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Frage an Fr. Dr. Ellinger

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  • Frage an Fr. Dr. Ellinger

    Hallo Frau Dr. Ellinger,

    wegen Kurzdarmsyndrom benötige ich tägliche Infusionen mit Flüssigkeit/Elektrolyten und Omnibionta über einen Port-a-cath. Über viele Monate wurde ich wegen meines extremen Untergewichts parenteral ernährt (Trimix isokal Vollernährung). Dabei gingen nach einiger Zeit aber meine Leberwerte ziemlich in die Höhe. Mein Rheumatologe bestätigte mir, dass parenterale Ernährung auf die Dauer nicht sehr leberfreundlich sei, in Kombination mit Basismedikamenten gegen cP schon gar nicht.

    Seitdem ich auf bloße Flüssigkeits- und Vitaminzufuhr umgestiegen bin, sind meine Leberwerte trotz des Rheumabasismedikaments Arava (Leflunomid) bestens in Ordnung.

    Meine Frage: Kann es bei der o.g. parenteralen Zufuhr langfristig ebenfalls Leberprobleme geben, oder muss ich mir da keine Sorgen machen? Warum belastet die TPE die Leber? Wegen des enthaltenen Fetts, oder warum?

    Für eine Erklärung wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Liebe Grüße von
    Angie


  • RE: Frage an Fr. Dr. Ellinger


    Eine parenterale Ernährung wird grundsätzlich nur dann in Betracht gezogen, wenn eine enterale Ernährung nicht mehr (allein) ausreichend ist, um damit eine bedarfsgerechte Versorgung mit Energie und essentiellen Nährstoffen zu gewährleisten. Wenn möglich wird man immer eine enterale Ernährung bevorzugen. Wenn das nicht ausreicht, die Kombination enteral + parenteral und ausschließlich parenteral, wenn's garnicht anders mehr geht.
    Bei einer parenteralen Ernährung gelangen die Nährstoffe direkt ins Blut. Wenn z.B. zuviele Kohlenhydrate in kurzer Zeit zur Leber gelangen - weil mehr zugeführt als verbraucht wird - werden die Kohlenhydrate in Fette umgewandelt und in der Leber gespeichert. So kann sich z.B. eine Fettleber entwickeln (falls sie das mit erhöhten Leberwerten meinen).
    Das größte Problem bei einer ausschließlichen parenteralen Ernährung ist die Entwicklung einer Sepsis, die zu einem Multiorganversagen führen kann und trotz des medizinischen Fortschritts noch häufig tödlich verläuft. Die Ursache hierfür liegt in einer Rückbildung der Darmschleimhaut, wenn keine Nahrung mehr über den normalen Weg aufgenommen wird. Die Darmwand wird dann porös und durchlässig für Bakterien, die über den Blutweg sämtliche Organe befallen können, auch die Leber.
    Wenn die parenterale Ernährung ergänzend zur enteralen Ernährung durchgeführt wird, ist das Gesundheitsrisiko äußerst gering.

    Kommentar


    • RE: Frage an Fr. Dr. Ellinger


      Vielen Dank für Ihre Erklärung!

      Dass eine TPE nur im Notfall erfolgen sollte, weiß ich wohl. Bei mir war es damals aber ein Notfall, da ich es nach einer Peritonitis/Sepsis/Pneumonie und zwei ganz kurz hintereinander erfolgten großen Darm-OPs bei 167/168 cm Körpergröße (damals 48 Jahre alt) trotz hochkalorischer oraler Kost über Monate nicht schaffte, mehr als gut 40 kg zu erreichen. Wie es einem damit geht, können Sie sich sicher vorstellen.

      Aus Ihrer Erklärung schließe ich, dass die heutige Substitution der Leber auch auf Dauer nicht schadet. Darüber bin ich sehr froh. Danke!

      Liebe Grüße von
      Angie

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