ich würde Ihnen gerne mehrere Fragen stellen. Vorab schildere ich Ihnen einmal meine Vorgeschichte.
Anfang 2018, im Alter von 26 Jahren, war mein PAP-Abstrich erstmals auffällig (PAP 3D1). Der HPV Test ergab den Nachweis von HPV 16. Daraufhin habe ich versucht, mein Immunsystem zu stärken und zudem eine Behandlung mit regenerierenden Vaginalzäpfchen (u.a. mit Retinolpalmitat u. Frauenmantel), die ich über eine Apotheke bestellen konnte, durchgeführt. Daraufhin waren alle weiteren PAP-Abstriche unauffällig (PAP 1).
Anfang 2020 (2019 Geburt meines ersten Kindes) war mein Abstrich erneut auffällig (PAP 3D1). Daraufhin führte ich zum zweiten Mal eine Kur mit den regenerierenden Vaginalzäpfchen durch und der PAP-Abstrich normalisierte sich. Allerdings war ich nach wie vor HPV 16 positiv.
Obwohl sich dies bis Mitte diesen Jahres nicht änderte, hielt meine Gynäkologin es trotzdem noch nicht für notwendig, eine Dysplasiesprechstunde zu besuchen. Also kümmerte ich mich eigenständig um einen solchen Termin, da ich mich belesen hatte und um die Gefahr der HR-Viren, insbes. HPV 16, wusste.
In der Dysplasiesprechstunde wurden dann an einer kleinen Stelle Auffälligkeiten entdeckt und mehrere Biopsien entnommen.
Das Histologie-Ergebnis lautete CIN III.
("Cervix-PE mit schwergradiger Schichtungsstörung des Plattenepithels. Positive Färbereaktion für P16 bei erhöhter proliferativer Aktivität (Kl-67). Cervix-PE 7 CIN III/HSIL").
Daraufhin lies ich 3 Wochen später eine LEEP-Konisation durchführen. Im Pathologiebefund steht folgendes:
"Konisat mit einem Durchmesser von max. 2,0 cm und einer Dicke von 1,0 cm. Das Präparat wird zum seitlichen Resektionsrand schmal blau, zur Tiefe schwarz getuscht. Konisat der Cervix uteri mit überwiegend niedriggradiger und fokal bis mäßiggradiger intraepithelialer Neoplasie des Plattenepithels (CIN 1 u CIN 2). Fragmentierte plattenepitheliale und endozervikale Schleimhaut, ohne wesentlichen pathologischen Befund. Kein Anhalt für eine höhergradige Dysplasie. Kein Anhalt für Malignität.".
Ich bin nun sehr, sehr erleichtert über den Histo-Befund nach der OP, da ich mir aufgrund des CIN 3 Vorbefundes große Sorgen gemacht hatte. Trotzdem bin ich noch verunsichert und daher würde ich Ihnen gerne folgende Fragen stellen:
1. Wie kann es sein, dass sich die CIN-Stufe innerhalb von 3 Wochen verbessert? Kann es sein, dass durch die fünf Knipsbiopsien, die während der Dysplasiesprechstunde entnommen wurden, schon die "schlimmsten" Stellen entfernt wurden? Oder kann es daran liegen, dass ich während der 3 Wochen mein Immunsystem durch gesunde Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel (dieses Mal habe ich keine Vaginalzäpfchen angewendet, damit sich das Gewebe nicht oberflächlich regeneriert und somit den Befund verfälscht) gestärkt habe?
2. Entspricht der Vorbefund (CIN III / HSIL) schon einem carzinoma in situ? Oder lässt sich die 3. Stufe noch einmal in schwergradige Dysplasien und das carzinoma in situ differenzieren?
3. Ich habe im Alter von 17 Jahren 3x den Impfstoff Gardasil erhalten. Ist nun, nach fast 15 Jahren, eine Auffrischungsimpfung sinnvoll oder eine Impfung mit Gardasil 9, welcher noch weitere HPV-Typen abdeckt?
4. Mein Partner hat sich beim Urologen auf HPV Viren untersuchen lassen. Es konnten per Abstrich keine Viren nachgewiesen werden. Reicht dieser Nachweis aus?
5. Halten Sie es für zu risikoreich, ein weiteres Kind zu bekommen? Grundsätzlich besteht ein weiterer Kinderwunsch, jedoch möchte ich kein Risiko eingehen. Wie lange sollte man mit dem Kinderwunsch ggf. warten?
6. Kann die nächste Nachkontrolle schon in 3 Monaten erfolgen oder ist eine Nachkontrolle erst in 6 Monaten sinnvoll? Falls dort keine HPV-Viren mehr nachgewiesen werden, wie hoch ist die Vorhersage-/ Aussagekraft bzgl. eines Rezidivs? Sollte die Nachuntersuchung beim Gynäkologen oder in einer Dysplasiesprechstunde erfolgen?
Vielen Dank im Voraus! Viele Grüße
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