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Frage an Dr. Ellinger - Vitamin E in SSW

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  • Frage an Dr. Ellinger - Vitamin E in SSW

    Ich bin in der 20. SSW und nehme von Doppelherz aktiv "Folsäure 800+Vitamin B6+B12+C+E". Eine täglich einzunehmende Depot-Tablette enthält u.a. 36 mg Vitamin E (360 % des empfohlenen Tagesbedarfs).

    Nun habe ich in "Hebammen Gesundheitswissen" von Sivlia Höfer/Nora Szàsz gelesen, "fettlösliche Vitamine, wie A, D, E und K, können im Gegensatz zu den wasserlöslichen wie Vitamin B und C im Körper angereichert werden und hohe, die Schwangerschaft gefährdende Konzentration erreichen."

    Im "netdoktor" steht, dass bei einer längeren Einnahme von hohen Dosen an Vitamin E eine Verminderung der Schilddrüsenhormone im Blut möglich ist.

    Bitte teilen Sie mir mit, ob von der Einnahme og. Depottabletten während der Schwangerschaft abzuraten ist; im Beipackzettel/Verpackung steht nichts derartiges.
    Sind die Aussagen in "Hebammen Gesundheitswissen" und "netdoktor" nicht korrekt? Mir erscheinen 360 % Vitamin E des empfohlenen Tagesbedarfes tatsächlich recht hoch, zumal der Bedarf an Vitamin E in der Schwangerschaft lediglich von 12 mg auf 13 mg steigt.

    Da ich jetzt sehr verunsichert bin, würde ich mich über eine baldige Antwort freuen.


  • Re: Frage an Dr. Ellinger - Vitamin E in SSW


    Hallo Molli,
    wenn Du Dir unsicher bist, würde ich solches Vitaminpräparat nicht mehr nehmen- wer weiß was dann passieren kann...! Warum nimmst Du das überhaupt? Ernähre Dich lieber gesund und vollwertig, so tust Du Dir und Deinem Kind am besten!

    Alles Gute
    die
    Kessi

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    • Re: Frage an Dr. Ellinger - Vitamin E in SSW


      Es ist richtig, dass die fettlöslichen Vitamine im Unterschied zu den wasserlöslichen Vitaminen akkumulieren bei der längeren Einnahme sehr hoher Dosen prinzipiell unerwünschte Effekte auftreten können. Daher sollte man auch nicht bedenkenlos fettlösliche Vitamine nach dem Motto "viel hilft viel" supplementieren. Supplemente mit sehr hohen Dosen sind rechtlich gesehen nicht mehr Nahrungsergänzungsmittel, sondern fallen ab bestimmten Grenzwerten auch unter das Arzneimittelgesetz.
      Vitamin E ist im Unterschied zu den fettlöslichen Vitaminen A und D bei oraler Aufnahme vergleichsweise wenig toxisch. Selbst eine Zufuhr von 200-800 mg wird vom Erwachsenen toleriert, wenn auch gelegentlich Magen-Darm-Probleme und verminderte Schilddrüsenhormonspiegel im Blut auftreten. Problematisch sind Dosen über 800 mg/d, weil dadurch die Blutgerinnung gehemmt wird.
      Die D-A-CH-Referenzwert für Schwangere liegen bei Folsäure bei 600 µg, Vit. B6 1,9 mg, Vit.B12 4µg, Vit.C 150 mg und bei Vit.E 17 mg/d. Eine bedarfsdeckende Vitamin E-Versorgung ist bei Verwendung hochwertiger Pflanzenöle (z.B. Keimöle) normalerweise kein Problem, dasselbe gilt für Vitamin C im Falle einem reichlichen Verzehr von Obst, Gemüse und/oder Frucht-/Gemüsesäften verzehren. Kritische Nährstoffe, bei denen eine empfehlungsgerechte Versorgung häufig nicht möglich ist, sind Folsäure, Jod und Eisen. Hier ist eine Supplementierung in den meisten Fällen sinnvoll, bei Folsäure ist dies schon vor Beginn der Schwangerschaft wichtig zur Prävention von Neuralrohrdefekten. Wer keine oder nur wenig Milch und Milchprodukte verzehrt, sollte auch Calcium supplementieren.
      Eine Folsäuredosis von 800 µg ist unbedenklich, auch die Kombination mit B6 und B12, während Vitamin C und E in Ihrem Präparat unnötig sind. Da bei Eisen, Jod und auch Calcium eine empfehlungsgerechte Zufuhr in vielen Fällen nicht gewährleistet ist, würde ich nach Rücksprache mit dem Arzt doch eher ein anderes Präparat verwenden.

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