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Totgeburt?

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  • Totgeburt?

    Ich habe eine sehr dringende Frage.
    Meine Freundin ist soeben ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie ist im 8 Monat (mitte denke ich) und das Baby (kerstin) ist gestorben.
    Ihr Mann erzählte mir, dass sie da Kind normal zur Welt bringen müsse und dass sie soeben ein Wehenauslösendes Medikament bekäme.

    Warum kann ein Baby so spät unbemerkt sterben?
    Warum muss sie es normal auf die Welt bringen?
    Wird das Baby dann bestattet?

    Ich würde ihr sogern zur Seite stehen und weiss nicht wie!

    Danke


  • RE: Totgeburt?


    Hallo,

    solche Faelle sind zwar selten, kommen aber leider vor. Die Ursache laesst sich oft sehr schwer und erst durch spaetere Untersuchungen feststellen. Da ein Kaiserschnitt ein Operationsrisiko fuer die Mutter bedeutet, wird das Kind auf normalem Wege zur Welt gebracht, ueblicherweise erfolgt aber im Moment der Geburt eine Kurznarkose. Ob das Kind bestattet wird, liegt in der Entscheidung der Eltern.

    Gruss,
    Doc

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    • RE: Totgeburt?


      hallo,

      bin selbst betroffen, mein baby (katharina) ist im 7. monat gestorben und tot geboren und anschliessend beerdigt.

      1.) es gibt sehr viele gründe, warum ein baby so spät sterben kann, auch unbemerkt. bei mir war es aufgrund einer unterversorgung plazenta, die jedoch tatsächlich vom frauenarzt unbemerkt blieb. evtl. gründe kann man in einer obduktion feststellen lassen.
      2.) weil ein kaiserschnitt eine operation ist und man solche op´s nur durchführt, wenn das leben des patienten bedroht ist. darüber hinaus sollte der körper den schwangerschaftsvorgang so normal wie möglich abschliessen, das war die erklärung, die man mir gegeben hat.
      3.) ab 500 g kann man sein baby bestatten lassen, man kann es registrieren lassen, man erhält eine geburtsurkunde.

      das hört sich alles sehr nüchtern an - glaub mir, das ist es überhaupt nicht...unterstütz deine freundin und organisiere einige dinge, auch wenn sie sich dagegen wehrt. ich kann dir nur einige tipps geben, die mir geholfen hätten :
      - sorgt für betreuung im krankenhaus durch arzt, hebamme, evtl. pfarrer, seelsorger, familie etc.
      - wenn das kind getauft werden soll, bitte pfarrer besorgen
      - auch wenn deine freundin evtl. nichts davon wissen will : die einzige möglichkeit, das kind zu sehen, zu fühlen, zu fotografieren und sich zu verabschieden, sollte man unbedingt wahrnehmen.
      meine zeit war auf 10 min begrenzt - ich bereue dies heute zutiefst. lasst das kind waschen und anziehen und wie ein "normales" neugeborenes aufs zimmer der mutter bringen und sorgt dafür, dass sie genug zeit bekommt (evtl. auch oma, opa, geschwister etc.). DIESE MÖGLICHKEIT WIRD MAN NIE WIEDER HABEN!!!!!!!! lasst fussabdrücke, handabdrücke anfertigen. macht so viele fotos wie möglich. das kann zu dem zeitpunkt auch schmerzhaft sein, aber es gibt für die zeit hinterher nichts wertvolleres als fotos.
      - behandelt die mutter wie eine mutter : versucht bitte nicht, das thema zu verschweigen. sprecht mit ihr über alles immer offen, hört ihr zu, weint auch mit ihr, wenn es sein muss und lasst sie auf diese weise verarbeiten. akzeptiert ihre trauer auch noch nach wochen, monaten - lauft bitte nicht vor ihr weg, sowas kann man nicht alleine bewältigen. diese art der trauer hört nie auf - überall trifft man auf schwangere, auf kinder...alles erinnert einen selbst tief schmerzhaft an das eigene baby. sie wird sich jedes jahr an den geburtstag, an den errechneten termin erinnern - die eindrücke der jetzt schlimmen zeit werden nie vergehen.
      - sprich mit ihr, dass männer so ein thema evtl. anders verarbeiten : mein mann hat sich in die arbeit gestürzt und war nicht ansprechbar auf dieses thema. er hat für sich allein geweint und wollte für mich stark sein. wenn es dir möglich ist, sei du der ein bisschen ausgleichende part und rede mit ihr über alles, so oft sie es möchte.
      - organisier mit den beiden die beerdigung : sarg aussuchen, kreuz oder grabstein, formalitäten, evtl. zeremonie kann man alles selbst vorbereiten.
      - haltet sprüche wie "du bist doch noch so jung" oder "war vielleicht besser so, vielleicht war es behindert" oder "kannst du doch noch mal versuchen" unbedingt von ihr fern und klärt diese unwissenden menschen auf, dass man mit diesen worten niemanden tröstet, sondern verletzt.
      die beste hilfe habe ich von denen bekommen, die einfach gesagt haben "was für eine sch...." und mich einfach in den arm genommen haben, ohne viele worte. reden muss von einem selbst kommen - und trösten kann einen nichts und niemand in dieser situation. aber da sein....

      ich möchte dies nicht zu lang werden lassen - falls du möchtest, kannst du mich bis 16:00 heute hier direkt nochmal kontaktieren, sonst schaue ich am dienstag noch mal vorbei.

      guter tipp auch : google mal im internet unter "totgeburt" - viele sehr gute hilfe gibt es auch dort !!!

      liebe grüße + dir viel kraft zum weitergeben an deine freundin, zeig ihr, dass sie jetzt nicht alleine ist
      little

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      • @little


        Hallo,

        vielen Dank fuer dieses gefuehlvolle und hilfreiche Posting.

        Gruss,
        Doc

        Kommentar



        • Dem kann und will ...


          .... ich mich voll und ganz anschließen.

          Sie haben das wirklich sehr einfühlsam geschrieben.
          Es tut mir sehr Leid, dass auch Sie in dieser Situation waren und dies sicher niemals vergessen werden. Um so schöner ist es, dass Sie mit Ihrer Erfahrung anderen helfen.
          So wünsche ich, dass Ihnen die Hilfe an andere ebenfalls ein Stück Trost schenken kann.
          Alles erdenklich Gute und Hut ab für Ihre warmherzigen Worte.

          LG amza

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          • RE: Dem kann und will ...


            Hallo,
            ich hatte vor 8 Jahren in der 36 Schwangerschaftswoche eine Totgeburt. Man empfindet nur Hass auf den Arzt. Dann auf sich selber, weil man es nicht gemerk hat. Bilder habe ich nach 2 Jahren alle vernichtet. Ich habe Abschied genommen.
            Im Kreissaal hat mir die Hebamme das Kind angezogen gegeben. Ich fand es enorm wichtig es zu sehen. Im Moment der Enbindung wollte ich weder Schmerz noch Beruhigungsmittel. Aber der Arzt hat mir was verabreicht. Im Ürigen war das Krankenhaus auf solche Situationen überhaupt nicht vorbereitet.Ich wurde in ein Zimmer gesteckt, in dem sich die Mitpatientinnen beschwert haben, das ich ständig heule. Am Tag danach wurde ich morgends um 09:00 Uhr entlassen. Sieh zu wie du klar kommst. Keine Adresse von Psychologen oder ähnlichem.
            Schlimm empfand ich auch, wie sehr sich der Körper auf ein Baby einstellt. Man hat pünktlich alle 4 Stunden das Gefühl sich kümmern zu müssen. Du bist verantwortlich aber es ist nichts da!
            Es war sehr schwer. Zu mal ich einen Sohn habe, der sich auf das Baby auch gefreut hatte. Ich musste es ihm erklären. Tränen werden bei deiner Freundin noch sehr oft fließen.
            Ich hatte das Bedürfnis zu reden. Viele Feunde haben mich geschnitten, dass stimmt.
            Meine beste Medizin war, es so schnell wie möglich wieder zu versuchen.
            Ersetzen kann man den Verlust niemals, aber für mich war die Feude auf ein neues Wunder ein großer Trost.
            Wichtig ist für mich auch die Grabstelle. Ich muste mein Baby beerdigen lassen, da es 1200 g schwer war. Ich durfte ihm aber keinen Namen geben, da es nicht gelebt hat. Wir haben trotzdem auf seinen Grabstein "Enrico" geschrieben. Das war mir wichtig. Die Beerdigung ist auch eine große finanzielle Belastung, vieleicht kannst du deiner Freundin da helfen.

            Von Sprüchen wie:"Das ist solange her, du mußt das auch mal vergessen" kann ich heute noch ein Lied singen. Halt sie fest so oft wie sie danach verlangt aber lass ihr auch ihren Freiraum! Wenn sie sagt lass mich in Ruhe, dann meint sie das auch! Internet ist eine gute Idee. Ich habe auch viele Seiten entdeckt und für mich meinen Trost.

            Alles Gute für Sie und es geht weiter, auch wenn sie im Moment nicht weiß wie. der Mensch hält eine unwahrscheinliche Menge aus.
            Ich hätte auch gerne eine Freundin gehabt, die für mich da gewesen wäre! Das ist echt toll von Dir!!
            Gruß mause-herz

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            • RE: Totgeburt?



              hallo!

              danke für die antworten
              ich komme soeben aus dem krankenhaus - war die ganze nacht bei ihr
              ihr partner ist zusammengebrochen - hätte nicht gedacht dass es mich so schlimm mitreisst, bin ihr keine große stütze, heul nur ständig mit ihr mit
              kerstin hat sich mit der nabelschnur stranguliert und das in der zweit zwischen den zwein letzten untersuchungen... ich kanns nicht fassen...
              es ist unglaublich heftig, dass das so derartig lange dauert... wann kann sie kerstin endlich zur welt bringen??
              es dauert einfach schon zu lange!!!!!

              auf der gynäkologischen station sind sie total lieb zu uns,... sie kümmern sich sehr
              finde auch gut, dass sie sie nicht auf die geburtshilfe gelegt haben sondern auf die gyn station
              denn schreiende babys glückliche frischgebackene mamas wäre jetzt wohl das letzte dass sie sehen will.
              sie hat uns gebeten das kinderzimmer zu hause so zu belassen, wie sie es für kerstin hergerichtet haben
              ist das eine gute idee??? ich weiss halt nicht wie ich mich verhalten soll
              eigentlich hab ich einfach nur die nacht mit den zwein durchgeheult....
              ihrem partner geht es auch total schlecht, er meint halt, dass er rein garnix von seiner tochter gehabt hatte, weil er ja nicht das gefühlt hat, was meine freundin gefühlt hat (bewegungen, tritte usw)
              ich fühl mich hilflos den zwein gegenüber.....

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              • RE: Totgeburt?


                Hallo Seelchen,
                ich find das super wie du das machst. Jemanden zu haben der mitweint ist besser als alleine zu sein mit seiner Trauer und Wut.
                Die Zeit danach wird zwischen deiner Freundin und ihrem Freund auch sehr schwer. Es werden gegenseitige Vorwürfe kommen. Aber sie schaffen das. So ein Schicksal verbindet. Ohne Quatsch, das schweißt zusammen.

                Das Kinderzimmer stand bei uns auch lange. (Es waren ja nur noch 4 Wochen bis zur Geburt.) Diser Ort war wichtig. Denn irgendwann schafft sie den Weg in dieses Zimmer und dann beginnt die Verarbeitung. Es ist eine seelische Belastung. Das die Ärzte sie solange kämpfen lassen finde ich nicht so gut. Klar ist der Keiserschnitt ein Eingriff aber wenn es doch so sehr lange dauert.
                Mir wurde eine größerer Menge Wehenauslöser verabreicht, damit es schneller geht.

                Der Moment der Geburt ist sehr schmerzhaft, da die erwartete Belohnung, der Schrei, ausbleibt.
                Sei für sie da, am besten auch ihr Freund. Es tut ihr gut zu sehen das es ihn auch trifft.
                Er hatte aus seiner Sicht nicht so viel von seiner Tochter. Aber die Schuldgefühle, die seine Freundin sicher haben wird, bleiben ihm erspart. Sie wird sich immer vorwerfen, dass sie ihrem Kind nicht das Leben schenken konnte. Auch wenn sie überhaupt nichts dafür kann. Aber das ist eben dieses sch... Schicksal. Andere die keine Kinder wollen, trinken und was weiß ich nicht.......
                Aber die Sprüche kennt man ja.

                Du machst das wie gesagt toll. Bleib weiter bei ihr , das hilft wirklich.
                Gruß
                mause-herz

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                • RE: Totgeburt?



                  danke tut gut zu hören dass man richtig handelt

                  die geburt schreitet voran, ihr freund hat mich angerufen. kerstin wird heute noch zur welt kommen.

                  ich warte ab, und wenn das vorbei ist, fahre ich zu ihnen, bringe ihnen frisches gewand usw...

                  danke für die anteilnahme von euch allen
                  ich denke das ist das schlimmst das einer frau passieren kann!!

                  lg

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