#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Enzyme als Nahrungsergänzung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Enzyme als Nahrungsergänzung

    Hallo,
    ich habe vor allem in der kalten Jahreszeit häufig eine Erkältung, was ziemlich lästig ist. Nun habe ich gehört, dass Enzymkombinationspräparate, die ergänzend zur Nahrung eingenommen werden, dabei helfen sollen, die körpereigene Abwehr zu stärken. Macht die Einnahme von derartigen Präparaten tatsächlich Sinn und gibt es irgendwelche Nebenwirkungen?
    Hanne


  • RE: Enzyme als Nahrungsergänzung


    Hallo,
    ich glaube nicht das die Körperfremden Enzyme aktiv im Verdauungstrakt sind,
    weil die körpereigenen Enzyme aktiv werden und
    alles was sie aufspalten können in die Grundbausteine zerlegen.

    Anbei das Verdauungssystem. ;-)

    Erklärung wie unsere Enzyme die Nahrung samt Enzymen inaktiviert,
    denaturiert mit Hilfe von Magensäure,
    Emulgiert (Lipide) mit Hilfe des Gallensaftes und zerlegt ;-))


    Körpereigene Enzyme des Verdauungstraktes:
    _____________________________________

    Im Mund Speichel fängt es an und im Darm wird der zerlegte Nahrungsbrei resorbiert.

    _Kohlenhydratspaltende Enzyme:
    Amylasen (Ptyalin) Mundspeichel )(Maltose, Dextrine,Stärke,)
    Amylase der (Pankreas -->Bauchspeicheldrüse) die spalte den Mehrfachzucker (Polysaccaride) auf.
    Glucosidasen (Bauchspeichel, Darmsaft) (Maltose, Glucose, Saccarose, Fructose, Glucose)
    Maltase(Bauchspeicheldrüse), Darmsaft)(Maltose, Glucose)
    Saccharase(Bauchspeichel, Darmsaft)
    Galactosidase(Darmsaft)(Glucose und Galactose)
    Lactasen(Darmsaft)(Lactose).

    _Fettspaltende Enzyme:
    Lipase (Pankreas)(Lipide in Glycerin und Fettsäuren).

    _Eiweißspaltende Enzyme:
    Endopepdidasen (Magen) spalten Innere Peptidketten (Pepsin, Kathepsin, Labenzym)
    (Pankreas) Trypsin, Chymiotrypsin.
    Exopepdidasen(Magen) spalten die äußeren Enden der Peptidketten -->Erepsin,
    Dipepdidasen Erepsin.
    Im den Magen fließt 1,5 L Magensalzsäure 0,5% die Eiweißstoffe Quellen und denaturieren lässt, Keime abtöte und Enzyme aktiviert.
    In den Dünndarm fließt der basische 1,5 L Pankreassaft er neutralisiert die Magensäure mit dem 1LGallensaft der die Fette emulgiert.

    Gruß
    Inge

    Kommentar


    • RE: Enzyme als Nahrungsergänzung


      "Stärkung des Immunsystems" ist ein Argument, das häufig genannt wird, um den Absatz dieser Produkte zu verbessern. Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Aspekt tatsächlich untersucht wurde und wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse vorliegen. Problem ist, dass das Immunsystem sehr komplex ist, die Untersuchungen sehr aufwendig und extrem teuer. Selbst bei Vitamin C, das zwar kein Enzym ist, aber in Hinblick auf Schutz vor Erkältungskrankheiten eines der am besten untersuchten Substanzen, gibt es bei Vergleich verschiedener Studien keine eindeutigen Ergebnisse. Wenn Sie sich vitaminreich, abwechslungsreich und ausgewogen ernähren, kann das Immunsystem bei ansonsten gesunden Menschen auch ohne Nahrungsergänzungsmittel Bakterien und Viren Paroli bieten. Nur bei Patienten mit einem krankheitsbedingt erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen, der durch Lebensmittelverzehr nicht bzw. nur schwierig zu decken ist (z.B. Patienten mit Kurzdarmsyndrom) sind Nahrungsergänzungsmittel (Vitaminpräparate) sinnvoll. Der Nutzen von Enzympräparaten ist fragwürdig, weil Enzyme Eiweiße sind, die durch körpereigene eiweißabbauende Enzyme ohnehin zerstört werden.

      Kommentar


      • RE: Enzyme als Nahrungsergänzung


        Ganz so kritisch würde ich die Nahrungsergänzungsmittel nicht sehen. Es gibt auf der einen Seite N., die Null bewirken, wie zB Kalziumtabletten, die Kalziumcarbonat enthalten. Auf der anderen Seite gibt es N., die positive Wirkungen zeigen. Drei Beispiele:
        1) Vitamin E zur Wundheilung. Das verwende ich immer, wenn ich beim Zahnarzt bin, und zwar 400mg/d. Bei zwei gezogenen Zähnen sagte mir letztes Jahr meine Zahnärztin, ich hätte eine Wundheilung wie ein 14-Jähriger,
        2) Vitamin B6 zur Pigmentbildung bei den Haaren: Das Ergrauen von Haaren lässt sich mit 100mg/d vermeiden und rückgängig machen,
        3) Zink hat eine Vielzahl an positiven Wirkungen.

        Der Einsatz von proteolytischen Enzymen zB bei rheumatoider Arthritis ist nicht ganz unproblematisch, da es in der ersten Behandlungswoche manchmal zu einer Verschlimmerung der Gelenkschmerzen kommt. Diese Therapie ist jedoch bei mehr als 50% der Pateinten wirksam. Mehr ist offenbar nicht drin, aber immerhin.

        Werner

        Kommentar



        • RE: Enzyme als Nahrungsergänzung


          Es wäre wunderbar, wenn sich alle Menschen so ernähren würden. Fakt ist aber, dass es ca. 80 % der Deutschen eben nicht tun - und wir sie auch mit aller Aufklärung nicht dazu bringen werden, jeden Tag ausreichend Obst und Gemüse zu essen.

          Dazu kommt, dass es meistens unreif geerntet ist - und somit auch teilweise nur einen Bruchteil der möglichen Nährstoffe enthält-. Ganz zu schwiegen von den Herbiziden, Pestiziden etc, die gerade mal wieder festgestellt worden sind.

          Wenn man allerdings eine Nahrungsergänzung nimmt, sollte man darauf achten, dass es sich nicht um isolierte und/oder synthetische Vitamine handelt. Also keine A-Z Vitamine, die genau daraus bestehen. Außerem gibt es zu den Präparaten auch keinerlei Wirkungsnachweise.

          Es gibt 1-2 Präparate, bei denen die Sachlage anders ist, die also aus ganzen Früchten hergestellt sind, alle Nährstoffe in ihrem natürlichen Umfeld enthalten und synergetisch wirken. Dadurch kann man auch nicht überdosieren - hat aber das nächst-beste nach frischem und reif geerntetem Obst und Gemüse. Das beste wäre, wenn es dann noch wissenschaftliche Studien gibt, die eine Wirkung belegen. Und das gibt es - nicht oft, aber es ist möglich.

          Kommentar


          • RE: Nahrungsergänzungsmittel


            Inwieweit Vitamin E tatsächlich die Wundheilung beschleunigt, ist unklar. Studien zur Wirkung von Vitamin E-Gabe auf die Wundheilung wurden bisher erst beim Tier (Ratte, Kaninchen) durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studien sind kontrovers. Querschnittsstudien beim Menschen haben gezeigt, dass der Vitamin E-Gehalt im Blut nicht mit der Dauer der Wundheilung korreliert. Zur Wirkung von Vitamin E auf die Wundheilung ist daher noch ein neues und interessantes Forschungsgebiet.

            Therapeutisch indizierte ist die Gabe von Vitamin B6 bei seltenen angeborenen Erkrankungen des B6-Stoffwechsels (Cystathionurie, Homocystinurie, primäre Oxalose Typ I). Diskutiert, aber nicht wissenschaftlich gesichert ist eine Supplementieruing von Vitamin B6 bei rheumatischen Erkrankungen und beim Karpaltunnelsyndrom. Zur Wirkung von Vitamin B6 auf die Pigmentbildung von Haaren liegen bisher keine wissenschaftlichen Studien vor.

            Zink hat sehr viele Wirkungen im Stoffwechsel, weil es die Struktur von DNA, RNA und Membranen stabiliert und Bestandteil von mehr als 200 Enzymen und Metalloproteinen ist. Zink ist an der Synthese der DNA beteiligt und die Proteinsynthese wird durch zinkhaltige Signalmoleküle in der Zelle gesteuert. Das erklärt auch die positiven Wirkungen von Zink auf die Wundheilung. Die mittlere Zinkversorgung bei Erwachsenen liegt im Durchschnitt über den Empfehlungen; eine prophylaktische Einnahme ist daher trotz der vielen positiven Wirkungen von Zink nicht erforderlich.

            Die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen bei Erwachsenen wird lt. Ernährungsbericht 2004 gedeckt – Ausnahmen sind Folsäure und Jod. Nahrungsergänzungsmittel sind bei gesunden Personen, die sich normal ernähren überflüssig (s. hierzu Statement des BfR unter http://www.bfr.bund.de/cd/945)

            Kommentar


            • RE: Nahrungsergänzungsmittel


              "Die mittlere Zinkversorgung bei Erwachsenen liegt im Durchschnitt über den Empfehlungen; eine prophylaktische Einnahme ist daher trotz der vielen positiven Wirkungen von Zink nicht erforderlich."
              ----------------

              Zitat aus Dr.Barbara Becher: Zink und seine heilende Wirkung, Heidelberg 1999, S. 31:

              "In verschiedenen Untersuchungen wurde festgestellt, daß wir täglich beim Verzehr einer normalen Kost durchschnittlich zwischen 5 und 11mg Zink aufnehmen. Das entspricht nur 30 bis 60% der empfohlenen Menge. Damit befinden wir uns in einem Bereich der permanenten Unterversorgung."

              Und S.39:

              "Eine Reihenuntersuchung im Wiener Raum an 1.750 Personen erbrachte ein alarmierendes Ergebnis. Über 45% der Untersuchten, also fast jeder Zweite, wiesen im Blutserum einen verminderten Zinkwert auf."

              Die Autorin schreibt auch, dass die Bioverfügbarkeit des Zinks zu berücksichtigen ist. Beim Zink liegt dieser Anteil nur bei 10-30%.

              Es gibt zahlreiche Gruppen, die sogar einen erhöhten Zinkbedarf haben, wie zB Diabetiker, regelmässige Alkoholkonsumenten, Leberkranke, Nierenkranke, aber auch Sportler.

              Gruß WS

              Kommentar



              • RE: Nahrungsergänzungsmittel


                "Die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen bei Erwachsenen wird lt. Ernährungsbericht 2004 gedeckt – Ausnahmen sind Folsäure und Jod. Nahrungsergänzungsmittel sind bei gesunden Personen, die sich normal ernähren überflüssig (s. hierzu Statement des BfR unter http://www.bfr.bund.de/cd/945) "

                Ja, das mag stimmen. Aber:
                1.) Wer ist wirklich gesund?
                2.) Was heißt "gesund" eigentlich genau? Gesundheit ist mehr, als nur die Abwesenheit von Krankheit!!
                3.) Bei sog. "Risikofaktoren" wie z.B. Stress, Rauchen, regelm. Medikamenteneinnahme, UV-Strahlung, Senioren, Heranwachsenden besteht ein erhöhter Bedarf.
                4.) Wer ernährt sich tatsächlich so, wie es die Forscher bei ihren Untersuchungen berücksichtigen? Das sind höchstens 20 - 25% der Deutschen.
                5.) Gerade im Alter herrscht oft eine Mangelernährung. Das wurde wiederholt festgestellt.

                Man muss also den Einzelfall abwägen. Aber dann helfen auch keine isolierten Vitamine&Co. aus dem Labor. Dann sollte man dem Körper das geben, was er benötigt.

                Kommentar


                • RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink


                  Die Deutsche, Österreichische und Schweizerische Gesellschaft (D-A-CH, 2000) für Ernährung empfehlen eine tägliche Zinkaufnahme von 10 mg bei Männern und 7 mg bei Frauen. Wie kommt man zu diesen Zahlen? Als Leitgröße zur Bestimmung des Zinkbedarfs werden Bilanzen herangezogen. Der Zinkverlust über Exkrete und Haut liegt bei 2,2 mg bei Männern und 1,6 mg bei Frauen. Bei einer durchschnittlichen Absorptionsrate von 30% (diese Zahl ist auch in aktuellen Lehrbüchern zu finden) müssten Männer täglich 7,5 mg und Frauen 5,5 mg aufnehmen, um die Verluste auszugleichen. Zur Berücksichtigung individueller Unterschiede wird ein Sicherheitszuschlag von 30% gegeben. Aufgerundet ergibt sich damit eine Empfehlung von 10 mg/d für Männer und 7 mg/d bei Frauen. Die Referenzwerte gelten übrigens für gesunde Personen und werden in regelmäßigen Zeitabständen in Anlehnung an neue wissenschaftliche Erkenntnisse überarbeitet.

                  Die mittlere tägliche Zinkaufnahme in Deutschland liegt bei 11 mg (Männer) und 13,5 mg (Frauen) (Ergebnisse der der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe von 1998 zur Beurteilung der Nährstoffversorgung in Deutschland). Die mittlere Zinkzufuhr entspricht damit 116% bzw. 147% der von der D-A-CH empfohlenen Zufuhr (Ernährungsbericht 2004). Demnach ist eine ausreichende Zinkversorgung in Deutschland für Gesunde (denn die Referenzwerte gelten für Gesunde) gewährleistet.

                  Die Zinkkonzentration im Plasma ist zwar ein Indikator für den Zinkstatus, aber aufgrund mangelnder Sensitivität und Spezifität keine aussagefähige Größe, die zudem durch Stress und Infektionen beeinflusst wird. Verlässliche Daten sind übrigens nur bei Verwendung spezieller Kanülen und Blutentnahmeröhrchen zur Plasma-Gewinnung möglich. Serum ist zur Bestimmung von Zink weniger geeignet als Plasma. Vielversprechende Marker zur Erfassung des Zinkstatus sind derzeit molekularbiologische Techniken, z.B. die Messung von Metallothionin–mRNA in Monozyten sowie Isotopentechniken (Hambridge, 2003 J Nutr 133, S948-S955).

                  Der Zinkstatus wird durch den enterohepatischen Kreislauf reguliert, d.h. ein Teil des Zinks, das durch Verdauungssekrete und Abschilferung von Zellen der Darmschleimhaut abgegeben wird, wird wieder resobiert (Recycling). Die mittlere Absorptionsrate von Zink ist vom Status abhängig und steigt bei Zinkmangel an. Körpereigene Regulationsmechanismen sorgen offenbar dafür, dass die Plasma-Zinkkonzentration relativ konstant gehalten wird.

                  Zinkmangel kommt vor bei Erkrankungen, die mit einer Resorptionsstörung einhergehen, bei Leberzirrhose, chronischer Niereninsuffizienz, ausserdem bei großflächigen Verbrennungen (gesteigerter Katabolismus). Hier ist der Bedarf erhöht - der Körper benötigt mehr Zink, um die Verluste auszugleichen. Allerdings ist eine Bestimmung des Bedarfs bei Kranken extrem schwierig.

                  Zink ist relativ untoxisch und daher eine erhöhe Zufuhr durch Einnahme von Supplementen wahrscheinlich ungefährlich. Allerdings können bei Mengen von 50 mg/d Störungen im Eisen- und Kupferstoffwechsel auftreten, so dass von einer Zinkzufuhr von mehr als 30 mg/d abgeraten wird (D-A-CH, 2000).

                  Kommentar


                  • RE: Nahrungsergänzungsmittel


                    "Man muss also den Einzelfall abwägen. Aber dann helfen auch keine isolierten Vitamine&Co. aus dem Labor. Dann sollte man dem Körper das geben, was er benötigt."
                    ----------

                    1. Satz: Richtig.
                    2. Satz: Es gibt eine ganze Reihe von Fällen, wo Vitamine&Co aus dem Labor helfen.
                    3. Satz: Ein uralter Streit, was der Körper benötigt. Siehe dieses Forum!

                    Werner

                    Kommentar



                    • RE: Nahrungsergänzungsmittel


                      Empfehlungen, Richtwerte und Schätzwerte geben Anhaltspunkte, in welchen Mengen Nährstoffe aufgenommen werden sollen, um ernährungsmitbedingten Krankheiten VORZUBEUGEN. D.h. die Angaben gelten für gesunde Menschen und nicht für Kranke - eine Ermittlung des Bedarfs ist bei Kranken extrem schwierig bzw. z.T. garnicht möglich. Physiologische Situationen, bei denen der Nährstoffbedarf erhöht ist (Wachstum bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen, Schwangerschaft, Stillzeit) werden in den D-A-CH-Referenzwerten berücksichtigt. Auch bei Erwachsenen wird nach Altersgruppen differenziert, um den altersspezifischen Änderungen beim Nährstoffbedarf gerecht zu werden. Für Raucher ist der Bedarf an bestimmten Vitaminen erhöht, z.B. bei Vitamin C. Da die Absorption ca. 10% geringer ist als bei Nichtrauchern und das Turnover um 40% erhöht, wird erwachsenen Rauchern eine Zufuhr von 150 mg/d empfohlen (Nichtraucher 100 mg).

                      Die Frage, welcher Anteil der deutschen Bevölkerung sich tatsächlich die empfohlene Zufuhr an den einzelnen Nährstoffen erfüllt, zeigen die Daten des Ernährungsberichts, der vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Ernährung in Auftrag gegeben wird.

                      Mangelernährung im Alter ist ohne Zweifel ein wichtiges Thema. Ein Vergleich von Daten zur Nährstoffaufnahme (basierend auf Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, auch hier wird nach Geschlecht und Altersgruppen differenziert wie bei den Referenzwerten zur Nährstoffzufuhr) mit den Referenzdaten zur Nährstoffzufuhr gibt Hinweise zur Nährstoffversorgung. Der Ernährungszustand zeigt an, ob im Einzelfall tatsächlich der Energie- und Nährstoffbedarf gedeckt wurde - ist das nicht der Fall, spricht man von Mangelernährung. Welche Parameter sinnvoll sind, um den Ernährungszustand adäquat erfassen zu können, ist noch nicht klar. An der Bonner Uni ist die Ernährung im Alter und spezielle Mangelernährung bei älternen Menschen ein spezielles Bereich, indem seit Jahren intensiv geforscht wird.

                      Kommentar


                      • RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink


                        Die Frage einer Zinkunterversorgung der Bevölkerung lässt sich mE nicht einfach als überflüssig erklären. Dies beginnt schon bei der Bedarfsmenge, die je nach Institution unterschiedlich angegeben wird. Wie bei der DGE üblich, werden dort sehr niedrige Zahlen genannt: 10 bzw 7mg. Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik nennt dagegen Zahlen von 12-15mg.
                        Geht man jetzt von den DGE-Zahlen von 10mg für Männer aus und einer Absorption von maximal 30% (auch hier werden niedrigere Zahlen genannt), dann stehen 3mg zur Verfügung. Jetzt sollen aber die "Zinkverluste über Exkrete und Haut" bei 2,2mg liegen. Dies bedeutet, dass für den Stoffwechsel noch ganze 0,8mg zur Verfügung stehen. In Anbetracht der 300 verschiedenen Stoffwechselreaktionen, an denen Zink beteiligt ist, erscheint dieser Wert dann doch sehr gering.

                        Auch für die Wissenschaft ist die Zinkversorgung in Deutschland nicht problemlos:

                        "...erniedrigte sich die Zn-Aufnahme von Erwachsenen in Deutschland innerhalb von 8 Jahren (1988-1996) um 20-25%, was bedeutet, daß die Zn-Aufnahme in Deutschland marginal sein kann und erhöht werden sollte...
                        Die möglichen Gründe für eine abnehmende Zn-Versorgung in Deutschland sind vor allem auf einen gestiegenen Verbrauch von industriell bearbeiteten und damit zinkarmen Nahrungsmitteln, wie z.B. raffiniertem weißen Zucker, poliertem Reis und fein ausgemahlenem Mehl bzw. auf veränderte Essensgewohnheiten..."
                        Quelle: http://www.nutrition.tum.de/forschung/show.php?id=6

                        Sämtliche Durchschnittszahlen sind in ihrer Aussage auf einen Personenkreis beschränkt, der kein Kriterium für einen erhöhten Zinkbedarf aufweist. Dagegen benötigt eine Vielzahl von Personen mehr Zink als die o.g. Durchschnittszahlen. Die Unversorgungsrate ist bei Personen mit erhöhtem Bedarf sehr gross.

                        Gruß WS

                        Kommentar


                        • RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink


                          Hallo,

                          habe mal gelernt der Zinktagesbedarf beträgt Minimum 5mg,
                          Normal 15– 20 mg diese Menge ist in der normalen Kost enthalten.

                          Zink kommt vor allem in:
                          -Milchprodukten,
                          -Eiern,
                          -Rindfleisch, Muskelfleisch,
                          -Leber, Innereien,
                          -Erbsen,
                          -Hafer,
                          -Fisch,
                          -Weizen vor.

                          Durch die Zugabe von Ascorbinsäure wird die Resorbtion von Zink verbessert
                          Der Gesamtbestandteil an Zink im menschlichen Organismus sind etwa 2-4 g.

                          Durch zu hohe Zinkgaben kann es auch
                          zu einem Eisen-, und Kupfermangel im Organismus kommen.
                          Im Körper besteht ein Gleichgewicht zwischen Eisen, Kupfer, Kobalt und Zink.
                          Deshalb ist es wichtig das alle Spurenelemente in verträgliche Menge abgestimmt sind, damit das Gleichgewicht der Spurenelemete bestehen bleibt.

                          Zink befindet sich besonderst reichlich in der Langerhansschen Insel
                          und ist relevant für die Insulinbildung.

                          In der Netzhaut des Auges befindet sich auch eine höhere Zinkkonzentration.

                          Zink ist ein Bestandteil zahlreicher Enzyme,
                          die für den intermediären Stoffwechsel der Kohlenhydrate und Eiweißstoffe benötig werden.

                          Phytinsäurehaltige Nahrungsmittel, komplexieren sich mit Zink,
                          dadurch wird die Aufnahme des Zinks in den Körper verringert.

                          Liebe Grüße

                          Inge Obermeier

                          Kommentar


                          • RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink


                            "Zink befindet sich besonderst reichlich in der Langerhansschen Insel
                            und ist relevant für die Insulinbildung."

                            Hallo Inge,

                            da hast du Recht. Am eindrucksvollsten ist das Bild der beiden Zinkionen in einem Insulin-Hexamer, das man hier sehen kann:

                            http://www.cryst.bbk.ac.uk/pps97/cou...1/insulin.html

                            Klicke dazu auf
                            "A view of the hexamer perpendicular to the 3-fold axis"

                            Da siehst du beide Zinkionen. Auf dem vorhergehenden Bild ist ein Zinkion zu sehen.

                            MaW: Übergewichtige und Typ2-Diabetiker mit Insulin-Eigenproduktion haben einen sehr hohen Zinkbedarf, da jedes Insulin-Hexamer (= sechs zusammengebundene Insulin-Moleküle, die in wirksame Monomere zerfallen) zweier Zinkionen bedarf.

                            Gruß Werner

                            Kommentar


                            • RE:Zink relevant zur Insulinproduktion


                              RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink
                              von Autor: Werner Schneider
                              "Zink befindet sich besonderst reichlich in der Langerhansschen Insel
                              und ist relevant für die Insulinbildung."

                              Hallo Inge,


                              da hast du Recht. Am eindrucksvollsten ist das Bild der beiden Zinkionen in einem Insulin-Hexamer, das man hier sehen kann:


                              http://www.cryst.bbk.ac.uk/pps97/cou...1/insulin.html

                              Klicke dazu auf
                              "A view of the hexamer perpendicular to the 3-fold axis"

                              Da siehst du beide Zinkionen. Auf dem vorhergehenden Bild ist ein Zinkion zu sehen.

                              MaW: Übergewichtige und Typ2-Diabetiker mit Insulin-Eigenproduktion haben einen sehr hohen Zinkbedarf, da jedes Insulin-Hexamer (= sechs zusammengebundene Insulin-Moleküle, die in wirksame Monomere zerfallen) zweier Zinkionen bedarf.

                              Gruß Werner

                              Hallo Werner, ;-)


                              Eindrucksvolle Bilder,

                              habe mir den Insulinhexamer angeschaut die Pankreashormone stürzt sich hungrig auf die Zinkionen um sich dann in Vollkommenheit zu teilen.

                              Der 2Zink (2Zn) Hexamer scheint eine Speicherform des Insulins zu sein.

                              Da siehst Du mal wieder wie wichtig eine gesunde ausgewogene Kost ist,
                              jeder Nährstoff ist wichtig und hat Aufgaben zu erfüllen.

                              Gruß

                              Inge

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X