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An ALLE Magersüchtigen

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  • RE: kessi und sinon


    Wie ich Dir schon schrieb, was Du als "-süchtig" bezeichnest, wird nur im allgemeinen Volksmund als "Sucht" bezeichnet.

    Der Rest Deines Textes wiederum bezieht sich auf die von mir bereits aufgeführte "Konditionierung".

    Vielleicht solltet ihr Euch alle nicht so an dem Wort "Sucht" aufhängen, es geht hier auch gar nicht darum, Recht oder Unrecht zu haben!

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    • RE: An ALLE Magersüchtigen


      Ja, das habe ich... bzw. praktiziere ich. Viele Psychologen gehen vor der physischen Seite die psychische Komponente an. Ich drehe das um.

      Die bisherigen Behandlungserfolge ( seit knappen 3 Jahren ) sind aus meiner Sicht sehr gut, zumindest im Bezug auf die bisherigen Erfolge. Erstaunlich finde ich immer wieder, dass die Depressionen, die in der Fachliteratur meist als Ursache für die "Bulimie" herhalten müssen, sich bei über der Hälfte der Behandelten von selbst besserten. Je kräftiger der Körper wurde desto schwächer wurden die "seelischen Qualen"! Natürlich ist eine psychologische Behandlung weiterhin von Nöten, mir geht es nur darum, dass man mit diesem Ansatz eine wunderbar schnelle und vor allem dauerhafte Möglichkeit hat, diesen Personen zu helfen!

      Problematisch ist allerdings leider die Tatsache, dass viele nicht wie Du damals die Voraussetzungen mitbringen, sich befreien zu wollen. Daher der andere Ansatz von mir, der Bulimie als das darstellt, was es ist, nämlich keine Sucht im herkömmlichen Sinne.

      Man merkt auch an Euren Reaktionen, welches Ergebnis das Wort "Sucht" hervorruft! Es impliziert einfach jenes einschüchternde Bild eines aussichtslosen Kampfes, das jederzeitige Risiko des Rückfalls...

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      • RE: An ALLE Magersüchtigen


        Hallo Sinon,

        "Es impliziert einfach jenes einschüchternde Bild eines aussichtslosen Kampfes, das jederzeitige Risiko des Rückfalls ..."

        Die Gefahr des jederzeitigen Rückfalls ist mir leider zu bekannt. Vorweg: Ich war noch niemals in meinem Leben essgestört, aber ich werde und wurde in meinem Umfeld oft genug damit konfrontiert. Ein lieber Mensch aus der Nachbarschaft ist ein seit 15 Jahren trockener Alkoholiker. Er und die vermeintlich geheilten Essgestörten sind in ihren Äußerungen nahezu identisch.

        Ernüchternd ist das Risiko eines möglichen Rückfalls übrigens keineswegs, weder nach überstandener ES noch nach Alkohol- bzw. einer anderen Sucht. Allen ist gemeinsam, dass sie NIE WIEDER auch nur ansatzweise damit anfangen dürfen, sonst ist man nämlich sehr schnell wieder drin in der teuflischen Spirale. Habe gerade meine ehemals magersüchtige, neben mir sitzende Freundin diesbezüglich befragt, und sie nickt. Eben sie (seit dem 15. Lj. magersüchtig, heute 38 Jahre alt) war schon zweimal weg von ihrer ES, lebte vollkommen normal und hatte auch normales Gewicht. Wie beim alkoholkranken Nachbarn reichte jeweils ein kleiner Anlasse, um alle Erfolge wieder zunichte zu machen. Wo bitte sind da die Unterschiede (Fragt auch meine Freundin)? Sorry, wollte da eigentlich gar nicht tiefer einsteigen, aber da meine einschlägig erfahrene Freundin gerade hier ist, ergab es sich einfach.

        Liebe Grüße von
        Angie

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        • RE: An ALLE Magersüchtigen


          Hallo Monsti,

          die Unterschiede liegen im Prozess!
          Wie ich bereits schrieb, ist ES -stark vereinfacht- eine selbstgesteuerte Handlung, ein falsch abgespeicherter Prozess, der angeeignet ist, Alkohol- oder Drogenmissbrauch nicht! So ziemlich jeder ES ist BEWUSST in seine Erkrankung gegangen, Drogenabhängige meist UNBEWUSST, nämlich von der Droge gesteuert.

          Deine Arbeitskollegin ist in diesem Fall ein sehr gutes Beispiel! Viel zu viele Essgestörte argumentieren wie Drogensüchtige, weil ihnen das unterstellt wird! Sie gehen mit dem Bewusstsein, abhängig zu sein, an ihre Störung heran, ohne zu erkennen, dass bei Ihnen das Problem anders gelagert ist.

          Ein Alkoholiker als Beispiel kann nach jahrelanger Abstinenz durch EIN Glas Wein wieder rückfällig werden. Das liegt an der Droge, die wieder in seinem Körper Einzug hält und ihn beeinflusst, von einem Glas Wasser wird er jedoch nicht abhängig, sein Trinkverhalten ist nicht gestört... mit diesen Problemen ist ein ES NICHT konfrontiert. Er hat lediglich das Risiko eines mentalen Rückfalls, und dieser KANN bei der Konditionierung auf "abstinenter Süchtiger" bei einer simplen Magen- Darm- Grippe oder einer allg. Übelkeit mit Erbrechen ( als Bsp. eine Magenverstimmung) wieder ausgelöst werden.

          Die Triebfeder beim Drogensüchtigen ist die Droge, beim ES er selbst! Ein Raucher kann zum Bsp. Kräuterzigaretten rauchen, ohne wieder abhängig zu werden, genau wie ein Alkoholiker Traubensaft trinken kann, ohne wieder seiner Sucht zu verfallen. Nimmt er jedoch seine Droge zu sich, übernimmt diese die "Steuerung".


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          • RE: An ALLE Magersüchtigen


            Hi Sinon,

            "So ziemlich jeder ES ist BEWUSST in seine Erkrankung gegangen."

            Dazu sage ich ganz klar NEIN. Der Anfang ist fast immer, einfach "nur etwas" abnehmen zu wollen. Fast alle Magersüchtigen, die ich bisher kennenlernte, waren zunächst eher gut im Futter. Das gestörte Körperbild kommt erst viel später. Beim Alkoholiker ist es zunächst oft die Kompensation von sozialen Ängsten. Mit ordentlich Bier im Bauch sind die Kontaktschwierigkeiten wie weggeblasen. Sowohl beim Magersüchtigen wie auch beim Alkoholiker gibt es einen bestimmten Zeitpunkt, an dem alles zur Sucht wurde.

            Sorry, ich sehe immer noch keinen deutlichen Unterschied zwischen ES und anderen Süchten. Nahezu alle Süchte beginnen harmlos. Der Alkholiker war auch nicht sofort süchtig. Ebenso war ein Magersüchtiger nicht bereits mit Beginn der Gewichtsabnahme süchtig. Es gibt einen Punkt X, der in beiden Fällen Sucht bedeutet, der Punkt nämlich, an dem man nicht mehr aufhören kann.

            Meine Freundin, die kürzlich mit mir am PC saß, sagte, es habe bei ihr ca. 1,5 Jahre gebraucht, ehe sich aus einer normalen Gewichtsreduktion (Sie wog ursprünglich 75 kg bei 160 m Größe) die Magersucht entwickelte. Irgendwann wog sie perfekte 50 kg, aber dann war es leider längst zu spät. Sie konnte mit dem Hungern nicht mehr aufhören. Ihr "Stoff" war der Nahrungsentzug.

            Gruß von
            Angie



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            • RE: An ALLE Magersüchtigen


              Zitat
              Dazu sage ich ganz klar NEIN. Der Anfang ist fast immer, einfach "nur etwas" abnehmen zu wollen. Fast alle Magersüchtigen, die ich bisher kennenlernte, waren zunächst eher gut im Futter.
              * Du schreibst es selbst, sie wollen abnehmen und nehmen trotz der Kenntnis der Folgen das Erbrechen als Mittel, das ist bewusst.

              Du kannst das allerdings gerne sehen, wie Du willst, wie gesagt, ich will hier niemanden von irgendetwas überzeugen und habe auch kein Interesse daran, mit Dir eine "Fachdiskussion" zu führen.

              Dieses Forum hier ist mir ohnehin zu "hobby-psychologisch". Als ich hier vorbeisurfte, erwartete ich mir etwas mehr als Privatmenschen, die ihre eigenen Weisheiten posten.

              Nichts für ungut, daß ist nich böse gemeint.

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