ich möchte euch erzählen, wie ich meine Vulvodynie geheilt habe.
Als ich meine Diagnose „Vulvodynie“ genannt bekam, recherchierte ich erstmal im Netz und fand keine einzige „Erfolgsgeschichte“. Das war für mich sehr deprimierend. Ich befürchtete, dass ich nie wieder gesund sein würde.
Daher habe ich mir jetzt 2 Stunden Zeit genommen, für alle, denen es gerade so geht wie mir damals und berichte euch von meinem Weg mit der Krankheit.
Ich habe bereits seit der Jugend immer wieder mit Pilzinfektionen zu tun gehabt, die jeweils lokal behandelt wurden. Da das häufige unangenehme Gefühl, Jucken etc. im Intimbereich auch sexuelle Unlust erzeugte, habe ich dann mit Mitte 20 eine Therapie gemacht. Dies war ein kleiner Zwischenerfolg und hat ein paar Jahre Besserung gebracht.
Doch dann traten die Infektionen wieder auf. Und was noch viel häufiger vorkam, war, dass ich mit Jucken, Brennen etc. zur Frauenärztin ging und sie nichts feststellen/sehen konnte. Das war extrem frustrierend und verunsichernd. Bilde ich mir das nur ein?
Die Beschwerden steigerten sich stetig: Von „ab und zu“, zu „immer häufiger“, bis es soweit war, dass ich täglich/ständig Schmerzen, Jucken und Brennen hatte. Inzwischen war auch etwas zu sehen. Die Haut im Intimbereich hatte feine Risse. Klar, dass das wehtut und jede Bewegung zur Qual wird.
Ich trug nur noch Kleider, da Hosen unerträglich waren. Trug nur Baumwollunterwäsche. Fuhr kein Fahrrad mehr. Schränkte meine sportlichen Aktivitäten ein und an Sex war nicht mehr zu denken. Manchmal war es so schlimm, dass sogar der zehnminütige Fußweg zur Kita, um mein Kind abzugeben, eine Tortur war.
Zwei Jahre lang, quälte ich mich mit diesem Zustand. Ich probierte alle Cremes und Salben aus, die mir die Frauenärzte empfiehlen (Pilzmittelvarianten, Bepanthene, Deumavan, Multigyn, Vagisan, Östrogen, Cortison, Kokosöl...). Sie halfen alle mehr oder weniger gut und vor allem nur kurzzeitig. Die Frauenärzte konnten mir irgendwie nicht so recht weiterhelfen. Ich fühlte mich auch nicht wirklich verstanden. „Na ja, die Haut ist halt etwas trocken.“
Dann entdeckte ich eine Heilpraktikerin, die auf Frauenheilkunde spezialisiert war. Bei ihr war ich dann 8 Monate in Behandlung. Ich setzte ihre Tipps um und veränderte meine Ernährung:
- kein (Brot-)Getreide aufgrund einer ATI-Sensitivität.
- kein Ei aufgrund des im Körper vorhandenen Epstein-Barr-Virus (Ei ist generell ein optimaler Nährboden für Viren – schon in kleinsten Mengen).
- keine Milchprodukte, da diese entzündungsfördernd sind.
Dazu habe täglich morgens - ½ Stunde vor dem Frühstück - frisch entsafteten Sellerie getrunken (1,5 Stauden) und 3 x täglich ein Getränk aus entsaftetem Ingwer, Zitronensaft und Honig. Zusammen sehr darmreinigend und entzündungshemmend.
Über diesen Weg habe ich mein Immunsystem wieder fit gemacht. Ich war vorher sehr häufig krank und ständig erschöpft. Schon nach 2 Wochen war ich energiegeladen wie selten zuvor.
Dazu cremte ich mit Manuka-Honig (vermischt mit einer neutralen Creme) und nutzte Döderlein-Kapseln für die Vaginalflora. Für den Energiefluss im gesamten System bekam ich auch Akupunkturbehandlungen.
Ich war sehr ausdauernd und geduldig. Es ging mir ab und zu besser, aber ganz verschwinden, wollten die Beschwerden auch nach Monaten konsequenter Einhaltung nicht. Als Ergänzung kam von der Heilpraktikerin die neue Diagnose: Duftstoffunverträglichkeit. Ich ließ also alle Duftstoffe weg. In Waschmittel, Seife, Duschgel, Schampoo, Cremes, Spülmittel… . Doch auch das brachte nicht den erwünschten Durchbruch.
Letztlich sagte sie mir, dass ihre Möglichkeiten erschöpft sind und ich nochmal zur Frauenärztin gehen sollte, um abzuklären, ob es sich nicht doch um die Krankheit „Lichen Sclerosis“ handelte.
Ich war verzweifelt, weil ich so viel getan hatte. Ja, es ging mir an allen Körperstellen gesundheitlich so gut wie noch nie, aber das eigentliche Problem hatte sich nicht geändert. Dazu kam auch noch der Beziehungsfrust, der sich durch die monate-/jahrelange Enthaltsamkeit einstellte.
Ich ging also wieder zur Frauenärztin, die sicher war, dass ein kein Lichen Sclerosis ist und mich zum Reformhaus schickte, um eine duftstofffreie Creme für den Intimbereich zu kaufen. „Die Haut sei ja so trocken wie Pergament.“
Ich erklärte, dass ich gerne die Ursache für mein Problem wüsste und nicht nur am Symptom herumdoktern möchte. Doch sie sagte, wenn ich danach suchen würde, machte ich mich kaputt. Und übrigens hätte ihre Schwester ja auch so trockene Haut an den Händen. Schon jahrzehntelang. Ich müsse mich halt damit abfinden. Das war für mich jedoch keine Option!
Und sonst sollte ich mal zum Hautarzt gehen. Prinzipiell hätte ich das auch getan, aber ich hatte in dem vorangegangenen Jahr eine extreme persönliche Entwicklung gemacht, so dass ich auf mein Gefühl hörte (und nicht mehr wie früher immer auf den Kopf) (kostenfreier Podcast von Laura Seiler). Ich wollte nicht weiter von einem Arzt zum nächsten rennen. Ich sagte mir: „Wenn mich keiner heilen kann, muss ich es halt selbst tun.“
Ich habe vorher schon einige Versuche dazu gestartet und Wege der energetischen Heilung ausprobiert (nach den Büchern: „Der Healing Code“ und „Der Emotionscode“). Das fand ich spannend, aber ich hatte noch keine bahnbrechenden Erfolge damit.
Mein Mindset hatte ich bereits in verschiedener Hinsicht geändert:
Mein Blickwinkel auf Krankheit war früher: „Ich bin das Opfer der Krankheit, die irgendwo von außen kommt.“ Heute denke ich: „Krankheit ist die Sprache meines Körpers. Er schickt mir ständig Signale, um mir zu zeigen was ich gerade brauche (z.B. dass ich Pause machen sollte, wenn ich erschöpft bin). Höre ich nicht auf diese Signale, spricht der Körper lauter, und schließlich beginnt er zu schreien, bis ich (durch die Krankheit) gezwungen bin hinzuhören.“
Ich habe über 20 Jahre lang nicht auf meinen Körper gehört. Ich hatte keine Verbindung zu meinem Körper mehr. Ich bin ständig über seine (meine) Grenzen gegangen und habe dadurch viele Krankheiten durchlebt, einige davon chronisch. Ich war sehr perfektionistisch, wollte alles richtig machen (privat und auch im Job), dafür sorgen, dass es allen gut geht und habe dabei mich vergessen. Pausen habe ich nur zwangsweise gemacht, wenn ich mal wieder krank war. Auch wenn mein Mann mir sagte: „Sorge erst für dich selbst, dann kannst du dich auch um andere kümmern.“ sind seine Worte nicht wirklich bei mir angekommen. Ich lebte in einem Hamsterrad.
Ich frage mich – entsprechend des Gedankens: Krankheit als Symbol (siehe auch Buch von Rüdiger Dahlke) – was möchte mir mein Körper sagen? In dem Buch fand ich viele hilfreiche Impulse dazu. Der entscheidende war für mich: Die Haut als Grenze des Körpers zur Umgebung.
Meine eigenen Grenzen zu spüren, zu äußern und zu wahren. Ja das ist eindeutig mein Thema! Als hochssensibler Scannertyp fehlt es mir häufig an Filtern, um äußere Reize nicht eindringen zu lassen. Ich lebte völlig im Außen und war nie bei mir selbst.
Diesen Weg habe ich bereits in den letzten 1,5 Jahren begonnen. Die folgenden Veränderungen habe ich dazu in meinem Leben gemacht:
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