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Geflügelgenuss

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  • Geflügelgenuss

    Hallo,
    ich habe immer viel Geflügel, Pute - Huhn gegessen. Jetzt schmeckt es mir nicht mehr, weil ich durch die Nachrichten verunsichert bin. Die Bazillen z. B. aus Geflügel aus der Türkei sollen 3 bis vier Tage haltbar sein. Werden die Bazillen durch Einfrieren (Tiefkühltruhe) abgetötet. Ist es gefährlich, sich ein Fertiggericht mit Huhn in der Mikrowelle aufzuwärmen, oder muss das Huhn richtig lang kochen, damit evtl. Erreger abgetötet werden?
    Viele Grüße
    Angela Nohse


  • RE: Geflügelgenuss


    Hallo Angela77,

    wenn Du das Geflügel richtig durchgegart hast mit Kerntemperatur 80°C
    und nichts mehr rosig ist sind die Keime abgetötet.
    Bei Geflügel sollte man im rohen Zustand wegen Salmonellengefahr
    die hygienische Verarbeitung beachten,
    in der Gemeinschaftsverpflegung ist das sehr wichtig.
    In der Gemeinschaftsverpflegung muß danach alles desinfiziert werden,
    damit keiner an Salmonellen erkrankt, dafür gibt es strenge Vorschriften und Desinfektions-, und Hygienepläne.

    **Kleine Aufklärung von Keimen in Lebensmitteln:**

    Salmonellen, Campylobacter und Co.
    Man sieht es den Lebensmitteln nicht an, doch im rohen Hähnchen lauern oft Campylobacter oder neuerdings Yersinien, in den Eiern Salmonellen, Lachs kann mit Listerien belastet sein und die Rohmilch mit dem Koli-Bakterium EHEC. Rund 200.000Lebensmittelinfektionen werden jährlich in Deutschland gemeldet. Die Massentierhaltung spitzt die Situation zu: Resistenzen drohen.
    Die Dunkelziffer bei den Lebensmittelinfektionen ist groß: Rund fünf Millionen gibt es nach Schätzungen von Experten jedes Jahr in Deutschland, von denen die meisten allerdings nicht gemeldet werden, weil sie glimpflich verlaufen. 20 bis 40 Prozent der tierischen Rohprodukte seien mit Salmonellen belastet, meinen die Fachleute des Robert-Koch Instituts (RKI). Doch vor den gefährlichen Keimen kann man sich leicht schützen. Viele vermehren sich bei Temperaturen zwischen zehn und 50 Grad. Bei höheren Temperaturen werden sie abgetötet.
    Die Keime kehren zurück
    Durch den Seuchenschutz der vergangenen Jahrzehnte sind die gefährlichsten Zoonosen, das sind für den Menschen gefährliche Tierkrankheiten wie Tuberkulose und Milzbrand verschwunden. Hautärzte kritisieren die übertriebene Körperpflege unserer Tage. Woher kommen dann also in einer keimfreien Zeit Keime wie Salmonellen, Campylobacter und Co.? Aus den Ställen, sagen Experten wie Professor Andreas Hensel vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Zuchttiere stehen in qualvoller Enge, Antibiotika dienen zur Masthilfe und ersetzen teurere Hygienemaßnahmen.

    Durch die Massentierhaltung und die industrialisierten Verarbeitungsmethoden tauchen neue Erreger auf, so Experten. Diese neuen Keime wie beispielsweise Yersinien, sind weitaus gefährlicher als die alten Krankheitserreger, denn sie sind mit Antibiotikaresistenzen ausgestattet. Und diese vererben sie sogar weiter: Emerging Passengens nennt man die Resistenzmechanismen bekannter Lebensmittelinfektionserreger wie Salmonellen. Die neuen resistenten Keime gefährden nicht nur Tiere, sondern auch Menschen.
    Vorsicht beim Zubereiten
    Fleisch, besonders Hackfleisch und Geflügel, sollte daher unbedingt gegart oder durchgebraten werden. 20 Minuten bei 80 Grad im Inneren des Fleischstücks seien nötig, um Salmonellen abzutöten, erklärt Marlene Rodewald von der städtischen Münchner Berufsfachschule für Diätetik und Hauswirtschaft. Da die Keime leicht auf andere Lebensmittel übertragen werden können, muss auch das Küchenbrett, auf dem ein Hähnchen oder anderes rohes Fleisch zubereitet wurde, heiß gewaschen werden. Erst dann sollte man es wieder zum Schneiden von Gemüse oder anderen Lebensmitteln verwenden. Das gleiche gilt für Hände und das benutzte Besteck. Vorsicht ist vor allem dann geboten, wenn das Produkt, das danach zubereitet wird, nicht mehr erhitzt wird.
    Das Küchentuch als Keimfänger
    Nach Fleisch Bretter reinigen, bevor andere Lebensmittel geschnitten werden!
    Aufpassen sollte man auch beim Geflügel-Auftauwasser. Hygiene-Experten empfehlen, Papiertücher für rohe Lebensmittel zu verwenden und sie anschließend wegzuwerfen. Denn Stofflappen sind Bakterienfänger - leicht kann die Keimzahl in einem nicht gekochten Stofflappen die von rohem Fleisch erreichen: bis zu eine Million Keime pro Gramm, harmlose wie gefährliche. Und wer kocht den Küchenlappen schon jedes Mal aus, nachdem er ihn benutzt hat?
    Auch Gemüse ist nicht unbedingt sicher
    EHEC-Bakterien, die durch Mutation von Kolibakterien entstanden sind, können uns nicht nur durch Rohmilch oder rohes Fleisch gefährlich werden, sondern indirekt auch durch Gülle. Über diesen tierischen Dünger werden Keime auch auf pflanzliche Lebensmittel übertragen. Bei rohem Gemüse hilft zwar waschen, doch ganz weg bekommt man die Keime damit nicht.
    Gefährlich für "die Alten und die Schwachen"
    Soll man also auch alles Gemüse kochen? Normalerweise nicht, beschwichtigen Fachleute. Lebensmittelinfektionen verlaufen für gesunde Erwachsene meist glimpflich. Für Kinder, Alte, Immungeschwächte und Schwangere bleibt es aber oft nicht bei einem harmlosen Durchfall. Hier hilft nur der Leitsatz: Kochen, schälen oder vermeiden.

    Campylobacter
    Mit der Bakterie Campylobacter infizieren sich in Deutschland nach Angaben von Mikrobiologen jährlich bis zu eine Million Menschen.
    Campylobacter kommt vor allem im Kot von Rindern vor. Für die Tiere selbst ist der Keim ungefährlich, doch bei ungenügender Melkhygiene kann er in die Milch gelangen. Eine weitere Infektionsquelle ist Geflügel, bei dem Campylobacter zur normalen Bakterienflora gehört. In gekühltem Hackfleisch können die Bakterien fünf Tage, in Milch bis zu zwei Wochen überleben.


    Gruß

    Inge

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    • RE: Inge - Geflügelgenuss


      Hallo Inge,
      herzlichen Dank für deine ausführlichen Erklärungen, das war ja ganz schön arbeitsintensiv.
      Jetzt bin ich um Etliches schlauer.
      Liebe Grüße
      Angela

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