ich melde mich mit einem "Zwischenbericht" und in der Hoffnung auf Ratschläge oder Einschätzungen eurerseits.
Auch ich hatte bis Anfang des Jahres dichtes, volles, lockiges Haar, um das mich viele beneidet haben (und ich selber habe diese wilden Locken verflucht...so oft...oh, wie ich DAS bereue ... :-(...). Seit etwa April (genauer kann ich es nicht sagen, weil ich anfangs noch dachte, es ist nicht so arg und das geht schon wieder weg) habe ich so schlimmen HA, dass nun nur noch Reste meiner einst so vielen Haare übrig sind. Ich hatte wahnsinng viel beruflichen Stress im zurückliegenden Jahr (so dass ich nun schlussendlich seit 4 Wochen mit einem BurnOut krankgeschrieben bin...und ganz ehrlich: an meinem zuletzt schlimmen Allgemeinzustand war der HA nicht unbeteiligt...natürlich stellt sich die Frage: was war zuerst? Das Huhn oder das Ei?...) und ich habe es auch ein wenig auf diese berufliche Situation geschoben...erst nach meinem Urlaub im August war der Verlust der Haare (wahrscheinlich, WEIL es vorher so viele waren) SO spürbar, dass ich zum Arzt gegangen bin. Und seither? Laufe ich von einem Arzt zum anderen, wie so viele hier, und bin im Grunde genauso schlau wie vorher. Und der HA? Wir nicht besser...eher schlimmer. :-( Hier einmal meine ärztlichen Ergebnisse: Blutwerte (alle okay, kein Eisenmangel, kein Biotinmangel, kein gar nichts, alles im Normbereich) / Schilddrüsenwerte okay (Sono ebenfalls) / habe die Pille (AIDA, also eine ANTIandrogene) genommen, daher erstmal Hormonwerte unter Pilleneinnahme => Ergebnis: alle okay, bis auf einen => der SHBG-Wert (das Sexualhormon-bindende Globulin - das bindet, so wie ich es verstanden habe das Testosteron, das aber im Normbereich lag), das bei 344 lag statt im Normwert (der bei max. 111 liegen sollte), also viel zu hoch. Daraufhin habe ich auf Anraten des Gynäk. diese Pille abgesetzt (eine ANTIandrogene...meine Befürchtungen bezüglich des evtl. folgenden noch schlimmeren HA könnt ihr euch sicher denken... :-( ...), um die weiblichen Hormone und die Entwicklung des SHBG ohne Pille zu kontrollieren (Ergebnis noch vier Wochen => SBHG bei 133 (leicht erhöht), dafür stieg natürlich der Testosteronspiegel an (kein Wunder), aber insgesamt lagen die Werte alle - auch die weiblichen Hormone - im Normbereich. Am 18.12. muss ich zur erneuten Blutabnahme. Dann führte mich mein Weg Anfang Oktober noch in die Uniklinik zur Haarsprechstunde. Dort wurde eine Anamnese durchgeführt (beruflicher Stress, SHBG-Wert, Blutwerte, starke Kehlkopfentzündung mit Antibiotika und Kortison im Februar und und und...) und ein Trichogramm durchgeführt. Aussage der Ärztin bei diesem Termin: Haarvolumenreduzierung um ca. 50%, Geheimratsecken, Scheitelverbreiterung, aber eher diffus im Rahmen der Anamnese. Ergebnis Trichogramm 2 Wochen später (ein anderer Arzt, der es auch selbst ausgewertet hatte): Telegonraten bei 13 (hinten)/15(seitlich)/18(vorne) % * Anagenraten 87(hinten)/85(seitlich)/82(vorne) % ...Diese Werte hören sich ja erstmal gar nicht schlecht an, wenn ich andere so höre und lese. Seine Aussage: "Ich glaube nicht, dass sie noch viel zu erwarten haben. Am wahrscheinlichsten verursacht durch die Kehlkopfenzündung. Evtl. beginnende leiche androgenetische Alopezie" Dann wollte er mir Regaine verschreiben, ist da aber von abgekommen aufgrund meines niedrigen Blutdrucks (100/70*90/60), weil Minoxil wohl ursprünglich als Blutdrucksenker eingesetzt wurde. Verschrieben hat er mir dann Pantovigar und Pantostin. Pantovigar nahm ich aber zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Wochen. Pantostin nun seit ebenfalls zwei noch zusätzlich.
Im Grunde weiß ich also immer noch nicht, welche Art von HA ich habe und verliere weiter täglich bis zu 200 und an Waschtagen bis zu 400 Haaren. Die Haare werden immer dünner, es wächst nichts nach uund mir geht es so wie euch allen: mir geht es schlecht. :-( Dazu kommt natürlich meine derzeit sowieso angespannte Psyche und selbstbewusst...nunja...wer ist das schon so richtig, wenn einem die Haare vom Kopf fallen? Ich bewundere jede von euch, die es schafft (und wenn es auch nur Phase sind), sich auf andere Dinge zu konzentrieren...mir gelingt das so selten. Und ich weiß natürlich, dass es DAS nicht besser macht.
Ich bin von diesem ganzen Gelaufe und diesen Ergebnissen so verwirrt: wie kann denn das Trichogramm so aussehen und trotzdem ein so starker Haarausfall bestehen? Und wenn das Trichogramm den zu erwartenden HA der kommenden Wochen und Monate anzeigt, kann es dann sein, dass jetzt noch so viele Haare ausgehen (das Trichogramm wurde immerhin vor 6 Wochen erstellt) und trotzdem eine Besserung in Sicht sein (die auch ohne die Medikamente erfolgt wäre...denn die benötigen ja eh so um die 3 Monate bis sie Wirkung zeigen...wie sagte der Arzt so schön: "Falls es vorher besser wird, wissen sie, es hat nicht an den Medikamenten gelegen.")? Und wenn das Ganze tatsächlich durch diese Infektion ausgelöst worden wäre, muss das denn dann nicht auch mal aufhören oder wie lange kann so ein HA andauern (denn die Medikamente habe ich ja nur bis März genommen)? Fragen über Fragen...und sie sind mir alle beim Arzt nicht eingefallen. :-( Ich drehe sie im Kopf herum, aber Antworten? Vielleicht habt ihr die eine oder andere Idee?
Entschuldigt, dass ich euch diesen langen Eintrag zugemutet habe.
Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft.
Liebe Güße
mondstein