Peter Jung
- Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.
Rhesusunverträglichkeit
Einklappen
X
-
Peter Jung
Rhesusunverträglichkeit
Ich bin Biologielehrer an einem Gymnasium und diskutiere mit den SchülerInnen immer wieder das Problem der "Rhesusunverträglichkeit": Ein Rhesuspositives Kind ist während der Schwangerschaft in einer rhesusnegativen Mutter gefährdet, wenn die Mutter schon einen bestimmten Titer an Antikörpern gegn das Rhesus-Antigen besitzt. Nun mein Problem: Müsste nicht auch das gleiche Phänomen der Unverträglichkeit beim ABO-Blutgruppensystem auftreten, wenn die Mutter z.B. die Blutgruppe A und das Kind die Blutgruppe B aufweist; dann müssten doch die b-Antikörper der Mutter [die ja die Placenta genau so gut durchdringen können wie die Rheseus-Antikörper (?)] das B-Blut des Foeten ebenso schädigen...??? Wo ist mein Knopf'?....ich freue mich auf eine Antwort und grüsse sie herzlich
Peter JungStichworte: -
-
-
RE: Rhesusunverträglichkeit
Hallo Peter,
geben Sie mal bei Google den Suchbegriff "Blutgruppenunverträglichkeit in der Schwangerschaft" ein. Es erscheinen einige Links, die sicherlich weiterhelfen. Einen Ausschnitt habe ich nachstehend eingefügt:
ABO-Erythroblastose
Unverträglichkeit im AB0-Blutgruppensystem bei Müttern mit der Blutgruppe 0 und Kindern mit der Blutgruppe A oder B. Im Gegensatz zur Rhesuserythroblastose kann die Unverträglichkeitsreaktion bereits in der ersten Schwangerschaft auftreten, verläuft aber immer wesentlich milder als eine Rhesusunverträglichkeit. Meist zeigt sich nur eine leichte Anämie, Todesfälle kommen praktisch nicht vor. Zur Behandlung genügt die Bestrahlung mit Licht zur Förderung des Bilirubin-Abbaues.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Gruß
Inger
-
RE: Rhesusunverträglichkeit
PS:
Hier der Link, aus dem der Text stammt:
www.medizin-netz.de/frau/blutgruppen.htm - 7k Link
Kommentar
-
-
Peter Jung
RE: Rhesusunverträglichkeit
Lieber Inger
besten Dank für die Antwort! Aber damit ist mein Problem noch nicht abschliessend beantwortet. Ich weiss jetzt, dass auch Komplikationen auftreten und dass sie nicht so schlimm sind; aber warum nicht so schlimm??? Der Titer an Antikörpern a und b in einer O-Mutter ist doch - im Vergleich zu den Rhesusantikörper - riesig gross und müsste doch zu viel gravierenderen Komplikationen führen. Eigenartigerweise passiert aber kaum etwas???....ich wäre sehr interessiert an weiteren Lösungsansätzen!!!
Nochmals Vielen Dank und Gruss
Peter
Kommentar
-
RE: Rhesusunverträglichkeit
Hi Peter,
bin kein Experte sondern auch nur Gast. Ich empfehle zwei Möglichkleiten.
www.medizin-forum.de
Bei Foren finden Sie ein >Forum für Gynäkologie und Geburtshilfe<, betreut vom Expertenteam einer Klinik für Frauenkunde (sogar mit email-Adresse). Diese müßten Bescheid wissen.
Zweite Möglichkeit:
www.lifeline.de, >Expertenrat< anklicken und dann >innere Medizin<. Auch diese Experten müßten eigentlich informiert sein.
Es grüßt Sie Inger
Kommentar
-
Antikörper können nicht die Plazenta überwinden
Entdeckt bei:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blutgruppe
AB0-System:
Das AB0-System wurde 1901 von Karl Landsteiner entdeckt, wofür er 1930 den Nobelpreis für Medizin bekam. Es ist das wichtigste Blutgruppenmerkmal bei der Bluttransfusion.
Bei der Blutgruppe A sind Antigene vom Typ A auf den roten Blutkörperchen vorhanden, bei der Blutgruppe B andere Antigene vom Typ B. Menschen mit der Blutgruppe AB haben beide Arten von Antigenen, bei Blutgruppe 0 sind dagegen keine Antigene vorhanden. Umgekehrt besitzen Menschen immer Antikörper gegen die fehlenden Antigene, bei Blutgruppe A also Antikörper gegen B und umgekehrt, bei Blutgruppe AB keine Antikörper und bei Blutgruppe 0 Antikörper gegen A und B. Diese Antikörper können nicht die Plazenta überwinden, können also nicht zu Problemen während der Schwangerschaft führen.
Die Blutgruppen A und B sind kodominant gegenüber Blutgruppe 0.
Kommentar
-
-
Peter Jung
RE: Rhesusunverträglichkeit
Lieber Inger
danke für deine Hilfe. Du hast mich echt weiter gebracht. Wenn du mir jetzt noch erklären kannst, aus welchen Gründen diese Antikörper die Placenta nicht passieren können, dann wäre das echt super!!!! Auf den ersten Blick ist ja nicht einzusehen, weshalb wohl Rhesusantikörper, nicht aber ABO-Antikörper diese Schranke passieren können [wenn ja sogar die viel grösseren Blutkörperchen mit den Antigenen drauf diese Schranke überwinden können!] ....und ich habe mal gelernt, dass die Antikörper im wesentlichen den gleichen Aufbau zeigen und sich nur in strukturellen Details unterscheiden!? Ich bin gespannt auf die Antworten.....
Gruss peter
Kommentar
-
RE: Rhesusunverträglichkeit
Möglich, daß ich hier eine Erklärung gefunden habe. Offensichtlich gibt es doch eine geringfügige Unverträglichkeit, wenn die Mutter Gruppe 0 und das Kind A oder B oder AB ist.
Hier die Erklärung, warum sie sich nicht so nachteilig auswirken kann.
Und hier der Link:http://www.netdoktor.at/Kinder/rhesusfaktor.shtml
Habe bei Google eingegeben "Blutgruppenunverträglichkeit in der Schwangerschaft."
Bin, wie geschrieben, kein Experte. Nur ein guter "Sucher".
Kommentar
-
-
RE: Antikörperaustausch
Hallo Peter,
beachte den letzten Absatz
1.1.8. Exkurs über Antikörperaustausch
Wie bereits beschrieben (vgl. 4.b.) können Antikörper der Mutter zum Fetus gelangen. Normalerweise trennt die Plazentaschranke mütterliches von kindlichem Blut. Bei Mikrodefekten der Plazenta kann es jedoch passieren, daß Blutmengen des Fetus mit mütterlichem Blut in Kontakt kommen. Wenn der Fetus Rh- positiv ist und die Mutter rh- negativ, wirken die fetalen Erythrozyten (rote Blutkörperchen) als Antigene und lösen bei der Mutter eine Antigen- Antikörperreaktion aus. Die mütterlichen Antikörper kommen hierbei über die Plazenta in den fetalen Organismus und zerstören dessen Erythrozyten. Diese Erkrankung (Erythroblastosis fetalis oder hämolytischer Iktarus) des Feten kann zum Abort führen.
Bei der Geburt eines Rh- positiven Kindes von einer rh- negativen Mutter kommt es gewöhnlich erst bei der Geburt zu einem größeren Blutkontakt. Dies führt zu einer Immunisierung der Mutter gegen das rh- negative Blut des Kindes und kann bei einer folgenden Schwangerschaft zu einer Antigen- Antikörperreaktion gegen das fetale Blut führen. Falls die Mutter rh- negativ und das Kind Rh- positiv ist, können die fetalen roten Blutkörperchen eine dauerhafte Immunantwort bei der Mutter hervorrufen. Eine Sensibilisierung der Mutter wird durch eine sogenannte Anti-D-Prophylaxe verhindert. Die Mutter bekommt Anti-Rh-Antikörper verabreicht, so daß sich die roten Blutkörperchen der Mutter welche auf die „Antigene“ des Kindes reagieren, zerstören.
Die Immunglobuline des AB0- Systems können nicht in den fetalen Organismus gelangen, da ihre Molekülstruktur zu groß ist, um die Plazentaschranke zu passieren. Selbst bei Mikrodefekten der Plazenta ist die Gefahr einer Antigen-Antikörperreaktion der Mutter aufgrund verschiedener Blutgruppen (A,B, AB oder 0) gering.
Entedeckt bei:http://www.merian.fr.bw.schule.de/mu...#_Toc476120014
Denke mal, das Ist es.
Gruß Inger
Kommentar
-
RE: Antikörperaustausch
Und hier der Haupt-Link http://www.merian.fr.bw.schule.de/mu...ngerschaft.htm
Falls Dich noch mehr interessiert.
Kommentar
-
Peter Jung
RE: Antikörperaustausch
Lieber Inger
herzlichen Dank für deine Recherchen!...das Pünktchen auf dem i wäre natürlich, wenn du mir noch von solchen Antikörperchen [anti-ABO und anti-Rh] die Molekülstrukturen und damit die Grössenverhältnisse aufdecken könntest........aber wie gesagt, auch so bin ich dir zu bestem Dank verpflichtet!
Gruss, Peter
Kommentar
-
RE: Antikörper
Habe zwar die Molekülstrukturen noch nicht entdecken können aber einen Expertenrat für Biologie:
http://www.freenet.de/freenet/wissen...atur/biologie/
Kommentar
-
RE: Antikörperaustausch
Was hältst Du hiervon?
Homepage der Uni Hamburg, Abteilung Biochemie und Molekularbiologie, Dr. Edzard Spillner mit eMailadresse. Er müßte doch Auskunft geben können:
http://www.chemie.uni-hamburg.de/bc/...iter/spillner/
Viel Erfolg
Inger
Kommentar
-
RE: Antikörperaustausch
Bin mglw einen Schritt weiter:
AB0-Antikörper gehören zum IgM-Typ (ImmunglobulinM), Rhesus zum IgG Typ
Hier der Link:
http://medweb.uni-muenster.de/instit...ript/haemo.htm
Außerdem habe ich bei www.medizin-forum.de ein Forum für Labormedizin entdeckt. Einem Beitrag "Blutgruppen" zufolge (Mia und Renate antworten auf diesem Forum) kannst Du hier vielleicht noch Auskünfte einholen.
Kommentar
-
RE: Antikörperaustausch
Auch interessant. aus dem Roche Lexikon Medizin
http://www.gesundheit.de/roche/ro17500/r17714.html
Zumindest findest Du hier die Molekulargewichte und einiges mehr.
Kommentar
Kommentar