"Seriöse Stoffwechselexperten behaupten genau das gleiche wie ich. Dort werden die Fettstoffwechselprobleme von Diabetikern auf Kohlenhydrate, nicht auf die Fette zurückgeführt."
Deinen ersten link habe ich gelesen. Ich zitiere daraus den folgenden Satz:
"Some form of low carbohydrate diet, in combination with exercise, is a viable option for patients with Diabetes."
Diese Aussage ist für einen Typ1-Diabetiker wertlos. Er muss eine Tagesmenge KHs aufnehmen, die seinem Energiebedarf entspricht, also zB 20BE und diese mit Insulin abdecken. Kein Diabetologe käme auf die Idee, die KH-Aufnahme stark zu reduzieren.
Ein Weglassen von KHs und Zufuhr von Fett beim Typ2er, also sprich Atkins, ist auch beim Typ2er verkehrt. Typ2 ist eine chronische Fettstoffwechselstörung, dh. es ist zuviel Fett vorhanden, Depotfett im Fettgewebe, intrazelluläre freie FS, Leberfett. Die intrazellulären FS führen zur Insulinresistenz, dann zur Hyperinsulinämie und am Ende zur Betazell-Dysfunktion. Das grosse Polster an FFS muss beim Typ2er reduziert werden, durch a) moderate Fettzufuhr, b) Weglassen von industriezuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getreideprodukten. Wenn er das durch Obst ersetzt, geht seine Insulinresistenz zurück.
"In dem letzten Link wird die Arteriosklerose-Entwicklung bei Frauen nach der Menopause untersucht: Das Ergebnis: Je mehr gesättigte Fette verzehrt wurden, desto weniger Arteriosklerose, je mehr KH, desto mehr Arteriosklerose. Wenn die gesättigten Fette durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren ("gute" Fette) ersetzt wurden: Mehr Arteriosklerose als bei gesättigten Fetten."
Das ist leider nur ein abstract, der nicht viel hergibt. Ich könnte dir locker, wenn ich mir die Zeit nehmen würde, mehrere links aus Fachzeitschriften bringen, in denen genau das Gegenteil mittels Studien festgestellt wurde.
Es gibt geradezu Myriaden von Literatur über die Gesundheit der Omega-3-Fettsäuren, also einer mehrfach ungesättigten FS.
Zu dem Thema habe ich sogar eine persönliche Erfahrung. Ein Bekannter von mir ass sehr gerne Schweinefleisch, möglichst sehr fett. Und das in rauhen Mengen. Im Alter von 50 starb er an Herzinfarkt. OK, ist nur ein Einzelfall, aber immerhin.
"Medizin und Ernährungswissenschaft haben durch ungeeignete Ratschläge die Diabeteswelle produziert. Hätte es die Fetthypothese nie gegeben, wäre auch nie Diabetes in dem großen Stil entstanden wie das jetzt der Fall ist."
Auch das sehe ich anders. Die "Diabeteswelle", also die Zunahme von Typ2-Diabetes, ist durch den heutigen lifestyle verursacht. Da braucht es gar keine Empfehlungen dieser oder jener Art. Wenn Kinder sich mit Süssigkeiten vollstopfen und Cola en masse trinken folgt das Übergewicht und später der Typ2-Diabetes auf dem Fusse. Die Medizin empfiehlt jedenfalls bestimmt nicht den Konsum von Süssigkeiten oder Cola.
Ein Problem allerdings existiert: Die Ernährungswissenschaft ist starken kommerziellen Einflüssen unterworfen. Sie warnt deshalb nicht vor den Gefahren. [Weisst du, von wem der Slogan "Fleisch ist ein Stück Lebenskraft" stammt?]
Ergo: Die "Diabeteswelle" entstand und entsteht durch Fehlernährung mittels a) industriezuckerhaltigen Nahrungsmitteln, b) Getreideprodukten. Beides führt zu Übergewicht, Voraussetzung für 90% der Typ2-Fälle. Sie hat mit irgendeiner Fetthypothese nichts zu tun.
Werner
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