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Gehörschädigung

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  • Gehörschädigung

    Geehrte Expertin!
    Ab wann kann das Gehör eines Ungeborenen durch Einflüsse von außen (Lärm, laute Musik etc.) geschädigt werden? Im zweiten / dritten Monat waren wir auf einem Konzert, das ausschließlich durch Blasinstrumente bestritten wurde. Kann das geschadet haben? Und was ist mit auf einmal kurz anhaltendem Lärm wie z.B. sehr laute Klingel etc.? Für Informationen hierzu bedanke ich mich im voraus sehr. Gruß, Dagmar


  • RE: Gehörschädigung


    Ich bin zwar ein Mann, aber sie kriegen eine Auskunft von einer Frau:
    Michaela Neuberger (Pädagogische Hochschule Heidelberg) (http://www.ph-heidelberg.de/org/hoer...Audiologie.doc)
    "Die Hörentwicklung beginnt schon in den letzten vier Monaten der Schwangerschaft. Bereits im Mutterleib nimmt der Fötus Geräusche in einem Frequenzbereich von 500 bis 4000 Hz wahr. Dieser Frequenzbereich ist für die Lautsprache wichtig. Der Schallpegel wird im Mutterleib um etwa 40 dB reduziert, da das Fruchtwasser den Schall dämpft, der Fötus über die Knochenleitung hört und die Funktion der Cochlea durch eine mangelhafte Sauerstoffversorgung eingeschränkt ist (vgl. CONINX 2003, S.2).
    Ab der 20. Schwangerschaftswoche reagiert der Fötus auf Geräusche. Die Mutter kann diese Hörreaktion durch die Bewegung ihres Kindes fühlen. Bei frühgeborenen Kindern können Hörreaktionen ab der 27. Schwangerschaftswoche durch objektive Verfahren wie BERA festgestellt werden. Bei Frühgeborenen ist es ab der 32. Schwangerschaftswoche möglich die otoakustischen Emissionen zu messen (vgl. CONINX 2003, S.2). Der Fötus kann auch Frequenzen diskriminieren. CONINX (2003, S. 3) betont, dass die pränatalen Hörreaktionen sowohl die Schalldetektion als auch die Schalldiskrimination betreffen. Interessanterweise lassen sich beim Fötus Präferenzen für bestimmte Reize wie z. B. die Melodie einer Spieluhr oder die mütterlichen Stimme beobachten. „Nicht nur mit der Spieluhr, sondern auch mit der Stimme kann der erste Dialog zwischen Mutter und ungeborenem Kind zustande kommen (CONINX 2003, S. 3). Wenn die Mütter häufig einer zu lauten Geräuschkulisse ausgesetzt sind, kann sich dieser Lärm negativ auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken und die Gefahr einer Hörschädigung steigt."

    Eine kurzzeitige höhere Lautstärke dürfte daher sicher nicht zu Schäden geführt haben. Längerdauernde Beschallungen sollten jedoch auf jeden Fall vermieden werden.

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