Leider bin ich eines von den PCO-Mädels und noch dazu ein Spezialfall, da bei mir zwei verschiedene "medizinische Probleme" aufeinandertreffen, die für sich jeweils super behandelt werden könnten, allerdings die Medikamente nicht zusammenpassen. Es wäre ganz super, wenn Sie mir da etwas helfen könnten. Ich entschuldige mich im Voraus schon für meinen langen Roman.
Da ich aktuell NOCH keinen Kinderwunsch habe (bin erst 24), schlägt mein Frauenarzt vor, das PCO-Syndrom mit einer antiandrogenen Pille zu behandeln (Jennifer 35). Diese nehme ich gerade im ersten Einnahmezyklus (heute 9.Pille).
Das zweite Problem ist allerdings, dass ich aufgrund verschiedener familiärer Probleme (Krankheiten, Sterbefälle) seit Anfang des Jahres eine leichte Depression habe. Meine Hausärztin hat mir Johanniskraut (Laif 900) verschrieben. Es geht mir deutlich besser (ich nehme es seit 7 Wochen). Ich wollte es nun eigentlich absetzen, meine Hausärztin empfahl mir jetzt allerdings, es bis zum Sommer weiter zu nehmen um mich zu stabilisieren. Sie meint auch, man würde mir ansehen, dass das Johanniskraut bei mir ein Erfolg ist.
Letzte Woche sprach ich mit einer Apothekerin, ob ich Laif und Pille kurze Zeit zusammen nehmen kann. Sie meinte, mit zusätzlicher Verhütung ja, die Hormone würden zwar schneller verstoffwechselt werden, aber da meine Pille sowieso höher dosiert ist (0,035mg Östrogene), sollte es für eine Zeit lang gehen. Meine Hausärztin meinte dasselbe, meinen Frauenarzt sehe ich erst in zwei Wochen wieder, um ihn zu fragen. Es scheint hier ja sehr verschiedene Meinungen zu geben, da ich meine, dass Sie einmal einer Patientin geschrieben haben, es wäre kein Problem.
Jetzt sollte ich Ihnen vielleicht noch kurz sagen, was ich mir erhoffe: Ich möchte natürlich psychisch wieder stabil werden, also das Laif eigentlich weiter nehmen. Ich brauche aber auch eine sichere Verhütung, da ich einen Partner habe und Kondom alleine zwar ok ist, Pille aber eben sicherer. Dann kommt noch dazu, dass ich trotz seltener Regel immer starke Schmerzen habe und alleine deshalb schon gerne wieder die Pille nehmen würde (vor einigen Jahren war das die besten Therapie dagegen). Ich möchte auch gerne einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und alles dafür tun, in ein paar Jahren (vielleicht sogar von selbst?) schwanger zu werden. Mein Frauenarzt meinte das letzte Mal, ich sollte die Pille selbst ohne Partner nehmen, da sie alleine für das PCO-Syndrom schon sinnvoll ist. Mir macht der Beipackzettel meiner Pille etwas "Bauchschmerzen": "Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut enthalten, sollten nicht gleichzeitig mit Jennifer 35 eingenommen werden, da dies zu einem Wirksamkeitsverlust führen kann. Durchbruchblutungen und unerwünschte Schwangerschaften wurden berichtet. Die Wechselwirkung erfolgt aufgrund einer Förderung der Bildung von Enzymen in der Leber durch Johanniskraut. Dieser Effekt kann bis zu 2 Wochen nach Beenden der Einnahme von Johanniskraut fortbestehen." Können Sie mir einen Ratschlag geben? Sollte ich vielleicht tatsächlich beides zusammen nehmen (einige Monate) und zusätzlich verhüten oder eben nicht zusätzlich verhüten? Momentan nehme ich beides. Um den Hormonhaushalt auszugleichen, müssten doch noch genügend Hormone wirken???!!!! Meine Hausärztin meinte auch, die Wirkung der Pille sei deshalb nicht aufgehoben, nur etwas reduziert (daher zur Sicherheit zusätzlich verhüten), aber für einen hormonellen Ausgleich sollte es noch reichen (bei 0,035mg Östrogenen). Oder ist es gar nicht nötig, den Hormonhaushalt bei PCO auszugleichen? Ich möchte psychisch stabil, hormonell ausgeglichen sein (gute Ausgangsbedingungen für Kinder schaffen), sicher verhüten und weniger Regelschmerzen haben.
Bin Ihnen um jede Idee dankbar und entschuldige mich für meine lange Schilderung.
Freundliche Grüße!
Kommentar