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Essstörung, ja oder nein?

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  • Essstörung, ja oder nein?

    Hallo!
    Ich bin auf dieses Forum gestoßen und habe einige interessante Beiträge gelesen, die mich dazu veranlasst haben meine "Geschichte" mal nieder zu schreiben, da ich der Meinung bin, dass ich vielleicht Hilfe gebrauchen könnte.

    Ich versuche das alles mal kurz zusammen zu fassen.
    Ich bin nicht schlank. Ich habe keine Modelmaße und hab darunter schon fast immer gelitten. Ich hab in meiner Vergangenheit durch private Probleme einmal stark abgenommen, habe diese Kilos aber seitdem es mir "besser" geht wieder drauf. Was ich verfluche. Ich gehe seit über einem Jahr ins Fitnessstudio. Seit 3-4 Monaten sehr regelmäßig. Es ist noch gar nicht so lange her, da hat meine innere Stimme angefangen mich zu dominieren. Ich bin ca. 1,70m groß und wiege wohl so 70kg, d.h. ich bin nicht "fett", aber es könnte gut ein wenig weniger sein. Schon optisch gesehen. Und das ist mir sehr bewusst. Nun hat es angefangen, dass mich nach jeder Mahlzeit ein schlechtes Gewissen plagt. Für ne Weile habe ich deshalb gar das Essen aufgegeben. Ich habe mich verflucht, da ich es nicht fertig gebracht habe, mich zu übergeben nach den Mahlzeiten. Und da ist mir bewusst geworden, dass ich ein Problem habe. Irgendwie ist mein Verhältnis zum Essen stark gestört. Zudem kommen Nachrichten wie; Äpfel (Obst) am abend schadet, da der Körper dann auch Fruchtzucker nicht mehr umsetzt, sondern er sich "ansetzt".
    Ich ernähre mich seit ich regelmäßig zum Sport gehe gesund. Meiner Meinung nach verzichte ich auf vieles. Nur wenn man sich dann doch mal etwas gönnt, und damit meine ich keine Fressanfälle, sondern einfach mal was kleines Süßes; sei es ein Franzbrötchen, dann plagt mich mein schlechtes Gewissen und ich entwickle einen dermaßigen Selbsthass, dass ich selbst ein wenig Angst kriege.
    Ich hab ne zeit lang Tagebuch über meine Mahlzeiten gefühlt und mich selbst beschimpft, wenn ich mal etwas nicht eingehalten habe, was ich mir vorgenommen hatte.
    Mir ist bewusst, dass ich viel glücklicher wäre, wenn ich nicht so viele Gedanken ans Essen verschwenden würde, aber dieses Thema beschäftigt mich nunmal sehr, da ich weiß, dass mir vieles leichter fallen würde, wäre ich etwas schlanker. Mein ganzes Auftreten wäre dann sicherer und ich könnte zufrieden mit mir sein.
    Diese Sache beschäftigt mich halt überall und konfrontiert werde ich damit jeden Tag. Gerade deshalb mach ich mich wohl selbst so krank durch diese ständigen Selbstzweifel. Ich habe Angst, dass ich es irgendwann so weit bringe und mir doch einmal den Finger in den Hals stecke. Denn wenn ich das einmal geschafft habe, ich weiß nicht ob ich das dann nicht als "einfachste" Lösung nur noch sehe..

    Ich dachte immer es wäre einfach abzunehmen, wenn man sich gesund ernährt und Sport treibt. Nur, warum habe ich dann das Gefühl, dass dies bei mir nicht funktioniert?


  • RE: Essstörung, ja oder nein?


    Hi

    Du sagst, du fühlst dich mies? Mit dem Finger im Hals wirst du dich nur noch mehr hassen. Dafür wird der üble Geschmack schon sorgen.
    Du treibst Sport, du ernährst dich gesund und jetzt fragst du dich, warum du nicht abnnimmst? Ganz einfach dein Körper kennt sein Idealgewicht in jeder Lebenslage. Das hat unser Hersteller so eingebaut. Schwangere nehmen zu, weil 2 Körper mehr brauchen. Kummerspeck ist ein Schutzschild ums zu schwache Ego. Ein Magersucht-Skelett ist ein Hilfe-Schrei an die Umwelt. Und ebenso ist bei dir alles in Ordnung.
    Warum willst du abnehmen? Willst du Astronaut werden und hast zu viel Startgewicht oder was? Hat dich jemand abblitzen lassen, weil du ihn/sie mit deinem Bauch erschreckt hast? Wer dich nicht mag, soll sich andere Freunde suchen! Und wenn du dich selbst nicht magst, dann such auch du dir andere Freunde, die dich mögen.
    "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" Das funktioniert nur, wenn man sich wenigstens selbst leiden kann. Derjenige, der diesen Spruch verzapft hat, muss es wissen.

    Mein Rat: Du fragst jemanden, der dir nahe steht - ob nun Freund, Elter oder Nachbar -, was ihm spontan an deiner Person Übles einfällt. Und das kannst du so oft wiederholen, wie du willst. Es wird keiner sagen, dass ihm dein Gewicht bzw. dein Körper nicht gefällt. Genauso wenig wird dir jemand ins Gesicht sagen, dass er dich hasst, weil du stabil gebaut bist und trotzdem Süßes ist. Sowas sagt dir nur einer: Du selbst. Nimm dich erst mal selbst an, so wie du jetzt bist.
    Vielleicht hilft es dir, wenn du nachdenkst, was du an anderen magst - die ansteckende Lache, den Humor oder einfach nur das "Hallo" beim Zusammentreffen. Deine Mama liebst du doch auch nicht deswegen, weil sie schlank ist? Wieso magst DU dich dann nicht?

    Aber ich will ja hier nicht die wissenschaftliche Seite ins Hintertreffen geraten:
    1.) dein BMI ist 24. Passt doch; also Herzverfettung wird dich nicht umbringen
    2.) Es wurde bewiesen, dass die Psyche aufgrund der Nervenzellen zu (psychosomatischen) körperlichen Symptomen führen kann. Man kann zb Rückenschmerzen durch Depressionen bekommen. Und das Körpergewicht wird wie oben angedeutet mitgesteuert. Wenn dir Sport und gesunde Ernähung keinen Spass machen, sondern nur dazu dienen, besser auszuschauen, dann sieht dein Hirn halt nicht ein, dass jetzt die Kilos purzeln sollen.

    Genieß dein Essen (egal was), mach weiter Sport, hab Spass dabei und freunde dich am Besten mit dem ganzen Fitnessstudio an. Wenn ihr mal zusammen esst, dann wirst du sehen, wie die Gertenschlanken mit Genuss ihr Franzbrötchen essen.

    Ciao

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    • RE: Essstörung, ja oder nein?


      Hey,

      es baut auf, was du schreibst. Aber wenn du nach meinen Gründen für meine Gefühle fragst, dann denkst du an die falschen.. Ich wurde nicht stehen gelassen, abgelehnt etc. wegen meines Äußeren.. (Okay, in der Grundschule mal. Vielleicht spielt das tief drinnen noch eine Rolle, aber nicht für meine Gefühle grad).
      Du sagst, ich muss mich selbst akzeptieren. Und genau darum geht es ja. Ich weiß, dass ich keine Ausstrahlung habe, die davon zeugt, dass ich mich gut fühle, wenn es nicht so ist. Aber DA ich nunmal mit mir selbst unzufrieden bin, KANN ich das auch nicht ausstrahlen.
      Und diese Unzufriedenheit mit mir selbst kommt daher, dass ich weiß, dass ich schonmal unter 70kg gewogen habe.
      Ich würde liebendgern einfach leben können ohne mir Gedanken machen zu müssen. Glaub mir, das tu ich nicht, weil ich Spaß dran hab, sondern es ist einfach so. Die Gedanken und Gefühle sind da.
      Ich sage mir selbst immer, dass mein innerer Wille zu schwach ist. Ich muss einfach einen Weg finden mich besser kontrollieren zu können und Vorsätze umsetzen..

      Ich wünschte, ich könnte einfach mal so "schlemmen" ohne mir danach Vorwürfe machen zu müssen. Das ist der reinste Psychoterror und wirkt sich auch schon auf meine Gesundheit aus.

      Trotzdem danke für deine ehrliche Meinung!

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      • RE: Essstörung, ja oder nein?


        Grüße

        Schlemmen ohne Psychoterror:
        Kennst du schon den Onmeda-Kalorienrechner? Mal ein Rechenbeispiel:
        Ich habe Lust auf eine Portion Pommes vom Imbiss: 305 kcal (Kilokalorien) pro 100g
        Hätte ich die Kartoffeln daheim gebraten, wären es nur 148 kcal. Und Pellkartoffen sind mit 71 kcal di Low-Fat-Alternative. Aus geschmacklichen Gründen empfehle ich dennoch Kräuterquark dazu. Im Supermarkt gibts den fertig: 40% Fett. Selbst angerührt: So viel Fett wie der Koch selbst will. Kein schlechtes Gewissen, keine Speckrollen.

        Ich meine damit, dass du selbst bestimmen kannst, was du schlemmst. Industrie und Handel wollen natürlich, dass du ihre Kalorienbomben kaufst. Aber selbst Eis und Pizza sind selbst zubereitet (!) nichts, was du später auf der Waage ablesen kannst.
        Apropos Waage: Benutz das Ding nur einmal pro Woche (Sonntags nach der Morgentoilette zb). Das Gewicht schwankt sogar je nach Tageszeit. Das macht einen völlig kirre, wenn man abnehmen will.
        Bitte fang jetzt aber nicht das Kalorienzählen an. Es genügt, wenn du ungefähr weißt, dass eine Tafel Schokolade mehr Energie hat als 2 Bananen. Häufiger Anfängerfehler ist Limonade als Getränk - das ist bloß Zuckerwasser.

        Und zwing dich nicht andauernd! Du darfst auch mal essen gehen. Es muss dir aber gut dabei gehen. Wenn du denkst, es liegt allein an deiner Willensschwäche, dann solltest du dir Gleichgesinnte suchen. Wenn man sich zum Sport verabredet hat, kann man nicht kneifen. Wenn sich zum Kochen trifft, kann man nicht zum Würschtlmann.
        Vergiss nicht rechtzeitig aufzuhören mit Abnnehmen und lass die Finger von Diäten.

        Viel Erfolg

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        • RE: Essstörung, ja oder nein?


          Hallo!
          Du bist nicht mit dir selbst zufrieden. Du denkst es liegt am Gewicht, aber das wäre eine zu einfache Lösung, denn du hast kein Übergewicht. Die Ursache liegt viel tiefer. Und du deutest mit dem letzten Beitrag an, dass du dich kontrollieren willst, die totale Kontrolle über dich selbst haben willst. Und irgendwo lässt du dir auch zu viel von deinem Gewicht bestimmen. Du musst Diät machen, weil du keine Modelmasse hast. Du musst Sport machen, um abzunehmen. Du bist unzufrieden und suchst nach einem Rezept wieder zufrieden zu sein. Abnehmen funktioniert nur so lang du was zum Abnehmen hast. Und danach lässt dann die Unzufriedenheit wieder grüssen. Überleg dir mal genau was du vom Leben erwartest, was du machen möchtest, wo du gern mal hin möchtest, was dir wirklich Spass macht und wovon du überzeugt bist. Und dann setz mal etwas dran: wenn du mal nach Spanien möchtest, brauchst du Geld für den Urlaub. Wenn du einen Vogelkasten bauen willst, brauchst du Bretterreste und Papas Werkzeug. Und du brauchst Geduld. Die Unzufriedenheit geht nicht einfach so weg.
          LG
          Tonttu

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