vielleicht kann ich mit meiner Geschichte einigen etwas Mut machen.
Mitte Mai 07 bemerkte ich die erste Lücke in meinen Augenbrauen und dass meine Haare merklich dünner wurden. Wo ich ging und stand verlor ich Unmengen von Haaren (manchmal büschelweise). Jeden Tag habe ich die ausgebürsteten Haare gezählt (ca. 1000 Stück).
Der Kampf um meine Haare und um zeitnahe Arzttermine begann. Vom Gynäkologen bekam ich Regaine und Eisen (wegen schlechter Ferritinwerte), vom Endokrinologen vorsorglich Hormone. Als der Hautarzt meinte, dass die Haare so schwer geschädigt sind, dass sie alle ausfallen werden und ich voraussichtlich auch die Augenbrauen und Wimpern verlieren werde, habe ich eine Nacht durchgeweint und mich gefragt, wie ich als 42 jährige Frau haarlos leben kann, und wie meine Umwelt auf mich reagieren wird.
Für mich ist der beste Weg offensiv mit der Alopecia areata umzugehen. Verstecken kann und will ich mich nicht, und ich will mein Leben nicht von fehlenden Haaren beeinflussen lassen.
Alle Leute, mit denen ich zu tun habe, wissen was ich habe, und es gab fast nur positive Reaktionen. Meine Familie und ganz besonders mein Mann unterstützt mich liebevoll, meine Kollegen und Chefs sind nett und verständnisvoll und das macht es mir viel leichter.
Seit Mitte Juni trage ich nun entweder mein schickes Zweithaar (habe mittlerweile schon 2 unterschiedliche Perücken- merkt übrigens kein Mensch), Buffs oder auch gar nichts. So ganz ohne gehe ich aber erst nach draußen, nachdem mir mein Mann die verbliebenen hundert Haare abrasiert hat. Und das sieht jetzt erstaunlicherweise richtig gut aus.
Morgens male ich mir mein Gesicht mit Augenbrauenpuder und Eyeliner;-) aber auch damit kann man gut leben. Schwimmen und Sport ist auch kein Problem, Sauna werde ich diesen Winter testen.
Im August wurde zusätzlich festgestellt, dass ich Rheuma habe (ist ja auch eine Autoimmunkrankheit). Ob meine Haare wiederkommen ist fraglich. Regaine und Hormone habe ich nach dem Ergebnis der Biopsie sofort abgesetzt. Die Uniklinik Hannover hat mir eine systemische Kortisontherapie angeboten, die ich jedoch vorerst abgelehnt habe. Momentan nehme ich Zink, Vitamin B, Kieselerde, Eisen und ein Aromaöl (Verordnung aus der Uniklinik) zum Auftragen auf die Kopfhaut und etwas tut sich schon. Mal schauen, was draus wird…
Und wenn nicht, auch haarlos ist mein Leben schön!! Vielen Dank auch an Frau Latz!
Ihre Bücher haben mir sehr geholfen zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann.
Anna
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