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Rhesus- Unverträglichkeit

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  • Rhesus- Unverträglichkeit

    Hallo,

    Ich habe RH- Blut und mein Mann hat RH+ Blut. Ich habe gehört, dass es bei dem ersten Kind nicht " so schlimm" ist, wenn man noch keine Fehlgeburt oder ähnliches hatte.
    Stimmt das? Und ich habe gelesen, dass wenn die Mutter RH- ist und das Kind RH+, dass man nach einer Geburt, Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch innerhalb von 72 Stunden mit Anti-D-Antikörpern geimpft werden muss. Kann man sich die Anti-D-Antikörper auch schon vor einer Schwangerschaft impfen lassen? Habe irgentwie Angst! Soll ich meinen FA darauf ansprechen? Gehöre ich, wenn ich schwanger werde zu der Gruppe Risikoschwangerschaft? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein erstes und auch zweites Kind Schäden davon trägt?

    Ich weiss das sind viele Fragen, aber ich mach mir grosse Sorgen deswegen!

    LG Sandra


  • RE: Rhesus- Unverträglichkeit


    Die Bestimmung des Rhesusfaktors ist insbesondere für werdende Mütter sehr wichtig. Denn bei Schwangerschaften kann sich folgende ungünstige Konstellation ergeben:

    Die Mutter ist rhesusnegativ (Antigen D fehlt).
    Der Vater ist rhesuspositiv (Antigen D vorhanden).

    Da das Rhesus-Antigen D auf jeden Fall vererbt wird, wird das Kind ebenfalls rhesuspositiv sein.

    Im Verlauf der Schwangerschaft können nun über den Mutterkuchen oder während des Geburtsvorgangs kindliche rote Blutkörperchen (Erythrozyten) in den Blutkreislauf der Mutter übertreten. In diesem Fall wird die Mutter sensibilisiert, das heißt, sie bildet Antikörper gegen das kindliche Antigen D (Anti-D).

    Bei der ersten Schwangerschaft, in der die Antikörper erst gebildet werden müssen, führt die genannte Konstellation in der Regel noch nicht zu einer Schädigung des Kindes.

    Bei einer weiteren Schwangerschaft mit einem rhesuspositiven Kind liegen diese Antikörper im Blut der Mutter jedoch bereits vor. Sie können nun die Plazenta passieren und in das kindliche Blut gelangen. Dort führen sie zu einem beschleunigten Abbau der kindlichen Erythrozyten. Während der Schwangerschaft werden die Produkte dieses Vorgangs überwiegend durch die mütterliche Leber abgebaut. Nach der Geburt ist die unreife kindliche Leber zu dieser Abbauleistung jedoch noch nicht in der Lage. Dies hat eine Einlagerung der Abbauprodukte ins Gewebe zur Folge, die äußerlich an einer Gelbfärbung der Haut zu erkennen sind. Da diese Abbauprodukte auch im Gehirn eingelagert werden können, kann dies zu erheblichen Schädigungen bis zum Tod des Neugeborenen führen.

    Liegen ungünstige Konstellationen wie oben beschrieben in einer Schwangerschaft vor, wird der betreuende Gynäkologe die Situation genau mit der werdenden Mutter besprechen.

    Zur Vorbeugung wird er eine besonders genaue Schwangerschaftsüberwachung durchführen. Zudem wird er der Mutter unmittelbar nach der Geburt eine Dosis Anti-D, also Antikörper gegen das Antigen D, verabreichen. Durch diese Maßnahme werden die rhesuspositiven roten Blutkörperchen des Kindes, die sich im Blut der Mutter befinden, zerstört und dadurch die körpereigene Bildung von Anti-D bei der Mutter verhindert.

    Diese Prophylaxe und eine regelmäßige Wahrnehmung der Schwangerenvorsorge können die schweren Verläufe weitestgehend vermeiden.
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    sprech einfach deinen FA drauf an

    Kommentar


    • RE: Rhesus- Unverträglichkeit


      Gute Erklärung, finde ich.

      Um diese RH-Sensibilisierung zu verhindern, spritzt man auch bei Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbrüchen und immer, wenn man es für möglich hält, dass rote Blutkörperchen ins mütterliche Blut überteten könnten.
      Außerdem ist es in Deutschland üblich zwischen der 28. und 30. SSW eine Dosis zu spritzen, da man auch in der normalen Schwangerschaft damit rechnen muss, dass dies mal passiert.

      Kommentar

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