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Pille und Thromboserisiko

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  • Pille und Thromboserisiko

    Lieber Doc!
    Folgende Frage im Zusammenhang mit der Pille und Thrombose beschäftigt mich schon seit längerem:

    Ich bin 24 Jahre alt und nehme die Pille liberel mite schon etwas über 2 Jahre. Bis jetzt habe ich keine Nebenwirkungen an mir feststellen können, außer, dass ich über den Tag oft Schmerzen im rechten Bein bekomme, verstärkt in der Wade. Das Bein schmerzt aber manchmal auch von der Hüfte/Gesäßbereich abwärts bis zur Wade. Hinzu kommt, dass das Bein 1 cm dicker als das rechte ist, v.a. bei der Wade. Im linken Bein ahbe ich keine Schmerzen. Bevor ich die Pille nahm, hatte ich mit meinen Beinen nie Probleme gehabt, alles hat eigentlich damit angefangen, nur die Beschwerden kamen und gingen. Erst jetzt in den letzten Monaten habe ich verstärkt Probleme bekommen und habe die Pille als Auslöser immer mehr in Verdacht. Zudem habe ich mich in den letzten Tagen viel im Internet über das Thromboserisiko informiert und musste erschreckend lesen, dass die neuen Pillen der 3. und 4. Generation, zumeist mit den Wirkstoffen/Gestagenen Drospirenon und Desogestrel ein viel höheres Thromboserisiko haben, als ältere Pillen der 2. Generation mit dem Gestagen Levonorgestrel. Meine Pille zählt mit 0,15mg Desogestrel genau zu dieser risikoreichen Gruppe. Daneben habe ich einige Berichte von Betroffenen gelesen, die eine tiefe Venenthrombose oder sogar einen Schlaganfall erlitten hatten. Sie nahmen die Pillen Yaz, Yasmin/Yasminelle oder Desmin 20. Und heute lief im Fernsehen zufälligerweise sogar eine Dokumentation über "die Tricks der Pharma-Industrie", wo gerade die Pille Yaz und Yasminelle thematisiert wurden und zwei Frauen von ihren negativen Erfahrungen damit berichteten, die eine hatte von der Yaz einen Herzstillstand erlitten und hatte im Herz zahlreiche Verstopfungen, während die andere, die die Yasminelle nahm, einen Schlaganfall erlitten hat.

    Können meine Beinschmerzen im rechten Bein womöglich ein erstes Warnzeichen für eine bevorstehende Thrombose darstellen? Zudem hatte ich vor ein paar Tagen ein paar Übungen im Stehen gemacht, die gut für die Venenfunktion sind (auf Zehenspitzen stellen- waden anspannen und wieder Ferse absenken und das ganze mehrmals wiederholen), hatte am nächsten Tag dann plötzlich Schmerzen wie ein starker Muskelkater, die deutlich zu spüren waren,sobald ich die Ferse etwas anhob...war dann beim hausarzt, der meinte, dass dies kein Muskelkater sei, sondern auf die Venen zurückzuführen ist und meine venenklappen womöglich nicht mehr einwandfrei arbeiten im rechten Bein, weshalb dieses auch dicker ist alsdas andere und schmerzt. Habe mir jetzt einen Termin zur Phlebographie ausgemacht, um eine Thrombose bzw. Venenerkrankung auszuschließen. Seit heute habe ich jedoch keine Schmerzen mehr im Bein/in der Wade innen...hatte die letzten Tage auch jeweils eine Magnesiumtablette genommen. Kann es sein, dass das geholfen hat und der Schmerz,der sich wie ein starker Muskelkater anfühlte dadurch auf einmal verschwunden ist? Ein Ziehen und spannen in der Wade ist aber noch immer nach wie vor vorhanden, und ich merke dies vor allem beim Gehen und wenn ich längere Zeit sitze. In der Früh beim Aufstehen sind beide Beine meistens normal dick.

    Da meine bedenken aufgrund der jetzigen Pille sehr groß sind, möchte ich sie wechseln und durch eine Pille mit 0,20 mg Ethynylestradiol und 0,100mg Levonorgestrel wechseln, wie z.B. der Minisiston 20 fem. Welche Pillen gibt es denn noch mit der gleichen WIrkstoffkombination und haben diese Pillen im Vergleich zu meiner jetzigen mit dem Wirkstoff Desogestrel (liberel mite) wirklich ein geringeres Thromboserisiko??
    Ich habe langsam wirklich Angst um meine Gesundheit, würde die Pille am liebsten ganz absetzen, aber bin derzeit auf eine sichere Verhütung angewisen.

    Weiters habe ich von der Pille Cerazette gelesen, dass diese das geringste Thromboserisiko hätte, wobei über sie auch verstärkt über negative Erfahrungen berichtet wurde. Welche Pille würden Sie mir empfehlen? Wäre ich dann sofort geschützt, wenn ich auf eine Pille mit Levonorgestrel wechsle oder eine reine Gestagenpille wie die Cerazette und sind das beide androgene Pillen? Meine jetzige ist eine androgene und anfangs hatte meine Haut im Gesicht ziemlich arg reagiert mit Pickeln, was sich jedoch nach 4 Monaten legte und ich ab da keine Hautunreinheiten mehr hatte. Habe Angst, dass ich wenn ich wechsle das dann wieder schlimmer mache. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür?

    Danke vielmals für Ihre kompetente Antwort!

    Lg


  • Re: Pille und Thromboserisiko

    Hallo,

    ich halte die Phlebographie in diesem Fall für den richtigen Weg zur Abklärung des Problems. Wenn diese kein Thromboserisiko ergibt und bei Ihnen keine weiteren Faktoren wie hohes Übergewicht, oder starkes Rauchen bestehen, ist die Weiterführung der Einnahme Ihrer Pille vertretbar.

    Gruss,
    Doc

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    • Re: Pille und Thromboserisiko

      Hallo Bluemoon!
      Ich weiss, ich bin kein Arzt, möchte aber auch kurz meine Erfahrung mit dem Thema Pillen der neuen Generation und Thromboserisiko erzählen - auch um dir Mut zu machen. Denn wie schon gesagt, solltest du zu allererst (hätte schon vor dem Verschreiben der Pille passieren sollen) dein Thromboserisiko beurteilen lassen und dich dazu untersuchen lassen! Ansonsten kann man sich auch sehr schnell verrückt machen und erkennt plötzlich an sich Sympthome, die man im Fernsehen gesehen hat ...
      Bei mir war es nun so, dass ich mit 14 meine erste Pille bekommen habe, Thromboserisiko wurde gar nicht erfragt, ich habe mich zu dem Thema auch nicht weiter informiert, da ich meinem FA vertraut habe. SEHR schlechte Entscheidung (gut, das war auch mit 14, aber trotzdem!). Später habe ich mehr zum Thema gelesen, vor allem als erste Besenreisser am Bein auftauchten und als ich in der Familie herumgefragt habe, wurde auch klar, dass mütterlicherseits ein paar Thrombosefälle vorlagen und ich wohl auch die Pille besser absetzen sollte. Das war noch alles vor Céline und dem Bayer-Skandal, aber trotzdem finde ich es erschreckend, wie leichtsinnig manche Frauenärzte die Pille verschreiben, ohne (die zum Teil ja tödlichen) Risiken genau abzuklären oder zumindest zu informieren. Deshalb mein Tipp: Lass dich gründlich untersuchen und wäge auch ab, ob du tatsächlich weiter hormonell verhüten möchtest - denn jede hormonelle Verhütungsmethode hat auch potentielle Nebenwirkungen. Das können Hautunreinheiten sein, Gewichtzunahme, Libidoverlust, manchmal Migräne, Haarausfall, Stimmungsschwankungen etc. Das kann man leider vorher nie genau absehen, wie eine Frau auf welche Methode oder Pille reagiert, da hilft nur ausprobieren. Wie gesagt, da wäre die Frage - solltest du zudem auch noch gefährdet sein - ob du das Risiko eines östrogenfreien hormonellen Mittels in Kauf nehmen willst, oder nicht doch lieber hormonfrei verhüten willst. Denn die Methoden ohne Hormone sind ja schliesslich vom Pearl-Index auch hochsicher und eben doch etwas mehr im Einklang mit dem natürlichen Zyklus. Ich bin erst auf NFP und mittlerweile auf einen symptothermalen Zykluscomputer (cyclotest) umgestiegen. NFP hat einen Pearl-Index von 0.4, der cyclotest symptothermal verwendet einen von 1 (Vergleichbar mit Nuvaring) - womit ich mich sehr sicher und vor allem auch gesundheitlich besser fühle. Daneben gibt es natürlich auch weitere Varianten ohne Hormone ... du MUSST also auf keinen Fall die Pille nehmen, wenn du dich damit unwohl fühlst oder gesundheitliche Risiken bestehen!

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