Wechseljahre und Dauerbrennen

[blackandrea]

Sehr geehrter Herr Dr. med. Scheufele,

ist Ihnen bisher ein über 6 jähriges Dauerbrennen bei vorzeitigen Wechseljahren bekannt? Oder ist nur ein hin und wieder brennen in den Wechseljahren bekannt?

Da alle allgemeinen Abstriche ok sind, warum greift immer öfter mein Dauererbrennen mit Rötung und Reibegefühl in der Scheide und etwas ausserhalb auf meinen Partner über? Er klagt immer häufiger über Brennen beim GV. Auch danach ist sein Penis noch ein paar Tage leicht gerötet, fühlt sich gereizt an und brennt.

Liegt das Dauerbrennen mit Übertragung zum Partner an meiner Scheidenflüssigkeit, die sich wegen der Wechseljahre verändert? Wenn ja, was kann man dagegen tun?

Wenn nein, was kann das sein?

Welche Untersuchungen können dieser Ursache auf den Grund kommen?

Ich bedanke mich recht herzlich im Voraus für Ihre Antworten.
Ich wünsche dem gesamten Onmeda Team einen guten Start ins neue Jahr.

Gruß

Andrea

[Dr. Scheufele]

Re: Wechseljahre und Dauerbrennen


Hallo Andrea,

wenn auch der Partner Beschwerden hat, sollte eine infektioese Ursache (z.B. Chlamydien) gezielt ausgeschlossen werden. Ansonsten koennte eine Regulierung des Scheidenmilieus mit Milchsaeurezaepfchen helfen. Auch ein Hormonmangel koennte vorliegen.

Gruss,
Doc

[blackandrea]

Re: Wechseljahre und Dauerbrennen


Sehr geehrter Herr Dr. med. Scheufele,

Milchsäurezäpfchen halfen gar nichts. Mehrmals in all den Jahren versucht. Pilze sind auch ausgeschlossen. Die Scheidenflora scheint ok, da alle Abstriche ok.

Hormonmangel in der Scheide: Bisher brachten Hormonsalben und andere Hormonpräparate keine Linderung, nur ganz gravierende Nebenwirkungen (Dauerwadenkrämpfe, Schlafstörungen, Übelkeit, Herzrasen usw. Auch nach sofortigen Absetzen hielten die meisten Nebenwirkungen noch Wochenlang an. Mehrmals getestet. Auch über Wochen, um zu erkennen, ob die Nebenwirkungen verschwinden und ein positiver Effekt eintritt. Keine Besserung.)

Am bisher angenehmsten ist Gynomunal Vaginalgel. Aber nur, wenn ich es tgl. anwende. Pause darf ich keine einlegen, dann verschlimmert sich alles wieder. Die Reibung im Scheideneingang ist dadurch geringer geworden, so dass ich wieder besser und länger gehen kann und es brennt auch sonst nicht mehr ganz so extrem am Stück.

Kann ein Hormonmangel in der Scheide zu Dauerbrennen führen oder nur zu gelegentlichen Brennen?

Könnte ein Lactobazillenmangel vorliegen oder wäre das beim normalen Abstrich erkennbar? Sind Lactobazillenkapseln ähnlich wie Döderleinzäpfchen/Milchsäurezäpfchen? Denn Döderleinzäpfchen halfen gar nichts.

Was ist Ihre Fachmeinung dazu?

Gruß

Andrea

[D. Glöckner]

Re: Wechseljahre und Dauerbrennen


Lactobazillen sind Döderleinsche Stäbchen, also völlig identisch.
Ich denke, man sollte, wie von Kollegen Scheufele schon angeregt, nach Chlanydien suchen.
Das könnte auch die Beschwerden bei Ihrem Mann erklären. Alles andere tut dies nicht.

Ein Hormonmangel könnte in der Scheide zu Dauerbrennen oder auch nur zu gelegentlichen Brennen führen. Aber das überträgt sich nicht auf Ihren Mann...

[blackandrea]

Vielen Dank


Sehr geehrter Herr Dr. med. Glöckner,

vielen Dank. Ich habe für nächste Woche einen Termin bei einem Hormonologen bekommen. Diesem werde ich die Problematik vortragen und auch Ihren (Dr. Scheufele und Ihren) Tipp vortragen.

Danke, für Ihre sehr informative Antwort.

Gruß Andrea