jeme
- Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.
Schwanger nach Konisation?
Einklappen
X
-
jeme
Schwanger nach Konisation?
Hallo, vor 3 Wochen musste bei mir eine Konisation gemacht werden. Alles verheilt ganz toll. Nun würde ich gerne in 1 bis 2 Jahren ein Babay bekommen. Die Ärzte sagten mir jedoch, ich solle nicht mehr all zu lange warten und das es eine Risikoschwangerschaft sein wird. Welche Risiken gibt es? Und was kann man dagegen tun?
jemeStichworte: -
-
-
Sina_S
RE: Schwanger nach Konisation?
Hallo Jeme,
wie lautet der histologische Befund nach der Konisation? Wie groß ist der entnommene Kegel? Wurde "im Gesunden" entfernt? Davon hängt die Antwort auf deine Frage im Wesentlichen ab. Vielleicht meldest du dich noch mal.
Herzliche Grüße
Sina
-
jeme
RE: Schwanger nach Konisation?
Also bei der OP wurde nur ein kleiner Kegel entnommen und wurde im Gesunde entfernt. Es ist jetzt also alles wieder i.O. Wo kommt diese Virusinfektion her die das Gewebe am Muttermund verändert hat? Ich habe keine wechselnden Partner und auf Hygiene achten wir auch sehr. Ich habe Angst, wenn ich in ein bis zwei Jahren schwanger werde, das Kind evtl. zu verlieren. Welche Risiken gibt es? jeme
Kommentar
-
Sina_S
RE: Schwanger nach Konisation?
Hallo Jeme,
wie war dein Pap Ergebnis vor der Konisation (Pap III oder IIId bzw. IV?) und wie lautete das histologische Ergebnis (CIN, Carcinoma in situ?) nach der Konisation?
HPV high risk, die Viren also, die Krebs am Gebärmutterhals verursachen können, gehören zu der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankung. Es gibt schätzungsweise bereits 50-70 % Infizierte, allerdings bekommen die meisten davon nichts mit, weil sie keine Symptome entwickeln. Es ist also sehr leicht, sich damit anzustecken.
Sicherheitshalber sollte sich dein Partner bei einem Urologen und/oder Hautarzt untersuchen lassen. Ärzte, die sich gut mit HPV auskennen, sind leider eher eine Seltenheit, deswegen muss man mit Zeit und Geduld suchen. Sollte dein Partner Veränderungen im Genitalbereich haben, müssen diese behandelt werden.
Bei dir wurde nur ein kleiner Kegel entnommen und vor allem im Gesunden entfernt, das ist sehr gut. Du musst regelmäßig (alle 3 Monate) zur Nachuntersuchung und solltest auch noch einen HPV- Test anschließen, eventuell sind die Viren nicht mehr nachweisbar, was ein gutes Zeichen wäre.
Komplikationen in der Schwangerschaft, wenn sie überhaupt auftauchen, können darin bestehen, dass der Muttermund aufgrund der Konisation nicht ausreichend schließt. Dies lässt sich aber gut in den Griff bekommen, und dein Arzt wird ohnehin bei dir besonders achtsam sein.
Warum man dir gesagt hat, du solltest möglichst bald schwanger werden, liegt an dem Restrisiko, erneut Zellveränderungen zu entwickeln. Deswegen rate ich dir zu einem HPV-Test. Sollte dieser positiv ausfallen, melde dich noch mal.
Hier findest du alles Wissenswerte zum Thema HPV, am besten nimmst du dir etwas Zeit dafür, dann kannst du die weiteren Schritte deiner Ärzte auch besser verstehen und nachvollziehen.
Condylomata acuminata und andere HPV-assoziierte Krankheitsbilder des Genitale und der Harnröhre (Leitlinien der Deutschen STD-Gesellschaft, Universität Düsseldorf)
http://www.uni-duesseldorf.de/www/awmf/ll/std-001.htm
Gebärmutterhalskrebs: Risiken und Früherkennung (Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg)
http://www.krebsinformation.de/body_...halskrebs.html
Cervical Cancer Consortium Europe
http://www.cervical-cancer.de/faqhpv.html
Gebärmutterhalskrebs, Zervixkarzinom (WDR Fernsehen): Früherkennung durch Virentest
http://www.wdr.de/tv/service/gesundh.../010326_3.html
HPV und Warzen im Genitalbereich (Dr. med. Manfred Lotz)
http://home.t-online.de/home/Dr.M.Lotz/hpv.htm
Herzliche Grüße
Sina
Kommentar
-
-
jeme
RE: Schwanger nach Konisation?
Hallo Sina,
herzlichen Dank für die vielen Infos aber eins verwirrt mich richtig. Meine Frauenärtzin sagte mir, dass ich wahrscheinlich dazu veranlagt bin und deshalb diese Virusinfektion bekommen habe.
Die Ärzte im Krankenhaus sagten mir, dass niemand sagen kann, wo es genau herkommt, sie hatten schon eine Patientin, die noch nie Geschlechtsverkehr hatte und auch zu einer Konisation musste. Naja und du schreibst, dass es hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Was stimmt denn nun?
Mein Pap Ergebnis war Pap III, ich habe auch nichts davon mitbekommen, kein Ausfluss, keine unregelmäßigen Blutungen nichts. Mein Partner und ich gehen in der kommenden Woche zu einem Internisten, der wird ein großes Blutbild von uns beiden machen und prüfen, ob HPV-Viren nachweisbar sind. Ich gehe selbstverständlich weiterhin regelmäßig zum Frauenarzt und ich habe eine verdammte Angst, dass das alles wieder kommt und ich vielleicht keine Kinder mehr bekommen kann.
Was kann man denn tun, wenn in der Schwangerschaft mein Muttermund nicht richtig schließt?
Vielen lieben Dank Sina, für deine schnelle Antwort.
Gruß Jeme
Kommentar
-
RE: Schwanger nach Konisation?
auch nach einer konisation kann frau ohne weiteres ein kind austragen. ich selbst wurde nach meiner konisation (durchgeführt 1987) noch zweimal schwanger und habe zwei wunderbare kinder bekommen ('90 und '94). alles klappte ohne komplikationen, obwohl ein recht großer kegel entfernt worden war (PAP IV). allerdings ist damit zu rechnen, dass eine cerclage gelegt werden muss, was auch bei mir jeweils in der 20. schwangerschaftswoche der fall war. eine cerclage ist ein schmerzloser eingriff, der in kurznarkose erfolgt. dabei wird ein bändchen durch den muttermund gezogen wie bei einem "tabaksbeutel" - es wird quasi zugenäht. wenn keine wehen auftreten, kann frau i. d. r. am nächsten tag wieder nach hause. die cerclage hält dann bis zum ende der schwangerschaft. nach der 38. ssw wird der faden wieder entfernt, diesmal ohne narkose, aber ebenfalls schmerzfrei. viel glück! - übrigens - meine abstriche waren seither immer im grünen bereich, also mach dir wegen der konisation nicht zu viele sorgen. es gibt viel mehr frauen mit einem schlechten befund, als manch einer glaubt. ein grund mehr, keine vorsorgeuntersuchung auszulassen!
Kommentar
Kommentar