ich habe in den letzten 1,5 Jahren einen regelrechten Ärzte-Marathon hier und weiß nicht mehr weiter. Meine Probleme sind Unterleibsschmerzen und sehr starke Regelblutungen - und wenn ich sage, sehr stark, dann meine ich, dass ich 7 Tage am Stück so stark blute, dass keine Tampons länger als eine Stunde halten. Ich bin 23 Jahre alt.
In den letzten Monaten ist so ziemlich alles nachgeguckt worden, was den Ärzten eingefallen ist: diverse Bluttests, sogar so viele, dass mir die Venen mittlerweile zerstochen sind, natürlich eine gynäkologische Untersuchen nach der anderen, Laparoskopie, etc. pp. Gefunden worden ist NICHTS! Mir wurde von Ärzten dann schließlich vorgeschlagen, einfach so lange alle Schmerzmittel, die ich zu Hause haben, zu kombinieren, bis irgendeines wirkt - ich habe halt PMS, isso, kann man nix machen. AUSSER Hormongabe.
Der Pillenversuch ist gründlich daneben gegangen: Eine Körbchengröße mehr hatte ich danach (die meisten Frauen würden jubeln, ich nicht, denn ich habe Skoliose und Neuralgien im Rücken), die nicht wieder schrumpfte, ständige Schmerzen in den Brüsten, Schmierblutungen, Schwindel, Übelkeit, die Liste könnte ich endlos weiterführen. Hinzu kommt, dass mein Bruder (mit unter 30) in den letzten Monaten mehrere Thrombosen hatte und ich daher das Risiko einer Lungenembolie bei mir UNTER GAR KEINEN UMSTÄNDEN eingehen werde. Hormontherapie in jeglichen Abarten fällt also flach.
Was bleibt mir?
Agnus castus habe ich mir selbst verordnet: Keine Besserung. Magnesium sulfuricum/ovaria comp. gegen die Schmerzen, weil ich Zysten vermutete: kein Erfolg. Diverse Tinkturen homoöpathischer Art: keine Besserung. Abgenommen habe ich, obwohl die Schmerzen schon vorher bestanden. Antiobiotikum verschrieben bekommen und genommen, obwohl keine wusste, woher die erhöhten Entzündungswerte vor 2 Jahren überhaupt kamen (mittlerweile bin ich schlauer: es war die Gallenblase - die ist jetzt weg, aber mit dem Unterleib hatte das nichts zu tun).
Jetzt kommen mir die Ärzte um die Ecke mit diversen Spiegelungen, die ich machen soll, Gendefekte, nach denen geguckt werden soll. Ich frage mich: Wie oft denn noch? Wie lange denn noch? Ich fühle mit so langsam echt verar... Seit 1,5 Jahren hilft nichts mehr. Früher half mir Naproxen in Pharmaunternehmen-Dosis (500mg + nach 30min nochmal 250mg), heute lindert es noch nicht mal mehr. Bei meiner letzten Periode ging es mir so schlecht, dass ich zweimal umgekippt bin und mein Freund mich ins Krankenhaus bringen wollte. Aber ja, nur PMS...
Jetzt heißt es: Ich soll mich auf Morbus Crohn untersuchen lassen - etwas, was ich für unsinnig halte, da ich ganz genau weiß, wie sich Morbus Crohn äußert - nämlich nicht eine Woche nach der Periode geht es los und nach der nächsten ist es vorbei. Ich habe keinen Durchfall, nie, außer wenn ich stark Gebratenes zu mir nehme und das ist ohne Gallenblase normal, wenn man sonst fettfrei ist. Ich habe keine Krämpfe, sondern einen Permantkrampf, wie Periodenkrämpfe. die Schmerzen sitzen bei den Eierstöcken und hinter der Blase, oberhalb der Vulva - NICHT am Darm! Es ist egal, ob ich esse oder nicht, was ich esse oder nicht essen, es ist IMMER da - bis auf einmal pro Woche. Ich rauche nicht, trinke nicht, bin Vegetarier (mit leichten B12- und Eisenmangel, die seit über zwei Jahren behandelt werden), mache dank eigenem Dressurpferd (wenn es mir nicht ganz so dreckig geht) genug Sport und weiß langsam echt nicht mehr weiter.
Sexuell läuft in meiner Beziehung fast gar nichts mehr, weil ich ständig Schmerzen habe. Mein Freund sagt mir nicht, dass es ihn nervt, aber ich weiß es, denn es nervt mich ebenso. Und dennoch kommt zu all den Schmerzen die ständige Angst, dass das Gummi vielleicht mal doch nicht dicht ist und ich am Ende schwanger werde. Das wäre das Schlimmste für mich. Mit ganz großem Abstand. Ich habe Panik davor, ich will keine Kinder, niemals - und ja, das kann ich mit 23 wissen. Mir ist es so ernst, dass ich eigentlich im Januar einen Sterilisationstermin im Ausland hatte und den nur nicht wahrnehmen kann, weil ich stark allergisch auf Nickel bin und damit nicht mit Essure klarkäme bzw. mir das Risiko zu hoch ist.
Ich weiß nicht mehr weiter. Die Schmerzen werden von Mal zu Mal unerträglicher. Ich weiß nicht, wie lange sich mein Arbeitgeber das Spiel noch anguckt, weil ich jeden Monat für mindestens eine Woche ausfalle (dann geht nämlich nichts mehr, außer vielleicht der Weg in die Küche, um mir die Wärmflasche warm zu machen, die nicht hilft, aber wenigstens angenehm ist). Ich bin es so langsam leid, dass mich niemand erst nimmt. Dass mir jeder erzählt, "Mit dem ersten Kind hört das auf." Herrgott, NEIN! Das ist so als würde mir jemand sagen: "Seitdem ich mir den Unterschenkel habe amputieren lassen, tut mir der Knöchel nicht mehr weh." Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, wie viele Untersuchungen ich noch über mich ergehen lassen muss und wie häufig man mir noch Therapiemöglichkeiten nennt die keine sind. Ich gebe es gerne zu: mittlerweile hasse ich meine unteren Eingeweide für die ständigen Schmerzen, die sie mir hinterlassen. Am liebsten wäre mir ein Schnitt und alles raus, dann wäre es endlich vorbei.
Ich bin verzweifelt. Es geht mir von Tag zu Tag schlechter und so kann es nicht mehr weiter gehen. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll bis man mir endlich hilft statt mich weiterzuschicken und mich zum Schmerzmittelmissbrauch aufzufordern... Ich weiß es wirklich nicht.
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