Bulimie

[sonja2803]

Meine 27- jährige Arbeitskollegin leidet unter Bulimie.Ich möchte ihr gerne helfen, weiss aber nicht, wie. In letzter Zeit ist es sehr schlimm geworden, sie hat aber immer eine Ausrede parat. Entweder hat sie das Essen vom Vortag nicht vertragen, dann hat sie Durchfall,etc. Die Ausreden werden immer verrückter. Die Toilette stinkt immer häufiger nach Erbrochenem, sie macht es allerdings nicht weg.Ich weiss nicht genau, wie ich sie ansprechen soll, kann auch gar nicht einschätzen, wie sie eventuell reagieren wird. Sie hat sehr stark abgenommen, nimmt zusätzlich noch Abführmittel und Entwässerungstabletten. Immer häufiger hat sie Problemen mit den Zähnen, ist ständig krank, müde und lustlos, pflegt ihre Freundschaften nicht mehr und klammert sich sehr stark an ihren Partner. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass sie auf sich aufmerksam machen möchte, da sie ihr Erbrochenes nicht beseitigt. Wie sollte man die Betroffenen am Besten ansprechen? Ich habe selbst Hemmungen und Angst davor. Hat jemand Erfahrungen damit oder ist selbst betroffen? Ich fühle mich so hilflos.

[G.Walter-Friedrich]

RE: Bulimie


Hallo Sonja 2803!
Eine schwierige Aufgabe!
Hier scheitern sogar Fachleute immer wieder an der unvernünftigen krankhaften Verhaltensweise, die Sie von Ihrer Kollegin beschreiben.
Mein Tipp:
Sprechen Sie Ihre Kollegin geradeheraus an. Was kann passieren?
Es ist auch ein bißchen "Rücksichtslosigkeit" von seiten Ihrer Kollegin im Spiel. Bei so einem Verhalten müssen Sie mit Ihr reden, denn so wird langsam das Arbeitsklima sowieso immer schlechter.
Vielleicht wartet Sie auch tatsächlich darauf angesprochen zu werden. Wenn nicht, dann wird es Zeit, dass jemand ihr die Meinung sagt.
Vielleicht gehen Sie nach der Arbeit mal mit Ihr einen Kaffee trinken und kündigen Ihr an, dass Sie etwas wichtiges mit Ihr zu besprechen haben.
Übrigens ist das Gefühl der Hilflosigkeit ganz normal, da jeder der mit Vernunft über ein solches Verhalten nachdenkt nicht verstehen kann!
Raten Sie Ihr Hilfe anzunehmen und in eine Therapie für Essstörungen zu gehen.
Ich wünsche Ihnen erstmal Kraft für dieses Gespräch. Wenn Sie weitere Fragen haben können Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
G. Walter-Friedrich (m-ww.de)