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Was soll ich davon halten?

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  • Was soll ich davon halten?

    Hallo, ich bin das erste Mal in diesem Forum.
    Ich habe eine etwas komplizierte Frage, mit der ich es schon in einem anderen Forum versucht habe - aber leider umsonst:
    Menschen, die abnehmen wollen, wird ja empfohlen, lieber eine Mahlzeit mehr zu essen, aber dafür nicht so viel auf einmal. Soweit, so gut.
    Der gleiche Rat wird aber auch gegeben, wenn jemand ZUnehmen will.
    Wie paßt das zusammen?

    Freddy


  • RE: Was soll ich davon halten?


    der Rat ist zum abnehmen falsch,
    du erschwerst damit die Absenkung des Insulinspiegels und damit die Fettverbrennung.
    Gruss
    Paul

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    • RE: Was soll ich davon halten?


      Lieber Paul,

      das versteht leider kein normaler Mensch. Das solltest Du vielleicht etwas ausführlicher erläutern. Ich versuch's mal auf laienhafte Art und hoffe, Du bist damit einverstanden, ansonsten korrigiere mich bitte.

      @Freddy: Die häufigere, aber verringerte Nahrungsaufnahme zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel nicht zu stark absinken zu lassen. Unterzucker sorgt für schlecht kontrollierbaren Heißhunger. Im Falle von Unterzucker schaufelst Du alles in Dich rein, ohne Dir über die Auswirkungen Gedanken zu machen. Du hast dann halt einfach nur maßlosen Hunger. Das soll mit den häufigeren und kleinen Mahlzeiten verhindert werden.

      Dabei verzichte bitte auf alles Zuckerhaltige, denn das sorgt für einen kurzfristigen Blutzuckeranstieg (Es geht Dir sofort gut), aber der Spiegel fällt auch ganz schnell wieder ab (erneuter Heißhunger).

      Besser ist es, als Zwischenmahlzeit Herzhaftes zu sich zu nehmen - besonders vor körperlicher Anstrengung.

      Als ich körperlich noch einigermaßen gut beieinander und täglich im Hochgebirge unterwegs war, nahm ich immer nur "Studentenfutter" und Wasser mit. Unterwegs wurden natürlich auch immer vorhandene Beeren mitgenommen. Damit ging es mir bestens, und zwar trotz starker körperlicher Belastung über viele Stunden.

      Liebe Grüße von
      Angie

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      • RE: Was soll ich davon halten?


        Abnehmen geht nur über die Vermeidung falscher Nahrungsmittel (keine Süssigkeiten, keine Getreideprodukte) und Bewegung.

        Werner

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        • RE: Was soll ich davon halten?


          Hallo, ihr drei!
          @w_paul:
          Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre es für Abnehmwillige gut, wenn sie mehr auf einmal essen; und dafür eine Mahlzeit auslassen.
          @Werner Schneider:
          Vollkornbrot oder -brötchen ist auch ein Getreideprodukt, das sehr gut sättigt (ohne nachfolgenden Heißhunger).
          Auch Süßigkeiten sollte man sich nicht ganz verkneifen: Lieber mal richtig zuschlagen, und dann ist für eine Weile Ruhe; als jeden Tag ein bißchen.
          (Bei Alkohol ist es genau umgekehrt).

          Freddy

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          • RE: Was soll ich davon halten?


            Hallo Freddy,

            "Auch Süßigkeiten sollte man sich nicht ganz verkneifen: Lieber mal richtig zuschlagen, und dann ist für eine Weile Ruhe; als jeden Tag ein bißchen."

            Genau das nicht! Das hatte Paul auch sicher nicht so gemeint. Süßigkeiten in Massen schrauben Deinen Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe, genauso schnell sinkt der Spiegel aber wieder ab. Das merkst Du sehr unangenehm, wenn Du z.B. danach Sport treibst. Da bist Du dann im Nu unterzuckert - mir geht es jedenfalls so.

            Für Alkohol und Kaffee gilt ähnliches. Ich sag ja: Beobachte einfach Deinen Körper! Vielleicht gilt z.B. meine Erfahrung mit dem Kaffee für Dich nicht. Dein Körper ist Dein bester Ratgeber! Lass Dir keine Standard-Empfehlungen einreden! Wenn Du gut auf Deinen Körper hörst, sagt er Dir genau, was Du brauchst bzw. was Dir schadet!

            Liebe Grüße von
            Angie

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            • RE: Was soll ich davon halten?


              Ich habe mal eine Wanderung über den Aletschgletscher in der Schweiz mit 2 Schweizer Bergführern gemacht, so richtige Haudegen, beide über 60.

              Die aßen nur Hartwurst und einen kleinen Kanten Brot. In der Hütte gab es dann Essen für alle, ein Essen für die Veggies und ein Essen mit Fleisch. Da die meisten etwas angeschlagen waren, wurde nicht so viel gegessen, es blieb Fleisch übrig. Wobei - ich werde es nie vergessen - die beiden Bergführer dann sehr sehr energisch wurden: "Das Fleisch muss (!!!) aufgegessen werden."

              Auf normalen und weniger exponierten Hütten werden üblicherweise Wandererteller angeboten mit Speck, Schinken, Wurst, Hobelkäse, etwas Brot, Butter und wenig Gemüse.

              Wer dort Dauerleistung benötigt, der isst entweder sowas wie Studentenfutter und dann zur Stützung des Blutzuckerspiegels häufig oder eben selten und dann Fett- und Eiweiß-reich. Dann ist ständiges Essen nicht nötig, weil der Körper den Blutzuckerspiegel nicht von außen sondern von innen reguliert. Man könnte es deshalb auch so ausdrücken: Regelmäßiges Essen von kohlenhydratreichen Mahlzeiten ist Handsteuerung, gelegentliches Essen von kohlenhydratarmen Mahlzeiten ist Autopilot.

              Es gibt auch ein interessantes Buch von Kurt Diemberger über eine Katastrophe am K2. Er ist noch vom alten Eisen und macht keinen Hehl daraus, dass er gerne Speck isst. Die neue junge und viel schnellere Generation isst aber kohlenhydratreich, eben wie die meisten Sportler.

              Beim Abstieg vom Gipfel kommt es dann zur Katastrophe, als das Wetter umschlägt und man keine 5 Meter mehr weit schauen kann. Man ist gezwungen, über eine Woche auf über 8.000m auszuharren. Die Bergsteiger sterben wie Fliegen weg. Überlebt haben am Ende nur 2, die den Weg aus eigener Kraft herunter geschafft haben, ausgerechnet die beiden ältesten, die sich noch herkömmlich wie sonst in den Alpen üblich ernährten, eben mit vielen tierischen Fetten und Proteinen.

              LG
              Peter

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              • RE: Was soll ich davon halten?


                Das kann man so oder so sehen.

                In Bodybuilderkreisen ist z. B. die sog. anabole Diät sehr beliebt. Bei der ist das Ziel:
                Möglichst dicke Muckis, wenig Körperfett.

                Dabei isst man 5 Tage in der Woche praktisch keine Kohlenhydrate, dafür sehr viel Proteine und vor allem auch Fett. Da die Leute ja ständig stemmen, spielen Kalorien keine Rolle, man kann also richtig zulangen.

                An 2 Tagen in der Woche (z. B. Sa+So) kann man dann sog. Aufladetage einlegen. Da schlemmt man dann auch Kohlenhydrate und zwar unlimitiert. Das ist dann der Moment, wo man die Freundin so richtig neidisch macht, weil die denkt, das könnte man mit dem Stemmen in der Woche auch so machen.

                Insgesamt entspricht das auch sehr der normalen Wocheneinteilung: Mo - Fr harte Arbeit, Wochenende genießen.

                Vor einem Wettkampf werden dann auf jeden Fall Aufladetage eingelegt, weil die Muskeln dann so richtig voller Glykogen sind und total aufgepumpt aufsehen.

                Leider funktioniert das für den Busen nicht, sonst würden alle Frauen nur noch diese Diät machen.

                LG
                Peter

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                • das ist ja der Fehler!!!!!!!


                  "Die häufigere, aber verringerte Nahrungsaufnahme zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel nicht zu stark absinken zu lassen. Unterzucker sorgt für schlecht kontrollierbaren Heißhunger. Im Falle von Unterzucker schaufelst Du alles in Dich rein, ohne Dir über die Auswirkungen Gedanken zu machen. Du hast dann halt einfach nur maßlosen Hunger. Das soll mit den häufigeren und kleinen Mahlzeiten verhindert werden. "

                  Leider ist das naheliegende nicht immer die Realität und mit etwas Nachdenken (Fasten, Sport) müsste eigentlich selbst drauf kommen.
                  Das ist die gängige Psychologentheorie, die gierig von den Leien aufgenommen werden, die ein alibi zum ständig essen brauchen, erinnert mich an den Rat, den ja auch Edy erwähnt, dass durch viel Süssigkeit, die Lust darauf gebremst wird, hahahahaha, hier wird ein psychologisches "Problem" durch eine falsche organische Deutung unterstützt, statt gelöst. Das heist, die Blutzuckertheorie ist falsch, ich hab ihn oft genug gemessen (natürlich nicht nur ich, jeder Arzt kann das bestätigen!).
                  Es geht gar nicht um den Blutzuckerspiegel, der wird vom Köper gut reguliert und ist morgens nüchtern z.B. höher als nach einer KH-Mahlzeit, insbesondere natürlich nach Zucker. Hunger macht nicht der niedrige Blutzuckerspiegel, den gibt es nämlich gar nicht, sondern der h o h e I n s u l i n s p i e g e l. Insulin ist ein anaboles Hormon, gib einem Diabetiker etwas mehr Insulin, um den BZ möglichst niedrig zu halten und er wird zunehmen. Beim Fasten, beim Sport (Bergsteigen) müste nach der falschen Theorie ja der BZ im Keller sein und Heisshunger bestehen. Das Gegeteil ist der Fall, der BZ ist natürlich ausreichend hoch, z. T. durch Eiweiss-Verbrennung (Glukoneogenese), aber der Insulinspiegel ist im Keller, endlich einmal und nun kann die eigentliche Basis-Energiequelle, die Fettverbrennung ungestört ablaufen. Insulin bremst nähmlich die Fettverbrennung!!! Das ist deshalb "vernünftig" weil ein hoher BZ toxisch ist, man wird z.B. blind davon etc. Also ist der hohe BZ durch die Nahrung ein Alarmsignal, das sofort mit Insulinausschüttung beantwortet wird, Zuckerabbau hat daurch Vorfahrt vor Fettverbrennung, Fettverbrennung wird gebremst, muss warten auf den Zuckerabbau. Das Schlüsselhormon ist das Insulin, es wirkt fatalerweise gleichzeitig direkt im Stammhirn und beeinflusst auch das Hungergefühl negativ, was sich allerdings auch trainieren (abtrainieren) lässt.
                  Das ist die biochemische Grundlage, warum viele Zwischenmahlzeiten zum Abnehmen geradezu kontraproduktiv sind und das ist auch bdas Geheimnis der glyx-Diät, sie soll eine starke Insulinausschüttung verhindern. Der der schnelle Blutzuckeranstieg durch Nahrung ist eindeutig eine Zivilisationsfolge, hier ist Peter genau auf der richtigen Wellenlänge. Und das metabolische Syndrom unsere "Zivilisations-Stoffwechselkrankheit" beginnt mit der Überbeanspruchung des Insulinsystems. Insulin ist für die einzelne Zelle wie ein Schlüssel, der dem grossen Zuckermolekül den Eintritt durch die Zellwand ins Zellinnere ermöglicht. Du kannst bei einem 17.jährigen gesunden Jugendlichen mit drei Tagel Kohlenhydratbelastunge z.B. grosse Nudelmengen (Sportler) allerdings ohne Sport bereits eine sog. Insulinresistenz erzeugen, das heist die Zellen schotten sich ab gegen das Zuckerüberangebot und die Empfindlichkeit gegenüber Insulin sinkt, das ist die Viorstufe für Diabetes, bzw. das metabolische Syndrom.
                  Also noch einmal der BZ ist immer ok. Zwischenmahlzeiten erhöhen nur den Insulinspiegel und bremsen die Fettverbrennung, und als ich mit meinen Kindern in den Alpen spazieren ging (sehr anstrengend und sehr schön) gab es auf der Hütte das obligatorische Speckbrot, das ist mir zu hause auf der Coutsch natürlich zu fett.
                  Gruss
                  Paul

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                  • Alkohol


                    noch ein Wort zum Alkohol,
                    das Problem liegt wie fast immer im menschlichen Leben in der richtigen Dosis.
                    Alkohol ist potentiell giftig und hat im Stoffwechsel (deshalb) Vorfahrt gegenüber Zucker. Bei der schweren Alkoholvergiftung geht der Bluzuckerspiegel auf 0, das ist lebensgefährlich.
                    Das regelmässige Alkohol trinken ist med. gesehen eher schlimmer als der Quartalssäufer der zwischendurch ganz trocken ist, so dass sich der Stoffwechsel komplett normalisieren kann. Dagegen führt regelmässige Zufuhr zur (negativen) Anpassung an einen erhöhten Alkoholspiegel (leider wird er nicht schneller abgebaut) mit dem bekannten Entzugssymptomen bei Absenken des Spieges.
                    Gruss
                    Paul

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                    • Coffein ist o.k.


                      Zu Kaffee gibt es 1000e Studien
                      kurzfassung:
                      Coffein ist die einzige unschädliche Droge!
                      Es gibt weder echte Abhängigkeit noch Stoffwechselnachteile,
                      also trinke weiter deinen Morgekaffee mit Genuss, es wird deinem Blutdruck gut tun,
                      von mir aus 5 weitere über den Tag
                      Gruss
                      Paul

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                      • RE: Fehler?


                        Hallo Paul,

                        oben hatte ich lediglich von meinen eigenen Erfahrungen gesprochen. Grundsätzlich empfehle ich anderen, die Reaktion des eigenen Körpers zu beobachten.

                        Mein Nüchtern-BZ, d.h. morgens liegt regelmäßig deutlich unter 50. Und so fühle ich mich dann auch: Zittern, Schweißausbrüche, Heißhunger, Koordinationsstörungen - das sind doch die typischen Zeichen von Unterzucker, oder? Nach dem Frühstück ist der Spiegel kurzzeitig bei 140, um sich wenig später auf ca. 85-95 einzupendeln.

                        Esse ich vor dem Sport ein Stück Kuchen und trinke dazu einen Kaffee, kann ich damit rechnen, dass ich die sportliche Betätigung abbrechen muss, weil oben beschriebene Reaktionen eintreten. Esse ich vorher dagegen sowas wie Rührei mit Speck oder ein Brot mit Käse, geht's mir prima. Also passe ich mich den Gegebenheiten an.

                        Liebe Grüße von
                        Angie

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                        • RE: Fehler? nicht für dch Angi


                          Keine Regel ohne Ausnahme,
                          klar dass du von dir selbst ausgehst (bei deiner Intelligenz, Mosti)
                          man muss allerdings mit der Regel anfangen, und hier bieten sich die "Normalwerte" eines Blutzuckerlabors an und ob du es glaubst oder nicht hier liegt der untere Grenzwert des Nüchternblutzuckers höher, höher, nicht niedriger als der untere Grenzwert postbrandial= nach dem Essen, nicht nüchtern. Das Insulin übertreibt es sozusagen, nach dem BZ-Anstieg geht er nicht zum Ausganspunkt zurück, sondern tiefer!
                          Und nun zur Ausnahme, dein Nüchternblutzucker liegt deutlich unterhalb der Labornormwerte, das ist nicht ohne weiteres mit Nahrungsmangel zu erklären, dann müsten ja alle Maratonläufer unterzuckert sein und Heisshunger haben, ist aber nicht so, im Gegenteil, ist dein Insulinspiegel mal gemessen worden? Ich gehe mal davon aus, dass du (leichtes) Untergewicht hast, irgendwoher nimmt der Körper seine Kalorien, da ist er nicht wählerisch, du hast nicht viel Fett, du hast nicht viel Muskulatur, wahrscheinlich ist auch die Gluconeogenese etwas behindert, sie läuft in der Leber ab, nimmst du ein Medikament, dass die Leber belastet? (siehe Alkohol), ich weis du trinkst keinen Alkohol, ist nur ein Vergleich, du hast ja auch probleme mit der Fettresobtion, du arme.

                          Deshalb nochmal, Nahrungspausen fördern die Fettverbrennung (wenn Fett da ist). Der niedrige Insulinspiegel ist stoffwechselmässig der größte Vorteil des Sports (es gibt weitere Vorteile) und des "Hielfastens", das ich keinem Normalgewichtigen empfehle.
                          Nach dem eigenen "Körpergefühl" gehen ist für den Übergewichtigen keine Hilfe, denn gerade dieses Körpergefühl hat ihm das Übergewicht beschehrt. Hier muss leider der Kopf nachhelfen und Zucker und konzentrierte leicht verdauliche Kohlenhydrate sind eine Zivilisationserfindung, die das Körpergefühl irreführen, das ist genetisch nicht vorgegeben.

                          Kommentar


                          • RE: Fehler?


                            "Esse ich vor dem Sport ein Stück Kuchen und trinke dazu einen Kaffee, kann ich damit rechnen, dass ich die sportliche Betätigung abbrechen muss, weil oben beschriebene Reaktionen eintreten. Esse ich vorher dagegen sowas wie Rührei mit Speck oder ein Brot mit Käse, geht's mir prima. "

                            Da hast du selbst die Antwort gegeben

                            Gruss
                            Paul

                            Kommentar


                            • RE: Fehler? nicht für dch Angi


                              Okay, Paul ... jetzt steig' ich durch

                              Grüßle von
                              Angie

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                              • Naja...


                                das wären auch meine Einwände gewesen bzgl. dem "Der Blutzucker ist immer ok."

                                Im Prinzip gibt es ja 2 Reaktionen auf die übliche Kohlenhydratmast und Insulinüberforderung:

                                a) Insulinresistenz
                                b) Katecholamin-Erschöpfung

                                Denn wenn immer sehr viel Insulin ausgeschüttet wird, sinkt bei vielen Menschen der BZ hinterher unter Basalwert. Mit anderen Worten: Es gibt eine Unterzuckerung. Das führt bei vielen Menschen dazu, sofort etwas zu essen.

                                Noch schneller reagiert aber das Stresssystem: Es wird Adrenalin ausgeschüttet, in der Folge Cortisol, und dann greift das, was du mit Glukoneogenese, Eiweißverzuckerung usw. bezeichnest ab. So etwas läuft insbesondere Nachts im Schlaf ab, wenn keine Nahrung mehr zur Verfügung steht. Der Begriff Unterzuckerung ist insoweit problematisch, da er nicht notwendigerweise eine messbare Unterzuckerung meinen muss, sondern auch einen durch massive Cortisol-Ausschüttung gestützten BZ.

                                Das Schlimme daran ist: Die Lipolyse ist offenkundig zu wenig aktiv, ggf. weil auch nicht ausreichend Körperfett zur Verfügung steht.

                                Man findet solche Stoffwechselverhälnisse häufig bei nervösen, dünnen, "unterzuckerten" Menschen. Bei diesen erschöpft sich die Nebenniere. Diese ist dann nicht mehr in der Lage, auf Stressreaktionen ausreichend zu reagieren. Diese Menschen werden dann z. B. Wetter-empfindlich.

                                Ein tyisches Beispiel davon ist die Migräne. Fast 60% aller Migräneanfälle finden gemäß diversen Untersuchungen gar nicht in der Stressphase sondern in der Entspannungsphase auf. Die Leute sind ständig auf der Suche nach Triggern, dabei kriegen sie Migräne, wenn gar keine Trigger vorhanden sind.

                                So auch in dem Bergwanderer-Beispiel von dir: So lange man wandert, sind die Stresshormone aktiv und sorgen für die Leistung. Wenn man in der Hütte angekommen ist, setzt die Entspannung ein, und damit werden die Stresshormone heruntergefahren. Hier kann es zu einem katastrophalen Energiemangel kommen. Ich bin mal mit einer Freundin zu Fuß auf das Schilthorn gewandert, dann habe ich oben noch 15 Minuten die schöne Aussicht genossen und dann setzte einer der fürchterlichsten Migräneanfälle meines Lebens ein. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn es auf dem Schilthorn keine Seilbahn geben würde, hätte eine solche Entspannung nicht eingesetzt (da man ja noch runter muss) und ich hätte keine Migräne bekommen.

                                Ich wollte einfach mal darauf hinweise, dass die Carb-Load bei vielen Menschen noch etwas ganz anderes auslöst, was aber häufig völlig übersehen wird: Permanenten Stress. Man ist gar nicht vom Beruf her gestresst, sondern weil der gesamte Stoffwechsel auf Carbs basiert und Insulin muss ständig dafür sorgen, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu hoch geht und Cortisol umgekehrt, dass er anschließend nicht zu tief sinkt.

                                Es ist deshalb häufig für mich nicht das Insulin allein, sondern insbesondere auch die fatale Kombination aus Insulin und Katecholaminen, die beide versuchen, den BZ stabil oberhalb und unterhalb definierter Grenzen zu halten.

                                Die Darstellung von mir ist jetzt vielleicht nicht gestützt durch tolle Laboruntersuchungen, allerdings durch sehr viel praktische Erfahrung. Ich habe fast 20 Jahre lang mehr als 100 schwere Migräneattacken - die meisten des Nachts - durchstehen müssen und durch eine fettreiche LowCarb-Diät habe ich diese Anzahl auf Null drücken müssen. Mein Erlebnis vom Schilthorn wäre heute nicht mehr denkbar.

                                Viele Grüße
                                Peter

                                Kommentar


                                • RE: Aha ...


                                  Hi Peter,

                                  danke für die Ausführungen. Allerdings muss ich jetzt mal nach dem Begriff "Katecholamin" googeln ...

                                  "Das Schlimme daran ist: Die Lipolyse ist offenkundig zu wenig aktiv, ggf. weil auch nicht ausreichend Körperfett zur Verfügung steht.
                                  Man findet solche Stoffwechselverhälnisse häufig bei nervösen, dünnen, "unterzuckerten" Menschen. Bei diesen erschöpft sich die Nebenniere. Diese ist dann nicht mehr in der Lage, auf Stressreaktionen ausreichend zu reagieren."

                                  Oooooops, dann falle ich ja perfekt ins Raster: stark untergewichtig, nervös, wetterfühlig - und dazu auch noch etliche Jahre unter Dauer-Steroid-Therapie ...

                                  Interessantes Thema!

                                  Liebe Grüße von
                                  Angie

                                  Kommentar


                                  • RE: Alkohol


                                    Hallo Paul!
                                    Das sind interessante Ausführungen! Die besagen ja eigentlich, dass ich es richtig mache, also immer Kaffee wenn mir danach ist, und das ist täglich, aber Bier nur auf Partys und dann bis ich kurz vorm Torkeln bin (bei mir nach ca. 2,5 l).
                                    Mein Vater erklärt mir immer, ich trinke zu viel Kaffee und ich erkläre ihm, er soll mindestens 2 alkoholfreie Tage in der Woche einlegen.
                                    Woher kommt denn die landläufige Meinung, jeden Tag 2 Biere ist gut, aber ab und zu einen in die Rübe giessen ist schlimm? Okay, bis zur Alkoholvergiftung zu trinken ist ganz sicher schlecht... aber wenn man vielleicht einmal in 2 Wochen mit Freunden rausgeht?
                                    Aber irgendwo gewöhnt man sich ja auch an Alkohol. Ich habe 2 Jahre gar nichts getrunken und bin nun wieder angefangen, und habe am Anfang echt nichts vertragen. Und ich trinke auch ganz bestimmt nicht jeden Tag.
                                    tonttu

                                    Kommentar


                                    • RE: Aha ...


                                      Hallo Angie,
                                      das ist ein Thema - ich muss es mal so ausdrücken - worüber ich einfach sehr sehr viel Eigenerfahrung gemacht und in den letzten Jahren dann auch intensiv drüber nachgedacht habe. Ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist, aber ich betreibe ganz nebenbei die größte Website zum Thema Migräne weltweit: www.miginfo.de

                                      Ich war halt auch so ein Dünner, der ständig alles Essen konnte, mal manisch, dann wieder depressiv, sehr nervös und immer mit einem Hang zur Unterzuckerung.

                                      In vielen vielen Jahren hatte ich mehr als 100 schwerste Migräneattacken pro Jahr und mit 35 ließ der erste Arzt das Horrorwort "mögliche Frühverrentung" fallen. Damals wog ich nur noch 54kg bei 185cm Körpergröße.

                                      Alle Gedanken drehten sich nur noch ums essen, ich war ständiger Gast in Reformhäusern und Bioläden und bzgl. Ernährung las ich alles, was mir in die Finger kam, meist mit einem vegetarischen oder alternativen Hintergrund. Bücher von Atkins gab es zwar damals auch schon, aber da habe ich nicht reingeschaut, da ich ja nicht abnehmen wollte. Ich hatte ein ganz anderes Problem.

                                      Neben diversen rheumatischen Problemen litt ich vor allem auch unter Panikattacken. Bei einem Kuraufenthalt in einer vegetarischen Unterkunft in Oberösterreich wäre ich beinahe nachts aus dem Fenster gesprungen, so schlimm war es.

                                      Bei einem meiner Streifgänge durch Bibliotheken und Buchhandlungen ist mir halt auch das Buch von Wolfgang Lutz aufgefallen: "Leben ohne Brot". Ich dachte sofort: Wie soll das funktionieren? Man kann doch nicht auf Getreide verzichten. Ich habe es doch schon vegan versucht, das ging doch überhaupt nicht.

                                      Ich blätterte dann duch das Buch und auf S. 20 fielen mir sofort 2 Bilder eines Studenten auf, darüber die Überschrift: "Hilfe für Magere". Ich bekam noch in der Buchhandlung einen Weinkrampf, weil ich so erschrocken war, ich dachte, ich blicke in einen Spiegel, der Autor wäre an ein Bild von mir gekommen...

                                      Wie auch immer, ich mache diese Diät jetzt seit knapp 20 Jahren und habe mich auf 78kg hochgefressen. Damit fühle ich mich endlich mal fitt und belastbar. Vor allem bei Muskeln und Haut ist ein großer Unterschied zu spüren, was für einen Mann sehr wichtig ist. Und: Ich bin nicht mehr so "dünnhäutig".

                                      Auf Grund meiner zahlreichen Versuche (man will natürlich immer schauen, ob es noch besser und gesünder geht), bin ich letztendlich zu der starken Überzeugung gekommen, dass es vor allem die tierischen Fette sind, die bei einem bestimmten Stoffwechseltypen weiterhelfen. Proteine sind wichtig, mehrfach ungesättigte Fettsäuren meinetwegen auch, aber bei mir ist es ganz eindeutig so: Die Substanz kommt langfristig aus den tierischen Fetten und nur diesen (Fisch ist für mich auch ein Tier). Ich decke mindestens 60% der täglichen Nahrungskalorien durch tierische Fette ab.

                                      Der Volksmund hat das eigentlich schon immer gewusst.
                                      Ausdrücke wie:
                                      - alles in Butter
                                      - erste Sahne
                                      - es geht um die Wurst
                                      - Schwein gehabt
                                      - macht den Braten nicht Fett
                                      - weder Fisch noch Fleisch
                                      - Butter bei die Fische tun
                                      - Butter is the oil of the heart
                                      - das Gelbe vom Ei
                                      - er sahnte alles ab

                                      sprechen eine klare Sprache: Es geht um das Fett. Und genau das wollen uns ein paar Ernährungswissenschaftler nehmen. Das mag ja vielleicht für manche Stoffwechseltypen auch noch Sinn machen. Aber diese ganzen dünnen, nervösen Menschen, die nicht wissen, wie sie zunehmen können, die werden einfach völlig falsch beraten. Denn die müssen zunächst einmal aus der Cortisol-Tretmühle herauskommen und das kommen sie m. E. nicht durch Kohlenhydrate und auch nicht durch Proteine sondern in erster Linie durch Fett.

                                      Liebe Grüße
                                      Peter

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                                      • RE: Hypoglykämie


                                        Hallo Peter,

                                        zwar leide ich schon seit geraumer Zeit *auf Holz klopf* nicht mehr unter diesen fiesen Migräneattacken (ich bekam stets "Augenmigräne"), doch ist für mich diese Web-Seite trotzdem sehr interessant - insbesondere wegen der Ausführungen, die das vegetative Nervensystem betreffen. Zudem bin ich nach dem bisschen Blättern wohl der typische Migräne-Typ. Hab mir die Seite jetzt unter die Favoriten gepackt und werde mich in den nächsten Tagen gründlich durchwühlen ...

                                        Interessant finde ich übrigens folgendes: Einst hatte ich einiges zur Blutgruppendiät (D'Adamo) gelesen. Danach sind Menschen der Blutgruppe 0 (= meine Blutgruppe) die "Jäger" und "Fleischesser". Die Beschreibung dieses Typs sowie der bekömmlichen und nicht bekömmlichen Nahrungsmittel entspricht zu schätzungsweise ca. 80% meiner eigenen Erfahrung. Ich war ziemlich überrascht. Da nach D'Adamos Theorie der Mensch zunimmt, wenn er sich nicht "artgerecht, d.h. blutgruppengerecht ernährt, und ich unbedingt zunehmen wollte, mutierte ich über längere Zeit zur Fast-Vegetarierin mit einem sehr hohen Anteil an KH in der Nahrung - um festzustellen, dass ich zwar minimal zunahm (Maximalgewicht 54 kg bei 167 cm), aber mich körperlich und geistig deutlich weniger leistungsfähig fühlte. Wie gesagt: Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen. Mit meinem Stoffwechsel beginne ich mich jetzt erst intensiver auseinander zu setzen, gebe also zu, dass ich (noch) nicht viel Ahnung habe.

                                        Seit Anfang 2004 kann ich (organisch bedingt) fast nur noch tierische Nahrung zu mir nehmen, was ich natürlich auch tue, mit dem Ergebnis, dass mein Hirn wieder wacher geworden ist. Auch sind die häufigen Unterzuckerungszustände viel seltener geworden. Ebenso hatte ich seitdem keine einzige Migräne-Attacke mehr. Zufall? Ich glaube nicht.

                                        Liebe Grüße von
                                        Angie

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                                        • RE: Coffein ist o.k.


                                          Hast du noch nie gehört, dass Leute mit Hochdruck-Problemen kein Coffein vertragen? Andere können mit Coffein nicht schlafen. Oder Diabetiker können BZ-Probleme bekommen.

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                                          • RE: Hypoglykämie


                                            Hallo Angie, mir ist nicht ganz klar, was davon wirklich eine Frage ist oder nur eine Feststellung.

                                            Bzgl. der Blutgruppendiät:
                                            Ich glaube schon, dass es massive Unterschiede im Stoffwechsel zwischen verschiedenen Personen gibt. Dazu gehört auch die unterschiedliche Adaption an Lebensmittel, die erst seit relativ kurzer Zeit zur Ernährung des Menschen gehören, insbesondere Getreide und Milch. Ich sehe aber keinen direkten Zusammenhang mit der Blutgruppe.

                                            Loren Cordain führt in "Getreide - zweischneidiges Schwert der Menschheit" auf, dass es statistisch signifante in der Häufigkeit von Gliadin-Antikörperen zwischen Ländern wie Deutschland und etwa dem nahen Osten gibt. Dort wo das Getreide zuerst eingeführt wurde ist mal also viel seltener Glutenunverträglich als etwa bei uns. Trotzdem gibt es auch dort die Blutgruppe 0, die wurde ja nicht ausgerottet, sondern lediglich die genetisch bedingte Glutenunverträglichkeit.

                                            Bei Milch: Das gleiche Bild: Praktisch ganz Asien ist Laktoseintolerant. Trotzdem sind die verschiedenen Blutgruppen auch dort präsent.

                                            Hinzu kommt zunehmend ein anderes Problem: Die im Mutterleib erworbene Glukoseintoleranz. Mütter leiden heute zunehmend unter Schwangerschaftsdiabetes. Es kommen dann oft sehr große Kinder zur Welt. Das Kind schützt sich im Mutterleib gegen das Glukoseangebot der Mutter und produziert dann zu viel Insulin. Nach der Geburt leiden solche Kinder häufig unter Hyperinsulinismus und folglich häufigen Hypoglykämien.

                                            Ich war wohl auch so ein Kind, denn ich wog bei der Geburt 9 Pfund.

                                            Also die Idee mit der Blutgruppendiät und den unterschiedlichen Stoffwechseltypen finde ich gut, allerdings glaube ich nicht dass die Blutgruppe das Kriterium ist.

                                            Die Besserung von vaskulären Kopfschmerzen, egal ob Migräne, Augenmigräne, Clusterkopfschmerz durch kohlenhydratarme Diäten scheint mir insgesamt sehr plausibel und abgesichert zu sein. In entsprechenden Foren tauchen auch sehr viele Menschen auf, die gerade in diesem Bereich eine Verbesserung berichten. Natürlich wird man Schwierigkeiten haben wenn man eine Atkins-Diät macht und dann nur Salami und Parmesankäse isst (beides LowCarb). Aber so ist das ja auch nicht gemeint (leider denken andere wie Inge immer, das wäre so gemeint). Und man kann l in den ersten Tagen der Ketose deutliche Schwierigkeiten bekommen. Aber das ist ja alles gut beschrieben und unterscheidet sich auch nicht vom Heilfasten.

                                            Liebe Grüße
                                            Peter

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                                            • RE: Hypoglykämie


                                              Hi Peter,

                                              jaja, mein Posting war etwas undeutlich, bitte entschuldige ... vielen Dank für Deine Antwort. Damit kann ich schon mal etwas anfangen.

                                              Sonnige Herbstgrüße aus Tirol von
                                              Angie

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