hallo Dr. Glöckner,
diesmal ist es wirklich ernst und ich bin - was mir selten passiert - sprachlos.
Soeben haben wir von einem Bekannten erfahren, dass er heute Früh am Telefon Richter über Leben und Tod spielen musste. Seine Frau muss operiert werden (Galle), wozu unausweichlich eine Röntgenaufname gemacht werden muss. Sie ist aber im 3. Monat schwanger. Er sollte also dem Ärzteteam sagen, ob er nun seiner Frau die OP verweigern (und damit dem gemeinsamen 2. Kind eine Chance lassen) oder der sofortigen Klärung der Gegebenheiten mittels Röntgenuntersuchung zustimmen würde - was unweigerlich zum Tode seines Kindes führen würde. Er hat - den eigenen Worten nach - diese Entscheidung nicht treffen wollen, ihm blieb aber keine andere Wahl, weil die Frau schon 3 Tage im Krankenhaus liegt und die Ärzte nun keine andere Möglichkeit mehr sehen, ihr zu helfen.
Er hat dann zugestimmt, OP und Röntgenaufnahme machen zu lassen - schon allein aufgrund der Tatsache, dass die erste Tochter doch noch sehr klein ist. Sie braucht beide Eltern. Es war eine Entscheidung auf Leben und Tod. Er musste sie treffen. Meine Frage an den Mediziner: gibt es denn in solchen Fällen keine schonenderen Verfahren als Röntgen? Hat das arme Würmchen im Bauch der Mutter wirklich keine Chance mehr? Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich an die Qual denke, die der Vater jetzt durchmacht. Und ich kann nichts weiter sagen, als "gib die Hoffnung nicht auf", obwohl ich nicht an Wunder glaube. Was sagt man einem Vater, der soetwas entscheiden musste? Ich bin völlig ratlos.
Grüße
Anke
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