über die Wirkung tierischer Fette auf Herz-Kreislauf-Krankheiten gab es zwangsweise zwei historische Grossversuche, den einen in Dänemark 1917-18, den anderen in Norwegen 1940-46.
1) Dänemark:
Durch die alliierte Blockade der Nordsee 17/18 wurde auch Dänemark von Nahrungsmitteleinfuhren abgeschnitten. Die Lage war kritisch, der von der Regierung beauftragte Dr.Hindhede verbot die Fütterung von Nutztieren mit Getreide. Dadurch ging der Konsum von tierischen Fetten erheblich zurück. Das Getreide wurde direkt für die menschliche Ernährung verwendet. Ergebnis: Die Todesrate sank auf den niedrigsten Wert, der jemals in Dänemark gemessen wurde. In Kopenhagen sank er im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen 18 Jahre um 34%.
Quelle: Hindhede, M.: The Effect of Food Restrictions During War on Mortality in Copenhagen, Journal of the American Medical Association,
74(6):381, 1920.
2) Norwegen:
1940 wurde Norwegen von deutschen Truppen besetzt. Es kam zu strengen Rationierungen von Nahrungsmitteln. Fleisch war für die allermeisten nicht mehr erhältlich. Die tägliche Aufnahme von tierischen Fetten pro Person sank von 47g im Jahr 1939 auf nur noch 27g im Jahre 1944. In den Jahren 1939-44 "bestand zwischen dem Konsum tierischer Produkte und den Herz-kreislaufbedingten Todesfällen ein Zusammenhang von nahezu mathematischer Präzision." Die Todesrate sank von 31/10.000 Einwohner im Jahre 1939 auf 23/10.000 Einwohner 1944.
Quelle: Strom, A., Jensen, R.A.: Mortality From Circulatory Diseases in Norway 1940-45, Lancet, 260:126-129, 1951 sowie Acta Medica Scandinavia, Supplement Nr.246, 1950.
3) Weitere Feststellungen:
Auch in Großbritannien standen während des 2.WK nur geringe Fleischmengen/tierische Fette zur Verfügung. Man stellte erhebliche Verbesserungen des allgemeinen Gesundheitszustandes fest. Es gab die niedrigste jemals in Großbritannien verzeichnete Säuglings- und Kindersterblichkeit.
Damals konnte man die Frage des Warum? noch nicht beantworten. Heute ja. Es ist der Arachidonsäure-Stoffwechsel.
Gruß Werner
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