ich habe mich hier angemeldet, weil ich nervlich sowas von durch bin und hoffe, dass irgendjemandem hier meine Geschichte bekannt vorkommt. Vorsicht, lange Geschichte.
Ich hatte im März 2020 meine erste Scheidenpilzinfektion und habe von meiner Ärztin eine Creme verschrieben bekommen. Anderthalb Monate später hatte ich dann wieder Symptome, ich war im Klausurstress und habe mir einfach nochmal die Creme in der Apotheke geholt. Die brannte etwas, aber da das als Nebenwirkung aufgeführt ist, dachte ich mir nichts dabei. Wenige Wochen später hatte ich immer wieder leichte Symptome. Wieder zur Ärztin, der Blick unters Mikroskop zeigte Pilze, wieder die Creme. Dazu hat sie mir eine neue Waschlotion, eine Creme für die Haut etc. aufgeschrieben, ich bin mit allem Möglichen überschüttet worden. Sie hat mir dann sogar eine Östrogencreme verschrieben, obwohl ich eine östrogenhaltige Pille nehme, weil ich durch die Infektion so trocken war.
Drei Tage später stand ich bei ihr, weil ich das Gefühl hatte, allergisch auf die Creme zu reagieren und Sorge hatte, dass sie dadurch nicht richtig geholfen hatte. Ärztin guckt sich meine krebsrote Haut an und sagt "jo, is ein bisschen gerötet, hier haben Sie eine Cortisoncreme, nehmen Sie das Pilzzeug zu Ende". Sie hat nicht einmal nochmal unters Mikroskop geschaut. Ich hatte daraufhin die Nase voll (ich nehme doch nichts weiter auf das ich ganz klar allergisch reagiere) und bin zu einer anderen Ärztin, die unterm Mikroskop noch Pilze fand und mir Fluconazol verschrieb. Kurz wurde es besser, dann kamen die Symptome wieder. Ich zum Arzt zurück "Sie haben nichts." Das Spiel ging so lange, bis man mir erzählte, es sei die Psyche. Woraufhin ich anfing, zu meditieren, und das Thema mit meiner Therapeutin besprach. Der fiel aber auch nichts mehr dazu ein.
Dann war ich bei meinem Freund (Fernbeziehung) und hatte dort wieder Symptome. Sofort einen Arzt dort gesucht, der stellt dann die Diagnose: Allergie. Keine Ahnung, worauf, also lassen Sie alles weg. Keine Zwiebel oder Knoblauch (ich dünste das aus und reagiere darauf vielleicht), keine farbige Unterwäsche, kein Klopapier, keine Cremes oder Salben für die Heilung, nur Sitzbäder mit Tannolact. Neues Waschmittel für Allergiker, Handtücher nur noch einmal nutzen statt mehrmals, kein Weichspüler, kein Hygienespüler, keine Intimlotion. Keine Intimrasur. Kein Cortison, das macht die Haut noch angreifbarer.
Die Haut ist seitdem nie wieder vollständig geheilt. Ich hatte seitdem zwei oder drei weitere Pilzinfektionen, die aufgrund der Allergie sofort mit Fluconazol behandelt worden sind. Das hat dann geholfen...bis die nächste Allergie kam und ich wieder hin rannte. Abstriche im Labor ergaben nichts, keine Bakterien, die Flora baut sich etwas langsam auf, ist aber in Ordnung.
Ich habe dann jetzt eine Cortisoncreme bekommen, die ich 10 Tage lang genommen habe, es war himmlisch, so lange Zeit am Stück mal nichts zu haben. Direkt nach dem Auftragen hat es beim Laufen oft ein wenig geziept, das wars.
Gestern habe ich dann das Cortison abgesetzt und verdammt, dieses Brennen ist nicht mehr schön. Mein Arzt hat mir empfohlen, auf Unterwäsche mit Elasthan zu verzichten, und ich habe heute versehentlich eine mit Elasthan erwischt...aber ehrlich gesagt habe ich wenig Hoffnung, dass es wirklich am Elasthan liegt, dass die Haut so abgeht. Ich verzichte weiterhin auf Zwiebel und Knoblauch (ich vermisse das Zeug so sehr) und reduziere inzwischen auch histaminhaltige Lebensmittel. Dazu nehme ich Kapseln aus Schwarzkümmelöl, weil das gegen Allergien helfen soll, schlucke Kapseln mit Bakterien für die Flora und Vitamin D fürs Immunsystem (und die Stimmung...die ist nämlich langsam im Keller von dem Dreck, jetzt im Winter besonders). Und um die Haut nicht zu strapazieren, ist auch Fummeln und SB vorerst gestrichen. Hebt die Laune auch nicht.
Da Allergietabletten bei mir meist ganz gut helfen (leider, leider nicht immer) und das Cortison geholfen hat, habe ich die Hoffnung, dass es nichts in Richtung Vulvodynie, sondern immunologisch bedingt und damit irgendwie behandelbar ist.
Aber mein Frauenarzt bekommt einfach nicht heraus, was genau los ist und was helfen könnte - besteht aber darauf, dass es NICHTS chronisches, sondern eine Allergie ist, ich habe das schon angesprochen...nur, worauf, verdammt? Ich weiß nicht, an welchen Arzt ich mich wenden kann, Hautärzte und Allergologen haben alle erst im nächsten Jahr wieder Termine, und einen guten Hausarzt zu finden ist so schwer...ich war auch innerhalb der Praxis bei einer anderen Ärztin, die hat aber leider auch keine weiteren Ideen.
Mein Freund ist inzwischen so weit, zu sagen, dass er nicht weiß, ob er mit mir zusammenbleiben will, wenn ich nie mit ihm schlafen kann, weil das bei mir jetzt halt chronisch ist. Ich brauche zudem eine OP, weil bei mir wohl etwas falsch verwachsen ist und es sehr schmerzhaft und potenziell gefährlich wird, wenn das beim ersten Sex einreißt (mal abgesehen von den psychischen Folgen), die kann man aber erst machen, wenn die Haut sich beruhigt hat...ja, **** my life, ich bleibe dann wohl für immer Jungfrau...und single.
Ich habe sonst nur Heuschnupfen gehabt letztes Jahr, dieses Jahr habe ich kaum etwas davon gemerkt, ansonsten keine Allergien oder Unverträglichkeiten, keine Vorerkrankungen, nichts...ich bin eigentlich gesund...eigentlich.
Hat jemand das Spiel schon so oder ähnlich durch und eine Diagnose erhalten? Fällt irgendwem ein, was man noch tun könnte? Außer warten, dass ein Hautarzt mal einen Termin hat? Beim Hausarzt wahllos Bluttests zu machen stelle ich mir jedenfalls nicht sonderlich erfolgversprechend vor. Zumal ich ja extra in die Nähe meines Freundes gezogen bin und hier bisher noch keinen gefunden habe.
Hoffnungsvolle Grüße
HopeDiesLast
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