Meine kleine Tochter kam am 20.12.05 per Kaiserschnitt zur Welt. Während der Schwangerschaft bekam ich eine Gestationsdiabetes und auch sonst war die Schwangerschaft mit Komplikationen besetzt.
Der Kaiserschnitt wurde notwendig, da es auf dem Ultraschall so aussah, als ob die Kleine doch recht groß wäre (hat sich aber rückblickend glücklicherweise als falsch herausgestellt).
Während des Kaiserschnitts kam es zwar mit dem Kreislauf zu Problemen, aber ansonsten verlief alles recht gut. Zum Nähen wurden auflösbare "Zuckerfäden" verwendet. Und nach vier Tagen konnte ich entlassen werden.
Schon am Tag vor dem Fädenziehen bekam ich Temperatur - die Fäden wurden gezogen und auch ein Ultraschall zur Sicherheit gemacht. Hier war alles unauffällig und auch die Wunde war weder heiß noch gerötet.
Da die Temperatur jedoch nicht sank wurde ich für den kommenden Tag wieder in die Praxis bestellt. Hier wurde dann die Narbe (ohne Narkose) auf der linken Seite mit einem Schnitt von ca. 2,5 cm geöffnet und über 45 min. (!!) Eiter, Wundsekret, Blut und schwarze Fadenbestandteile aus der Wunde gedrückt. Ich glaube, ich brauche nicht hinzufügen wie unglaublich schmerzhaft diese Geschichte war. Der Arzt meinte, dass mein Körper die Fäden zwar aufgelöst hatte, aber sie nicht aufnehmen konnte.
Ich wurde nach Hause geschickt mit der Auflage das Sekret, welches noch aus der Wunde austreten würde einfach mit einer Kompresse aufzunehmen und wegzuwischen.
Ganz benommen ging ich dann nach Hause und tat was mir gesagt worden war. Für den nächsten Tag sollte ich in die Praxis kommen, was ich auch tat. Hier wurde das Ganze noch einmal gemacht und wieder wurde ich nach Hause geschickt.
Mein Zustand verschlechterte sich stetig und aus der Wunde floss Eiter, Blut, Fädenteile und Wundsekret in einer sehr dickflüssigen Konsistenz und vor allem stetig in größeren Mengen. In der Nacht vom 30.12. auf den 31.12. brach am späten Abend zusätzlich in der Mitte der Kaiserschnittnarbe eine Öffnung auf. Ich rief den Arzt an, der mich beruhigte und meinte, solange die Öffnung so klein ist (zu diesem Zeitpunkt Stecknadelkopfgroß) hätten wir noch Zeit bis zum nächsten Morgen - da sollte ich dann wieder in die Praxis kommen.
Mein Zustand verschlechterte sich wie gesagt stetig - Temperatur, Schmerzen, zwei Wundöffnungen und ich konnte mich kaum bewegen. Beim Toilettengang morgens lief dann das Sekretgemisch in unglaublichen Mengen ab - ich wurde mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht.
Der Arzt hat hier - wieder ohne Narkose oder Betäubung - in einer 45-min.-Aktion die innere Wundhöhle, die sich wohl gebildet hatte vom Wundsekret befreit. D.h. im Klartext das Ganze herausgedrückt. Zusätzlich wurden mit 4 Stütznähte eingezogen - ebenfalls ohne Betäubung oder Schmerzmittel - da die Naht aufzubrechen drohte. Mir wurde - wie schon bei der ersten diesbezüglichen Behandlung gesagt, dass hier aufgrund der akuten Entzündung eine Betäubung nicht greifen würde und auch ein Schmerzmittel wurde mit nicht gegeben.
Die Wunde wurde anschließend mehrfach mit Rivanol und Sauerstoff gespült und ich wurde stationär für 5 Tage aufgenommen.
Hier wurde 2x täglich die Wunde gespült und ständig gekühlt. Zusätzlich bekam ich Antibiotika.
Nach Entlassung musste ich täglich in die Praxis kommen und die Wunde spülen zu lassen (noch ca. 1 1/2 Wochen).
Inzwischen hat sich die Wunde links schon vollständig und die aufgebrochene Stelle fast ganz geschlossen und ich bin auf dem Wege der Besserung.
Alles in Allem waren diese beiden Erfahrungen wahre Horrorgeschichten und so unfassbar schmerzhaft, dass ich noch heute von der Intensität des Schmerzes geschockt bin.
Meine Fragen sind nun folgende:
1. Gibt es eine Möglichkeit vorab zu testen, welche auflösbare Fäden mein Körper verträgt?
2. Muss ich bei einer erneuten Schwangerschaft wieder mit einer solchen Körperreaktion rechnen?
3. Ist es sinnvoll "Zuckerfäden" bei einer Patientin mit einer Schwangerschaftsdiabetes zu verwenden?
4. Gibt es für solche Komplikationen keine Möglichkeit einer Betäubung oder zumindest einer Schmerzlinderung?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!
Vielen Dank!
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