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Eine unendliche Geschichte

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  • Eine unendliche Geschichte

    Hallo Frau Latz, hallo alle Onmeda User,
    ich bin weiblich und 31 Jahre. Mein Haarausfall begann mit 15 Jahren. Von unwirksamen Haartinkturen über Hormonspritzen, Globulikügelchen von der Heilpraktikerin bis zur Verschreibung der Pille Valette wurde viel therapiert ohne richtig diagnostiziert zu haben. Einziger Lichtblick meiner 16 jährigen Haarproblematik ist die Tatsache, dass die Haare bei mir immer wieder nachwachsen. Ob genauso stark wie vor Beginn des HA kann ich nicht mehr beurteilen. Aber das Ganze lässt sich schon besser aushalten, wenn man weiß, es ist bald wieder vorbei. Ich habe den HA verstärkt 1-2 im Jahr jeweils über 3-4 Monate. Hauptsächlich fallen sie mir im Geheimratseckenbereich aus, aber auch der gesamte Kopf ist betroffen. Allerdings nie so, dass man kahle Stellen sehen kann. Auch mein Scheitel ist nicht besonders betroffen. Es ist sogar so, dass andere Leute den HA gar nicht bemerken. Man könnte meinen, ich hab einfach nur weniger oder dünne Haare auf den Kopf. Aber mir fällt die Veränderung natürlich auf. Vor 6 Jahren hab ich dann einen neuen Versuch gestartet und bin zu einer Frauenärztin, die spezialisiert ist für Hormone. Dort wurde nach kurzer Kopfhautbegutachtung und Blutabnahme der androgenetische HA diagnostiziert. Seitdem nehme ich täglich ein Haarwasser mit dem Wirkstoff Minioxidil. Bei der Blutuntersuchung ist damals nichts Auffälliges rausgekommen, sogar meine Testosteronwerte lagen im Normalbereich. Die Ärztin erklärte mir dann, dass das nichts zu sagen hat. Wenn eine Überempfindlichkeit der Kopfhaut auf Testosteron bzw. dem Abbauprodukt vorliegt, dann reicht auch ein normaler Wert aus, um HA zu erzeugen. Im Blut kann man diese Art des Haarausfalls nicht nachweisen. Auch habe ich ansonsten keine Probleme mit übermäßiger Behaarung oder einer tiefen Stimme. Durch das Minioxidil ist mein Haarausfall nicht weg, er ist lediglich nicht mehr so stark wie früher. Nach wie vor hab ich ihn noch 1-2-mal im Jahr für mehrere Monate. Eine jahreszeitliche Abhängigkeit kann ich leider nicht erkennen. Es sind immer wieder andere Monate. Vor ein paar Monaten bin ich dann auf ihre Seite und den Adressen mit den Hautärzten, welche Haarsprechstunden durchführen, gestoßen. Da in mir der Verdacht aufkam, dass die Diagnose bei mir falsch ist, holte ich mir eine weitere Meinung ein. Die Hautärztin nahm mir Blut ab und führte ein Trichoscan durch. Dies wurde Ende August gemacht, mein letzter Haarausfall davor ging von Anfang April bis in den Juli hinein. Also eigentlich waren meine Haare zu diesem Zeitpunkt wieder auf dem Weg der Besserung. Trotzdem ist das Trichoscan katastrophal ausgefallen, laut der Ärztin. Im Hinterkopfbereich lagen die Werte bei 66% anagene Phase und 34% telogene Phase. Im vorderen seitlichen Bereich waren es 57 % anagene Phase und 43 % telogene Phase. Die Ärztin meinte bei mir liegt eine Kombination aus androgenetischem und diffusen Haarausfall vor. Da die Haare auch am Hinterkopf ausgehen, wo ja keine Hormonrezeptoren vorhanden sind, kann es kein reiner androgenetischer HA sein. Stellt sich mir die Frage, wenn der erblich bedingte HA sich nur am Oberkopf zeigt, ist dann der diffuse HA nur am Hinterkopf oder kann dieser über den gesamten Kopf vorkommen. Wenn ja, wer kann dann so genau sagen, ob nicht alles „nur“ difffus ist, auch an den Geheimratsecken und vielleicht gar kein androgenetischer HA vorliegt? Ist es denn nicht so, dass bei dieser Art von HA die Haare ausbleiben und nicht mehr nachwachsen? Müsste ich dann nicht schon längst eine Glatze haben bzw. müsste ich dann nicht wenigstens auch im Scheitelbereich betroffen sein? Dies ist alles nicht der Fall bei mir. Bei der Blutuntersuchung ist auf dem ersten Blick nichts auffällig gewesen, keine Schilddrüsenerkrankung. Meine Eisenwerte waren zwar nicht bedenklich aber auch nicht optimal. Deshalb nehme ich zurzeit Eisentabletten, um zumindest den diffusen HA zu verbessern. Die Blutuntersuchung ergab weiterhin, dass mein Hormon Prolaktin erhöht ist, zuletzt lag der Wert bei 57. Die Hautärztin hatte diesen Wert extra mitbestimmen lassen, da sie der Meinung ist, dass ein Zusammenhang zwischen HA und erhöhtem Prolaktinspiegel besteht. Also überwies sie mich wieder zur Spezialistin, die das klären sollte. Ich bin dann wieder zu der Frauenärztin hin, wo ich seit 6 Jahren bin. Dort meinte die Ärztin dann, dass der HA damit definitiv nichts zu tun hat. Schön, dass sich die Ärzte da mal wieder einig sind. Ich hatte gerade angefangen Hoffnung zu schöpfen, dass nun die Ursache gefunden wurde. Was meinen Sie dazu? Die Ärztin sagte nur wieder, dass ich mich mit dem HA abfinden muss, dass man da nichts gegen machen kann, das sei halt genetisch bedingt. Sie meinte, ich könnte aber eine andere Pille z.B. die Diane probieren. Sie machte mich natürlich auch auf die vielen Nebenwirkungen aufmerksam, welche mir teilweise auch schon bekannt waren. Bis jetzt konnte ich mich zu diesem Schritt aber noch nicht durchringen. Das ist es mir dann doch nicht wert, dass ich all diese Gefahren in Kauf nehme. Bis ich die Einträge in diesen Forum gelesen habe, war mir auch nicht bewusst, dass das Minioxidil auch Nebenwirkungen hat. Darüber wurde ich damals nicht aufgeklärt. Es ist schwer, mich mit der Diagnose abzufinden, wenn ich Zweifel an dieser habe. Kann mir jemand diese Zweifel nehmen? Wie lässt sich eindeutig ein androgenetischer HA nachweisen und wie sieht dieser typischerweise auf dem Kopf aus? Ich möchte nicht die ganze Zeit das Minioxidil umsonst nehmen, zumal der Haarausfall dadurch ja auch nicht ganz weg ist. Vielen Dank für Ihre / Eure Hilfe!


  • Re: Eine unendliche Geschichte


    Wow, das ist wirklich eine sehr lange Geschichte. Aber Sie können mir glauben, durchaus kein Einzelfall. Bin mal gespannt, was andere Ihnen hier antworten werden.

    Gerne will ich konkret auf Ihre Fragen eingehen...

    Boogiemaus schrieb:
    -------------------------------------------------------
    > Stellt sich mir
    > die Frage, wenn der erblich bedingte HA sich nur
    > am Oberkopf zeigt, ist dann der diffuse HA nur am
    > Hinterkopf oder kann dieser über den gesamten Kopf
    > vorkommen.

    Ja, der diffuse kann am ganzen Kopf auftreten.

    Wenn ja, wer kann dann so genau sagen,
    > ob nicht alles „nur“ difffus ist, auch an den
    > Geheimratsecken und vielleicht gar kein
    > androgenetischer HA vorliegt?

    Gute Frage, eigentlich niemand. Die Diagnose beim erblichen HA setzt sich aus Anamnese und typischem Haarlichtungsmuster zusammen. Laboruntersuchungenn bringen keinen Aufschluss.

    Ist es denn nicht
    > so, dass bei dieser Art von HA die Haare
    > ausbleiben und nicht mehr nachwachsen? Müsste ich
    > dann nicht schon längst eine Glatze haben bzw.
    > müsste ich dann nicht wenigstens auch im
    > Scheitelbereich betroffen sein?

    Nein, nein, eine Glatze kann frau nur bei meinem, dem kreisrunden HA bekommen. Es ist außerdem verschieden, wieviel Prozent der Haare nachwachsen etc.

    Dies ist alles
    > nicht der Fall bei mir. Bei der Blutuntersuchung
    > ist auf dem ersten Blick nichts auffällig gewesen,
    > keine Schilddrüsenerkrankung. Meine Eisenwerte
    > waren zwar nicht bedenklich aber auch nicht
    > optimal. Deshalb nehme ich zurzeit Eisentabletten,
    > um zumindest den diffusen HA zu verbessern. Die
    > Blutuntersuchung ergab weiterhin, dass mein Hormon
    > Prolaktin erhöht ist, zuletzt lag der Wert bei 57.
    > Die Hautärztin hatte diesen Wert extra
    > mitbestimmen lassen, da sie der Meinung ist, dass
    > ein Zusammenhang zwischen HA und erhöhtem
    > Prolaktinspiegel besteht.

    Gibt es, kommt aber sehr selten vor.

    Die Ärztin sagte nur wieder,
    > dass ich mich mit dem HA abfinden muss, dass man
    > da nichts gegen machen kann, das sei halt
    > genetisch bedingt. .......Das ist es mir dann doch nicht wert,
    > dass ich all diese Gefahren in Kauf nehme.

    Wenn Ihnen der HA so zusetzt, sollten Sie auch darüber nachdenken, mit welchen Bewältigungsstrategien Sie diese Belastung reduzieren könnten.

    Kann
    > mir jemand diese Zweifel nehmen?

    Sie verlangen Dinge, die Ihnen die Medizin leider (noch) nicht bieten kann. Haare, Ihr Wachstum, Ihr Verlust sind ein großes Feld, auf dem sehr viel Forschung betrieben wird. Aber leider wissen noch immer zu wenig.

    HG
    Jenny Latz

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    • Re: Eine unendliche Geschichte


      Hallo Frau Latz,
      vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Kann ich Ihrer Äußerung, dass eine Glatze nur bei kreisrundem HA auftritt, entnehmen, dass der androgenetische HA bei Männern und Frauen unterschiedlich verläuft? Denn bei Männern bildet sich doch nach einiger Zeit eine Glatze auf dem Oberkopf und es bleibt nur noch ein Haarkranz übrig, oder nicht?
      Viele Grüße

      Kommentar


      • Re: Eine unendliche Geschichte


        Ja, er verläuft in der Tat unterschiedlich. Bei Frauen wird meist der Scheitelbereich dünner, aber nie vollständig kahl.
        Sie finden Infos hierzu bei onmeda und in meinem Ratgeber "Wirksame Hilfe bei Haarausfall".
        HG
        Jenny Latz

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        • Re: Eine unendliche Geschichte


          Hallo Boogiemaus,
          du hast dir ja viel Mühe beim Schreiben deiner geschichte gemacht,und ich wurde sehr an meine eigene erinnert.Der HA besteht bei mir auch schon seit der Pubertät und ich bin nun mittlerweile 44J.Für mich war die erste grosse Entlastung die Pille Neo-Eunomin,die ich bis auf die Schwangerschaften immer noch nehme,Nebenwirkung hin oder her.Ich denke ohne diese Art d´von Pille sähe ich heute anders aus.....
          Was bei mir zusätzlich nun gut hilft sind Minoxidil und auch dazu Pantostin,wobei ich das Minox wirksamer empfinde.Nach einem supernervigen Shedding am Anfang(ca.5Wo bei mir)merkte ich ,dass der HA plötzlich weg war.Immer wieder ist es dann nochmal schlimmer,aber ich finde,dass du die Therapie anwenden solltest die dir hilft,auch wenn du deine Fragen nicht alle beantwortet weisst.Hauptsache der HA ist besser!!!
          Das ist jedenfalls meine Strategir und ich bin froh,dass so viel geforscht wird,dass eine Therapie möglich ist.

          Hoffe,dass du bald das Richtige für dich findest!

          Li Gr!iris

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          • Re: Eine unendliche Geschichte


            Hallo Iris,

            vielen Dank für deinen Erfahrungbericht. Da sind ja doch einige Parallelen zu finden. Mit Minioxidil liege ich also nicht so falsch. Da der HA aber trotzdem immer wieder kommt, kamen bei mir irgendwann Zweifel auf, ob die Diagnose richtig ist. Aber der erblich bedingte HA ist anscheinend niemals ganz wegzubekommen und ich kann froh sein, dass es zumindest besser geworden ist und wenn er wieder kommt, dass er nicht so stark ist.
            Wenn man sich damit abfindet, dass man ihn nie ganz los wird, lebt es sich sicher leichter und ich versuche nicht immer erneut ein Allheilmittel zu finden.

            In diesem Sinne wünsche ich dir und allen anderen Betroffenen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2009.

            Liebe Grüße

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