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Konisation / Mutmachthread

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  • Konisation / Mutmachthread

    Hallo zusammen,

    ich habe keine Frage, dies nur direkt zum Anfang.

    Ich möchte nur gerne meine Erfahrung zum Thema Konisation beitragen, da ich, als ich mich selbst auf die Suche gemacht hab, in den meisten Fällen auf Horrorgeschichten gestoßen bin.

    Vorweg: vor ziemlich genau vier Jahren hatte ich schon einmal einen Pap3d, der nach zwei Kontrollen aber weg war.

    Ende Dezember kam der Anruf, dass mit meinem Abstrich etwas nicht in Ordnung sei. Ich solle Mitte Januar zur Kolposkopie vorbei kommen, da könne der Arzt dann auch Proben entnehmen. Und bloß keine Gedanken machen. Das sagt sich so leicht... Dieser Anruf hat mir gehörig Angst gemacht, da ich wusste, dass jetzt irgendwas ganz gewaltig nicht in Ordnung ist. Nach dem damaligen Pap3d bekam ich nämlich lediglich einen Brief und musste auch nicht zur Kolposkopie.

    Mitte Januar war es dann so weit. Ich erfuhr, dass mein Pap 3-p lautete und ich positiv auf HPV 16 getestet wurde. Bei der Kolposkopie wurden zwei Stellen entdeckt, von denen dann jeweils eine Probe entnommen wurde (tat nicht weh!!). "Oh Gott, es sind sogar zwei Stellen betroffen!" schoss mir durch den Kopf. Nun ging das Kopfkino los. Fragen wurden unzureichend beantwortet. Dinge wie "Worauf wollen sie warten, Sie sind 31!" gesagt. Ich dachte, man könnte vielleicht wie damals einfach noch einmal einen Abstrich in ein paar Monaten machen...
    Das Wort "Konisation" fiel. In einer Woche würde der Arzt sich mit dem Ergebnis der Biopsie wieder melden. Ich muss ja sagen, dass diese Warterei das Schlimmste daran ist. Es zermürbt.

    6 Tage später kam der Anruf, dass es sich um eine Krebsvorstufe handelt und die Konisation unumgänglich wäre. Welche Vorstufe genau wollte er mir nicht mitteilen, weil Vorstufe wäre Vorstufe, da müsse man jetzt handeln. Es sind auch die entsprechenden Untersuchungen gemacht worden, mit denen man herausfinden kann ob die Veränderung sich zurück bilden wird. Das sah bei mir schlecht aus. Also Termin für die Koni gemacht. Da ich noch einen Urlaub gebucht hatte sollte die Koni 5 Wochen später statt finden. Der Arzt versicherte mir, dass sich in der Zeit nichts verändert.

    Da ich mich schlecht beraten fühlte, bin ich noch zu einer anderen Ärztin. Sie hat sich die Befunde angefordert. Eine der beiden Stellen wäre nur eine Entzündung, die andere allerdings CIN3, daher sollte ich die Konisation lieber machen lassen. Den Urlaub könnte ich ruhig stattfinden lassen. Da es nun die zweite Person war die das meinte, bin ich wirklich erstmal weg gefahren.

    Ein paar Tage nach meiner Rückkehr war es dann soweit. Die​​​​​​ Konisation war harmlos (und ich bin ein wirklicher Angsthase!). Ich war um 10 Uhr im Krankenhaus, eine Stunde später ging es los. Kurz nach halb 1 war ich schon wieder auf dem Beifahrersitz unseres Autos. Schmerzen und Blutungen waren in der Zeit danach kaum bis gar nicht vorhanden.

    Nun fing aber die für mich schlimmste Zeit an: die Wartezeit von der Koni bis zum endgültigen Befund. Ich wusste, dass die Chance, dass alles gut ausgeht sehr hoch ist. Aber diese Ungewissheit macht einen mürbe.

    6 Tage später saß ich also beim Arzt. Das Ergebnis: Cin 2, im Übergang zu 3, alles entfernt.

    Nach den Wochen der Ungewissheit konnte ich mich trotzdem nicht so ganz freuen. Ich denke, es braucht noch einen Moment, um das Alles sacken zu lassen.

    Im Mai ist dann die erste Kontrolle. Ich bin zuversichtlich.

    Was ich für mich mit heraus nehme:

    - Einen Arztwechsel. Wenn ich Fragen stelle, möchte ich eine genaue Antwort und keine Ausflüchte. Ich möchte Befunde erklärt bekommen. So können sich unnötige Ängste erst gar nicht aufbauen. Die Koni habe ich trotzdem beim alten Arzt machen lassen, ich wollte nicht noch mehr Arzttermine, Abstriche oder Biopsien. Die Ärztin der Zweitmeinung nimmt mich nun als neue Patientin auf.

    - Stressreduzierung. Mein erster auffälliger Abstrich vor ein paar Jahren war nach einer sehr aufwühlenden Zeit, und auch jetzt hatte ich die Monate vorher viel zu verdauen. Ich erkenne da jeweils einen eindeutigen Zusammenhang. Leider lässt sich Stress nicht immer vermeiden, aber ich probiere es :-) (Wobei der Arzt mir nicht sagen konnte, ob er die damalige Stelle vielleicht einfach auch nur bis neulich nicht wiederentdeckt hat. So ein Abstrich ist wohl auch nicht immer ganz genau. Naja, nicht näher drüber nachdenken, es ist jetzt weg.)

    Was ich euch empfehlen würde: Lasst das googlen. Ich weiß, es ist schwierig. Aber euch kann dort sowieso niemand helfen. In den Foren sind oft nur die "schweren Fälle". Da macht man sich unnötig Gedanken. Euer Fall ist ein komplett eigenständiger. Holt euch eine zweite Meinung ein. Wenn auch dieser Arzt zur Koni rät, dann lasst sie machen. Erst dann kann auch beurteilt werden, wie der Befund insgesamt ausfällt. Eine Biopsie kann ja immer nur einen Teil wiedergeben.

    Sucht euch Vertraute, mit denen ihr reden könnt. Ich wurde teilweise belächelt. Das wäre doch keine große Sache und geht auch garantiert gut aus. Ja, aber für einen persönlich hängen dort noch ganz andere Dinge mit dran. Mein Partner und ich wollten gerne mit Nachwuchs anfangen. Da schießen einem noch einmal ganz andere Ängste durch den Kopf.

    Ich wünsche allen, die gerade noch ganz am Anfang stehen alles Gute.

    Der Arzt meinte, dass Krebs eigentlich nicht möglich ist, wenn man regelmäßig bei der Vorsorge ist. Da bleibt genug Zeit um Vorstufen zu entdecken und zu behandeln. Krebs hätte er in seiner Laufbahn nur bei Frauen diagnostiziert, die teilweise 7 Jahre nicht beim Arzt waren.

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