da ich aus Krankheitsgründen sehr darauf achten muß, wirklich nur geringe Mengen Jod zu mir zu nehmen und Milchprodukte durch die Tierfütterung sehr stark mit Jod angereichert ist (die Jodmengen sind seit ca 1990 bis heute in Milchprodukten um das 30fache!! gestiegen) dachte ich mit Bioprodukten diesem Problem aus dem Weg gehen zu können. Um meine Hoffnung zu bestätigen, fragte ich per mail bei einem Bioverband nach und erlebte eine böse Überraschung…
Hier die Fragen und Antworten:
Anfrage:
„Sehr geehrter Bioverband,
selbst auf die Gefahr hin, Sie mit meiner Frage zu beleiden, möchte ich
sicher gehen, dass Sie in Ihrer Tierfütterung keine jodierten Zusätze
verwenden. Da ich an einer Autoimmunerkrankung leide, sollte ich jodierte
Produkte meiden, was in der heutigen Zeit außerordentlich schwierig ist...
Über eine Auskunft diesbezüglich wäre ich Ihnen sehr dankbar!“
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Bioverband:
„Für Bio-Futtermittel sind folgende Jodzusätze zugelassen: Kalziumjodat,
Kaliumjodid.
Die Jodzusätze werden über Mineralfuttermittel (auch Lecksteine) zugesetzt
und dienen der Versorgung der Nutztiere mit Spurenelementen. Der
Bedarfswert für Milchkühe beträgt 0,50 mg je kg Futter in der
Trockensubstanz. Jod kann als Spurenelement nicht synthetisiert werden,
sondern wird als natürliche isolierte Verbindung zugesetzt.
Bitte beachten Sie, dass Jod als natürliches Spurenelement immer in
tierischen Erzeugnissen vorkommt. So weist beispielsweise Kuhmilch einen
natürlichen Jodgehalt im Mittel von 0,43 mg je kg Trockenmasse auf (nach
DLG-Futterwerttabelle)“
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Erneute Anfrage:
„Ist Ihre Auskunft so zu verstehen, dass bei Ihnen nur ein Jodzusatz von
0,50 mg/kg Futter zugelassen ist, der dem Bedarf der Kühe entspricht
oder
war das nur eine Information, dass die Kühe Jod benötigen und sie
orientieren sich an der EU-Obergrenze, die bislang 10mg Jod/kg und nach der
neuen Verordnung 5mg/kg beträgt?“
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Bioverband:
„Bei den 0,5 mg je kg Futter (Trockensubstanz) handelt es sich um die
Versorgungsempfehlung der GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie) für
Milchkühe. Man spricht auch von den Bedarfsnormen für Deutschland. Das ist
aber nicht gleichzusetzen mit einer Obergrenze. Denn der Jodgehalt wird ja
normalerweise in den selbsterzeugten Futtermitteln nicht untersucht. Man
geht davon aus, dass die heimischen Futtermittel arm an Jod sind und die
Mineralfuttermittel in ihrer Vormischung für jeden Fall ausreichend Jod
enthalten.
Bei der Bedarfsnormenableitung geht man von einer Trockensubstanz-Aufnahme
von mind. 2 % des Lebendgewichtes aus. In der Regel ist die
Trockensubstanz-Aufnahme aber bei Milchkühen etwas höher. Eine
Überschreitung der Jod-Aufnahme um das Hundertfache des Bedarfs wird von
Kühen noch toleriert. Der Jodgehalt in der Milch steigt dann aber
proportional an.“
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Was mich erschüttert ist, dass
- ein Bioverband solche Jodzusätze zulässt (im Bioladen wurde mir versichert, dass das nicht der Fall sei und dem Endprodukt nur gegebenenfalls Meersalz zugesetzt würde, das dann aber auch deklariert sei)
- Hundertfache Werte von einem „Spurenelement“ anscheinend toleriert werden
- es auch scheinbar normal ist, dass diese Substanzen relativ unkontrolliert zugesetzt werden, denn es wird nicht geprüft ob im heimischen Futtermittel schon genug Jod enthalten ist (z.Bsp. durch Gülle). Man geht nur davon aus, dass das nicht der Fall ist…
Bio bedeutet für mich „natürliche“ Lebensmittel, aber leider sehe ich das in Bezug auf Jod leider nicht!!
Vor einigen Tagen bin ich im Internet auf eine Petition im Bundestag gestoßen, die die Deklaration von Jod in Lebensmitteln zum Thema hat. Wenn ihr auch gerne mehr Transparenz haben möchtet, was auf Eurem Teller landet, beteiligt Euch bitte, denn jeder kann diese Petition mitzeichnen!
Der Link ist wie folgt:
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/b...PetitionID=132
Wer dem Link nicht traut, kann auch auf die Homepage des Bundestages gehen (www.bundestag.de) und sich dort bis zu den Petitionen durchklicken…es müssten dann noch 5 Schritte sein…
Liebe Grüße
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