gut wie normal im Verhältnis sind 72:22 %"

                  Auf meine Frage was sie für die Ursache für diese Vellushaarqualität hält, hatte sie für mich eigentlich nichts.
                  Es sähe ihr eher nach einer massiven Schädigung im Immunbereich aus.

                  Das Kaliber der Haare ist dünn, ich bin naturlblond, aber diese dünnen Haare sind fast durchsichtig, farblos und es sind auch die 15 cm langen Haare, die immer dünner werden(Kaliber). Inzwischen muss ich ein Haarteil tragen um überhaupt noch mit meinem Haarzustand in die Öffentlichkeit gegen zu können.

                  Zu mir: w 62 - Menopause, Thyreoditis Hashimoto seit 20 Jahren diagnostiziert. 150micro L-Tyroxin, ft4 im oberen Drittel der Norm, ft3 mittig.

                  Trotz Hashimoto war die Haardicke allerdings noch niemals dermaßen reduziert und die Haare waren auch noch niemals dermaßen farblos. Betroffen ist der ganze Kopf und auch die Schamhaare, die ebenfalls feiner geworden sind und von der Menge her nur noch 30%.

                  Endocrinol. Blutwerte sind okay bis auf zuwenig Hämoglobin auf dem einzelnen Erythrozyten( keiner weiß warum):-(((
                  Eisen, Ferritin und Erythrozyten sind nämlich in der Norm. Und ich nehme auch keine Medikamente außer dem Thyroxin und NEM.

                  Diese Phase Haarausfall und Dicke und Dichteverlust ist seit ca. einem halben Jahr extrem. Manche Tage 1000 Haare( habe aufgehört zu zählen, weil es mich irre macht).

                  Können Sie sich vielleicht einen Reim auf das Geschehen machen? Oder können Sie mir raten, wohin ich mich wenden soll? Ich wohne in Hessen, aber es macht mir nichts aus, auch weiter weg zu fahren, für eine Diagnose und Abhilfe.

                  Ich bekam eine Verordnung: Haarwasser auf Minodixil 3%,Dexamethason, und 17-Alpha.

                  Da die Rate Anagen : Telogen fast normal war, meint Frau Doktor, sei keine hormonelle Ursache für den Ausfall und den Zustand zu vermuten.

                  Ich wäre Ihnen sehr dankbar für einen guten Rat.

                  LG Astrid


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                  • Re: Haarausfall

                    Hallo!

                    Nach 1,5 Jahren ein kurzes Update: Bei mir wurde das PCO-Syndrom festgestellt. Ich habe normale Hormonwerte, das wurde über zwei Zyklen hinweg regelmäßig getestet. Aber zu diesem Syndrom gehört bei den meisten eine Überempfindlichkeit der Hautzellen gegenüber Testosteron - auch wenn es in normalen oder in geringen Mengen vorkommt. Deswegen kommt diese Erkrankung auch oft mit androgenetischem Haarausfall und / oder stärkerem Haarwuchs nach männlichem Muster einher. Mir hat Mönchspfeffer bei der Regulierung geholfen, ich bin aber mittlerweile generell entspannter damit.

                    Liebe Grüße

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                    • Re: Haarausfall

                      Eine Mutter Theresa eher der Vergangenheit angehört. Vielleicht hilft es, so viel wie möglich an Fachliteratur, speziell zum Thema Haarwuchs, zu lesen.Viel Erfolg!

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