Ich bin 40 Jahre alt und habe drei Kinder geboren, 15,13 und 10 Jahre alt.
Daher entwickelte sich eine Senkung der Unterleibsorgane, die mir ab dem Sommer 2000 ein unerträgliches Druckgefühl nach unten in der Scheide einbrachte.
Obwohl die Senkung nicht sehr ausgeprägt sein sollte, entschloss ich mich zu einer Hysterektomie auf vaginalem Wege und einer hinteren Scheidenplastik, da der Darm sich als Rektozele doch ziemlich vorwölbte und ich ständig Scheidenentzündungen hatte. Außerdem konnte ich nicht mehr lange laufen mit diesem Druckgefühl nach unten.
Die Beschwerden blieben und die Rektozele kam schnell wieder, war irgendwie auch garnicht ganz weg gewesen.
Also wurde in zwei weiteren Etappen vaginal der Rest noch angehoben mit einem hinteren IVS-Band nach Petros und Gewebestraffungen, sowie paravaginalen Eberhard-Fäden für die Blase, alles jeweils von vaginal.
Die Beschwerden sind jetzt noch schlimmer, so dass ich nach einer Stunde laufen oder Stehen zum Sitzen gezwungen bin, da es ein Reißen und Drücken im Scheidendammbereich gab, das mich in die Knie zwingt. Dazu kommt , das ich jetzt Schmerzen im Enddarm habe und dort ein ständiges Druckgefühl, eine leichte Mucosasenkung wurde festgestellt, die man mir mit Gummibandligatur behandeln wollte, doch ich hatte zuviel Angst, wieder ein Eingriff...
Im April 2002 kam die Rektozele verstärkt wieder und der Damm musste neu aufgebaut werden mit erneuter hinterer Scheidenplastik.
Ob ich jetzt die Senkungsschmerzen gegen Narbenbeschwerden ausgetauscht habe, ich weiß es nicht, ich bin jedenfalls verzweifelt. Angeblich stimmt die Anatomie jetzt, aber es fühlt sich genauso schlimm an wie vorher.
Ich habe unzählig viele Kliniken, Gynäkologen, Proktologen und Urologen aufgesucht, keiner kann mir helfen oder hat auch nur ansatzweise eine Idee. MRTs wurden gemacht, Enddarmspiegelungen, ich war auch in der Uni in Münster beim Urologen und Gynäkologen, nichts, nur kleine Befunde, die meine Beschwerden nicht erklären.
In der Schmerzambulanz schob man das Ganze auf die Psyche und wollte mich gleich zu einerm dreiwöchigen Aufenthalt "Lernen mit Schmerzen zu leben" dabehalten.
Ich bin verzweifelt und durcheinander, kann nicht glauben, dass da unten alles in Ordnung sein soll mit den Beschwerden.
Es fühlt sich an, als läge ein schwerer Stein auf meinem Beckenboden, als wolle alles rausfallen, als sei ich unten offen. Am schlimmsten sind die Zeiten, an denen dieses Reißen dazukommt, das scheint irgendwie zyklisch für mindestens eine Woche im Monat zu kommen. Dann ist ein derartiges Zerberstungsgefühl im gesamten Beckenboden und Scheiden-Damm-Enddarmbereich da, dass ich selbst im Liegen keine große Linderung verspüre. Es hilft kein Schmerzmittel.
Beckenbodengymnastik mache ich seit Jahren, unter Anleitung auch schon, auch die neue Art nach Cantieni. Elektrostimulation mit einer Elektrode im After jeden Tag eine Stunde, das mache ich auch....
Am Abend wird der Druck schlimmer auf den Beckenboden, als spürte man, wie sich der Darm füllt. Auch denke ich oft, der Darm ist gar nicht ganz leer geworden, dabei habe ich regelmäßig morgens eine große Stuhlmenge.
Ein Proktologe meinte, mein Stuhl käme zu weit unten in den Enddarm, daher sollte ich für härteren Stuhl sorgen, damit sich der Darm ganz entleert und kein Rest drinbleibt. Er gab mir einen Speiseplan, den ich nicht akzeptieren konnte, wenig Obst, Gemüse und Vollkorn...
Ich habe dann mein Müsli weggelassen, brachte aber auch nichts, ich esse jetzt wieder jeden Tag Frischkornbrei.
Was kann das nur sein, das mir solche Beschwerden macht? Es schwankt auch im Zyklus, aber es gibt mehr schlechte als gute Tage.
Ich wäre für jeden Rat dankbar.
Was kann ich noch untersuchen lassen? Es fühlt sich an, als hätte ich die größte Senkung aller Zeiten. In der Koloproktologieabteilung hier befand man meine Senkung nur noch als minimal.
Nun war ich in einem Enddarmzentrum und habe diverse Untersuchungen bekommen. Der Befund ist anders.
Es wurde der Pudendusnerv getestet und das Nervengefüge im Enddarm. Letzteres war nicht in Ordnung, daran könne man aber nichts machen. Bei der Pudendusnervtestung wurde bei mir genau der Schmerz hervorgerufen, den ich immer habe. das hat man nicht weiter beachtet....
Die Defäkografie ergab, dass mein Sigma durchhängt. Der Enddarm tritt tiefer...Das könnte man operativ mit Straffung und Entfernung eines Darmanteils beheben, meine Beschwerden wird es aber nur vielleicht verringern, eher nicht, außerdem, das ist doch eine Wahnsinns-OP, ich will das nicht mehr. Wo soll das enden?
Die Defäkografie lief folgendermaßen ab: Kontrastmitteleinlauf in Linksseitenlage unter Durchleuchtung, dann Aufrichtung und Aufforderung zum Pressen. Das Sigma leerte sich so nicht. Aber wie soll das auch gehen, ohne Stuhldrang nur mit Pressen???? Ich bin ganz durcheinander, hätte nicht hingehen sollen....Ich habe doch jeden Morgen gute Stuhlentleerung.
Man schlug mir vor, Einläufe mit Kammillentee zur Darmentleerungsunterstützung zu machen, aber ich habe doch mindenstens einmal Stuhlgang, oft auch zweimal. Und anhand der Menge denke ich, kann das nicht nur Rektuminhalt sein...
Auf MRT-Bildern mit 3D-Aufnahmen des Dickdarmes, die man im Internet so findet, sieht das Sigma eigentlich für mich als Laien genauso aus wie bei mir, auch herabhängend und etwas verschlungen. Noch eine OP in dem Ausmaß, das überlebe ich nicht, muss ich jetzt so weiterleben?
Ich weiß, dass meine Beschwerden, dieser Enddarmdruck, mit der Darmfüllung zusammenhängen. Habe ich Mittags nochmal Stuhlgang, geht es mir nämlich eine ganze Menge besser. Aber muss denn das Sigma auch beim Stuhlgang ausgeräumt werden? Bleibt nicht immer auch ein Rest sogar im Enddarm? Ich bin völlig verzweifelt. Leider weiß ich nicht, wie ein "normales Defäkogramm" aussieht. Würde es Sinn machen, den gesamten Dickdarm von vorne und seitlich mal abzubilden, um die Lage zu sehen? Hatten Sie schon mal derartiges in Ihrer Praxis?
Dazu kommen meine Hämorrhoiden, die schon mehrfach verödet wurden und jetzt momentan wohl 2. Grades sind. Verödet wird immer mit Aethoxysklerol, 1 %, ist das nicht für Besenreiser?
Eine kleine Analvenenthrombose ist schon wieder abgeheilt . Die Marisken machen zusätzlich ein Fremdkörpergefühl, obwohl sie laut Aussage der Ärzte nicht so groß sind.
Nach dem Stuhlgang sind sie angeschwollen, als krempele sich das Ganze etwas nach außen, was sich kurz danach wieder zurückbildet, aber es sieht schon gruselig aus....Ist das schlimm? Beim Radfahren stört das sehr und ich komme nicht weit...
Jetzt schiebt man das Druckgefühl und den anorektalen Schmerz auf die Narben, was war es dann vorher?
Ich fühle mich untenherum total schlecht und kaputt und keiner kann mir helfen. Haben Sie eine Idee oder kennen jemand, der in der Nähe hier, BRD /Münster in Westfalen zu empfehlen ist?
Liebe Grüße
Silvie. K.
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