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Grundumsatz steigern

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  • Grundumsatz steigern

    Hallo,
    durch Einnahme diverser Medikamente hatte ich innerhalb kurzer Zeit ca. 15 Kilo zugenommen. Die Medikamente sind dafür bekannt den Stoffwechsel so zu beeinflussen, dass eine Gewichtszunahme nicht zu vermeiden ist.
    Nach einer Medikamentenumstellung wurde diese gestoppt und ich habe alles wieder abgenommen, auch durch Appetitlosigkeit. Zur Zeit esse ich nur etwa 1000 bis 1200 Kal.
    Jetzt befürchte ich, dass mein Grundumsatz dadurch gesunken ist und ich sofort wieder zunehmen könnte, wenn ich die hier errechnete Energiemenge zu mir nehme.
    Ist es möglich - auch OHNE Sport - den Grundumsatz mit der Zeit wieder anzuheben?
    Ich wäre für eine Antwort sehr dankbar.


  • RE: Grundumsatz steigern ist Unsinn


    hallo Herr Heizsch,
    der Grundumsatz (ein theoretischer Wert) repräsentiert die Masse der Körperzellen (in Ruhe). Ich keine ihre Körperdaten zu wenig, aber 1000 -1200 Kcal an täglicher Nahrungsaufnahme liegt vermutlich zu niedrig, sie bauen also laufend Körperzellen ab bis diese und damit auch der Grundumsatz soweit vermindert sind, dass der Energieumsatz wieder der Zufuhr entspricht.
    Dies ist mit Abstand der häufigste Fehler beim Abnehmen, das Resultat, der stark erniedrigte Grundumsatz (oder schlimmeres, wie Herzversagen) wird mit dem hübschen Wort Jojo-Effekt bezeichnet.
    Die Diät sollt zumindest nicht unter dem errechneten Grundumsatz liegen.

    Dies lässt sich nur verhindern, wenn die Gesammtkalorienzufuhr nicht zu stark eingeschränkt wird und gleichzeitig ein unverhältnismässig grosser Nahrunganteil aus (hochwertigem) Eiweiss besteht, von den vielen anderen (Mikro-)Nährstoffen einmal abgesehen.

    Schliesslich muss man sich einmal an den Gedanken gewöhnen, dass biologisch ein niedriger Grundumsatz eher erwünscht ist, das ist ähnlich wie der niedrige Ruhepuls.
    Dies gibt erst ausreichend Spielraum für eine optimale Leistungssteigerung bei Bedarf.
    Dies ist keineswegs nur der Sport sondern auch etwa eine Erkältung, Operation, oder einfach nur eine besonders grosse Mahlzeit.
    Darauf reagiert ein Gesunder mit einem niedrigen Grundumsatz immer mit einem sehr deutlichen Stoffwechselanstieg, während ein chronisch Überernährter kaum noch Anpassungsreserven besitzt.
    Der Schlanke reagiert und verträgt also eine besonders grosse Mahlzeit besser als der Übergewichtige.
    Das Ziel heist also richtige Nahrungszusammensetzung (Eiweiss) und eher Körperaufbau (anaboler Stoffwechsel) als blind auf die Waage zu sehen.
    Jede Bewegung und Belastung, nicht nur Sport stimmuliert Körperaufbau und verbessert die Eiweissverwertung und steigert damit auch den Grundumsatz.

    Freundlichen Gruss
    Paul

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    • RE: Grundumsatz steigern ist Unsinn


      Also ist es besser die Kalorien die man zu sich nimmt aus Eiweis zu holen? Sollte ich dann (bei gleicher Kalorienzufuhr) möglichst viel Quark (mager) und Harzerkäse zu mir nehmen, wenn ich nicht zunehmen möchte?

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      • RE: Grundumsatz steigern ist Unsinn


        ja ja ja, genau das,
        insbesondere beim abnehmen!

        Paul

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        • RE: Grundumsatz steigern ist Unsinn


          Erst mal vielen Dank, Paul, für die ausführliche Antwort.
          Ein paar Daten zu mir: weiblich, 25 jahre, 1,58 klein und zur Zeit 53 Kilo (vor einem halben Jahr noch 68).
          Durch das derzeitige Medikament leide ich unter Appetitlosigkeit (die mich aber wieder zu meinem Normalgewicht gebracht hat, allerdings weiter nach unten darf es nicht gehen) Selbst zu den 1000/1200 Kalos muss ich mich noch zwingen. Wie schon erwähnt, befürchte ich, dass ich wieder zunehme, wenn ich dann einmal wieder richtig esse (essen KANN).
          Wenn ich Sie richtig verstanden habe, muss ich sehen, dass ich nicht den Augenmerk auf 15 % Eiweiß an den Gesamtkalorien legen muss, sondern mehr. Aber wieviel mehr, denn ZU VIEL ist doch bestimmt auch nicht gesund.
          MfG

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          • RE: Grundumsatz steigern ist Unsinn


            hallo Frau Heizsch,
            leider ist die Wissenschaft ja auch nicht frei von "Ideologien" und das letze Wort ist hier noch nicht gesprochen. Ich bin bewusst kein Vertreter von Extrempositionen, wie etwa der Atkins-Diät, die von der Mehrheit aller Ernährungswissenschaftler meist abgelehnt wurde, man muss aber immer Ideologie von exakten "Testergebnissen" unterscheiden. Es konnten jedoch nie wirkliche Schäden an Niere, Leber etc. durch eine "Eiweissüberlastung" nachgewiesen werden ganz im Gegensatz zur Kalorienüberlastung. Der Ort der Kalorien-"verbrennung" in der Zelle sind die sog. Mitochondrien. Die Schonung dieser Zellkörperchen durch verminderte Nahrungsenergiebelastung führt im Tierversuch eindeutig zur Lebensverlängerung (bis zu ca.40%!!!). Oder umgekehrt haben wir in der Überlastung dieser Energiezentralen, einen Schlüsselmechanismen für Alterung, Stoffwechselerkrankung und Krebsentstehung.
            Bei vergleichenden Diätversuchen zum Abnehmen haben die Zusammensetzungen mit einem niedrigen Kohlenhydratanteil (low-carb) immer besser abgeschnitten als die mit einem hohen Kohlenhydratanteil (high-carb), daran kommt man nun mal nicht vorbei.
            Das liegt sicher zu einem wesentlichen Anteil an dem geringeren Hungergefühl der low-carb-Version, die in den Testen von den Versuchspersonen wesentlich seltener abgebrochen wurde. Diese wissenschaftlichen Fakten werden in den meisten "offiziellen" Ernährungsempfehlungen "für Gesunde" leider immer noch nicht berücksichtigt, die Kohlenhydrate werden also verharmlost.
            Aus praktischen Gründen würde ich mich bei der Berechnung deshalb darauf konzentrieren den gefährlichen Kohlenhydratanteil einfach nur (knapp) unter 50% zu halten, das hört sich eigentlich ganz einfach an, ist aber in der konsequenten Umsetzung doch eine echte (sehr gesunde!) Nahrungsumstellung. Bei den restlichen 50% sollte halt lieber Eiweiss als Fett stehen. Das ist eine hervorragende Daumenregel.
            Und den Eiweissbedarf sollte man eher am Körpergewicht (absolute Werte) als als %-Anteil der Gesamtkalorieen festmachen, das heist bei Nahrungseinschränkung (Abnehmen) sollte diese Menge nicht miteingeschränkt werden!!!!, damit nimmt der %-Anteil dann automatisch zu. Ich habe diese Empfehlungen auch schon vor einigen Jahren hier im Forum gegeben, wer sich daran gehalten hat, hat recht leicht abgenommen, insbesondere mit weniger Hunger und ein wesentlicher Vorteil liegt in der Vermeidung eines zu niedrigen Grundumsatzes (=Jojo-Effekt), man kann also dabei auch effektiv mehr essen.
            Gruss
            Paul

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            • RE: Grundumsatz steigern ist Unsinn


              hmmm,klingt zwar nachvollziehend,bei mir ist es dennoch komischerweise so dass ich von fleisch und gek. gemüse zunehme und von zb milchreis(auch gr.portión) immer abnehme..ist irgendwie komisch,aber ist so.

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