seit April habe ich ständig wiederkehrende Probleme mit der Blase. Ich bin 45 Jahre alt und habe immer noch einen relativ regelmäßigen Zyklus. Ende April bekam ich nach meiner Periode eine Blasenentzündung, die ich auf die Verwendung von Periodenslips schob. Nachdem die Beschwerden, wie Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen in der Blasengegend und Harndrang, vier Tage lang ohne große Besserung bestanden, suchte ich meine Gynäkologin auf. Im Urin konnte sie mit Teststäbchen nur minimale Entzündungsmarker nachweisen. Sie verschrieb mir widerwillig Fosfomycin. Innerhalb einer Woche besserten sich meine Beschwerden daraufhin und ich war bis Anfang Juni beschwerdefrei. Die Gynäkologin konnte keine gynäkoloischen Ursachen finden, keine Scheideninfektion, keine Pilze und auch keine Atrophie.
Kurz vor meiner Periode ging es Anfang Juni wieder los. Ich versuchte selbst mit verschiedenen Mitteln gegen die Beschwerden anzugehen, aber es wurde nur schlimmer. Ich fühlte mich zudem schlapp und mir war oft übel. Also suchte ich meinen Hausarzt auf. Er konnte im Urin keine Entzündung nachweisen, obwohl ich dauernd Harndrang und ein Brennen nach dem Wasserlassen verspürte. Insbesondere nachts konnte ich aufgrund des Brennens und Hitzegefühls in Bereich der Harnröhre kaum schlafen. Außerdem wurde mein Urin trübe, roch komisch und es zeigten sich viele kleine weiße Flocken. Daraufhin verschrieb mir mein Hausarzt erneut ein AB, das ich über mehrere Tage nehmen musste. Die Wirkung stellte sich nicht sofort ein, aber nach ein paar Tagen war ich für ca. zwei Wochen beschwerdefrei.
Erneut nach meiner Periode startete eine weitere Welle. Es stellte sich wieder starker Harndrang ein und nach dem Wasserlassen verspürte ich für 30-60 Minuten ein starkes Brennen. Also suchte ich einen Urologen auf. Der Urologe konnte im Urin keinen Hinweis auf eine Infektion finden. Er schickte den Urin ein, um ihn auf (für mich) absonderliche Keime wie Chlamydia tachomatis, Neisseria gonorrhoeae, Mycoplasma genitalium, Ureaplasma parvum, Herpes simplex, etc. untersuchen zu lassen. Alles negativ. Daraufhin wurde eine Blasenspiegelung durchgeführt. Ausgeschlossen wurde damit: Harnwegsinfekt, sexuell übertragbare Erkrankung, Blasentumor. Er sah bei der Spiegelung, dass die Blasenschleimhaut gereizt war. Details nannte er nicht. Sein Verdacht: Östrogenmangel. Therapie: eine Estriolcreme, die ich auf den Harnröhrenausgang gebe und Solifenacin gegen den Harndrang.
Seit der Blasenspiegelung wurde es wieder sehr schlimm bzgl. Harndrang und Brennen. Die Estriolcreme habe ich zwei Wochen lang wie vorgegeben täglich verwendet. Daraufhin bekam ich in der gesamten Vulva ein Wärmegefühl und Brennen. Eine Besserung ist bisher nicht eingetreten. Der Urologe empfahl nun doch noch einmal Fosfomycin. Es scheint auch wieder anzuschlagen (habe es gestern genommen).
Danke für's Lesen bis hier. Nun meine Frage; meine Gynäkologin zweifelt an einem Östrogenmangel als Ursache, da in der Vulva und Scheide keine Anzeichen einer Atrophie zu erkennen sind. Kann dennoch in der Blase schon so ein großes Problem durch Östrogenmangel entstanden sein?
Die folgenden Fragen sind vielleicht besser im Urologie Forum aufgehoben: Wie kommt es, dass Antibiotika helfen, obwohl angeblich keine Infektion vorliegt? Ich bat den Urologen eine Kultur anzulegen und auf Pilze oder "normale Bakterien" wie E. Coli zu testen. Da der Urinstick nichts anzeigte, wäre das "nicht erfolgversprechend" wurde mir gesagt. Es erfolgte auch kein Abstrich der Harnröhre. Ist das ein übliches Vorgehen? Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass evtl. ein Pilz die Ursache für meine Beschwerden ist. Mein Hausarzt meinte jedoch auch, dass ein Pilz in Blase und Harnröhre total ungewöhnlich wäre und praktisch nie vorkommt.
Wie könnte ich weiter vorgehen, um meinem Problem ein Ende zu setzen? Ich bin langsam wirklich verzweifelt.
Bin dankbar für jeden Tipp.
Liebe Grüße
Lu
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