Hallo Leute,
ich dachte, ich lasse mal etwas von mir hören, was einige vielleicht beruhigt.
„Hilfe, ich hab Haarausfall“-Themen gibt es im Internet ja zuhauf, nicht zuletzt hier, und das Leid der Betroffenen kann man auch ohne übergroße Menschenkenntnis zwischen den Zeilen nachempfinden.
Was ich immer ein wenig schade finde, ist allerdings die Tatsache, dass es recht wenige Positiv-Beispiele gibt. Meist hören die Threads ja irgendwann auf und der weitere Verlauf bleibt offen – so dass man sich fragen muss: Wie ging die Sache denn nun aus? Doch wohl nicht mit unser aller Alptraum: Glatze?!
Deswegen jetzt mal kurz eine kleine Story von mir: Die Zeit, als ich noch totale Panik schob, habe ich hier ja auch schon verewigt, hier noch mal die Kurzfassung: Vor etwa anderthalb Jahren hatte ich einen richtig fiesen Haarausfall-Schub, der mich – vor allem psychisch – vollkommen fertig gemacht hat. Plötzlich holte ich mir allein beim morgendlichen vorsichtigen Haarekämmen bis zu 60 Stück raus, mit der Bürste streifte es schon dicke die (erlaubten) 100 und manchmal sogar darüber hinaus, und was dann noch über den Tag noch zusammenkam und was die Wäsche wollen wir mal gar nicht reden – und immerhin wasche ich jeden zweiten Tag.
Meine Friseuse schob gleich mit Panik und schickte mich „sofort!“ zum Arzt. Ich klapperte also die Ärzte ab, doch Blutbild, Hormone, Allergietest etc. zeigten keine Auffälligkeiten. Abwarten wurde mir geraten.
Also wartete ich notgedrungen – und das fiel mir, zugegebenermaßen, sauschwer. Ich konnte meine Haare nicht mehr offen tragen, weil jedes ausgefallene Haar mir einen Anfall bescherte, traute mich kaum noch zu kämmen, und beim Waschen bekam ich teilweise regelrechte Weinkrämpfe. Machte schon meinen Mann und meine ganze Familie total verrückt.
Und dann, nach etwa 10 Wochen – war der Spuk vorbei. Nicht von einem Tag auf den anderen, aber binnen zwei Wochen reduzierte der Ausfall sich drastisch und hörte schließlich fast auf. Erklären konnte mir das keiner. Mein Hausarzt (der mein Problem sehr ernst genommen und wohlwollend begleitet hat) vermutet entweder eine Hormonschwankung, eine Shampoo-Unverträglichkeit (könnte hinkommen, ich schwamm damals auf der trendigen Silikonfrei-Naturkosmetik-Welle), saisonaler Fellwechsel – der übrigens nicht zwingend im Herbst stattfinden muss – oder die gute alte Universalerklärung Stress.
Auch meine Friseuse bestätigt jedes Mal, dass meine Haare immer noch so voll sind wie vorher (und die muss es ja wissen.)
Heute verliere ich beim Waschen 15 – 25 Haare und beim Ausbüsten danach noch mal 10 – 25, zwischen den Wäschen sind nur vereinzelt Haare in der Bürste, wenn ich nur kämme, fast gar keine. Im Rahmen, würde ich sagen.
Ich dachte, ich erzähle auch das einfach mal, um ein bisschen Mut zu machen. Ich kann euch total verstehen, wie mies ihr euch fühlt, wenn ihr in der Bürste ein kleines Nest findet. Aber wie ich jetzt selbst gemerkt habe: Manchmal spinnt der Körper scheinbar einfach ein bisschen und es muss nicht immer zum Schlimmsten kommen.
Durchhalten, Leute und viel Glück!
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