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MIlch schädlich?

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  • MIlch schädlich?

    Hallo,

    ich habe mal eine Frage zum Thema "Milch". Ich trinke täglich ca. 1 Liter Milch. Dabei verwende ich immer die Entrahmte 0,3% Fett.

    Mein Vater meinte, Milch sei schädlich, verursache Arterienverkalkung. Im Internet finde ich darüber verschiedene Meinungen.

    Einerseits enthält Milch Calcium und B-Vitamine, andererseits viel Cholesterin.

    Wie ist es denn nun tatsächlich? Ist zuviel Milch schädlich? Ist ein Liter zuviel? Ist nur MIlch mit höherem Fettanteil bedenklich?


  • RE: MIlch schädlich?


    So viel Milch führt zu Übersäuerung, die mit Calcium aus den Knochen abgepuffert werden muss --> kontraproduktiv bezüglich Osteoporose. Bei entrahmter Milch entgehen dir auchnoch die fettlöslichen Vitamine. Die Omega-6-Fettsäuren fördern entzündliche Krankheiten.

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    • RE: MIlch schädlich?


      Milch ist die wichtigste Calciumquelle für den Menschen (120 mg Ca/100g). Um den Bedarf an Calcium zu decken – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine täglich Zufuhr von 1000 mg pro Tag – sollte man ¼ L Milch oder Milchprodukte (Joghurt, Quark usw.) und 1-2 Scheiben Käse zu sich nehmen, und hierbei fettarme Milch und Milchprodukte bevorzugen (die meisten Menschen nehmen ohnehin zuviel Fett zu sich). Entrahmte Milch (Magermilch) hat im Vergleich zu fettarmer Milch weniger Fett und damit auch weniger Kalorien (35 kcal/100g vs. 47 kcal/100g), ist aber bzgl. des Gehalts an Vitaminen und Mineralstoffen mit fettarmer Milch und mit H-Vollmilch in etwa vergleichbar.

      Cholesterin ist in allen tierischen Lebensmitteln enthalten, auch in der Kuhmilch. Allerdings liefert der Milchkonsum nur einen geringen Beitrag zur Cholesterinaufnahme. 100 g Vollmilch enthalten 11 mg Cholesterin, 100 g fettarme Milch nur 5 mg Cholesterin. Somit werden mit ¼ L fettarmer Milch etwas mehr als 10 mg Cholesterin aufgenommen. Bei einer Cholesterinzufuhr von etwa 300 mg / Tag ist daher der Beitrag der Milch zur Cholesterinaufnahme gering! Entrahmte Milch enthält übrigens Cholesterin nur in Spuren (Quelle: Große GU-Nährwerttabelle).

      Fazit: Da Sie mit 1 L entrahmter Milch die Calciumaufnahme in jedem Fall decken, und ernährungsphysiologisch ungünstige Nährstoffe in äußerst geringen Mengen zu sich nehmen (Cholesterin in Spuren und nur 1 g Fett ), ist der tägliche Verzehr von 1 L entrahmter Milch nicht als bedenklich oder gar schädlich anzusehen.

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      • Omega-6-Fettsäuren & Entzündliche Erkrankungen


        kurz eine Bemerkung zu Omega-6-Fettsäuren: Omega-6-Fettsäuren sind Vorstufen, aus denen der Organismus Stoffe herstellt, die entzündungsfördernde Wirkungen ausüben (Leukotriene). Stoffe mit ähnlichen, jedoch schwächer entzündlichen Wirkungen werden aus Omega-3-Fettsäuren hergestellt. Bei der Bildung dieser Substanzen konkurrieren die Vorstufen aus Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren um ein- und dasselbe Enzym, der Lipoxygenase. Über das Verhältnis dieser Vorstufen kann auch das Verhältnis der Leukotriene aus Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren beeinflußt werden, und diese entscheidet über das entzündliche Potential - nicht die Menge an Omega-6-FEttsäuren allein.

        Es ist richtig, dass man durch eine Verschiebung des Verhältnis an Omega-6-Fettsäuren zugunsten von Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Effekte erzielen kann, die bei einer Reihe von Erkrankungen (z.B. bei Rheuma, chronisch-entzündundliche Darmerkrankungen) erwünscht sind. Auch wenn die Ursache für immunologsche Störungen, die diesen Erkrankungen zugrunde liegen, noch nicht endgültig geklärt sind, kann man Omega-6-Fettsäuren als Ursache ausschließen.

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        • RE: Omega-6-Fettsäuren & Entzündliche Erkranku


          > Es ist richtig, dass man durch eine Verschiebung des Verhältnis an Omega-6-Fettsäuren
          > zugunsten von Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Effekte erzielen kann
          ...
          > Auch wenn die Ursache für immunologsche Störungen, die diesen Erkrankungen zugrunde
          > liegen, noch nicht endgültig geklärt sind, kann man Omega-6-Fettsäuren als Ursache
          > ausschließen.

          Aus Ihrer ersten Aussage ergibt sich, dass jeder Omega6-Konsum Entzündungen fördert (indem er das Verhältnis n6:n3 erhöht, das bei der heutigen Ernährung eh schon zu hoch ist). Dass Omega6 die _Ursache_ sind, hatte ich nicht behauptet, ist aber ohnehin irrelevant für das Resultat.

          Gruss,
          Beat

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          • RE: Omega-6-Fettsäuren & Entzündliche Erkranku


            Sehr geehrte Frau Dr. Ellinger,

            wir befinden uns hier in einem Forum, in dem Menschen Rat und Hilfe für eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise suchen.

            Es handelt sich hier um Menschen, die nach den Ermittlungen der DACH-Organisation ihren Omega-3-Fettsäuren-Bedarf nicht einmal zu einem Fünftel decken, weil das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 etwa 5:1 (2,5 v.H. zu 0,5 v.H. der Energiezufuhr) betragen sollte.

            Diesen - statistisch gesehen - mit Omega-3 völlig unterversorgten Menschen erzählen Sie richtigerweise, dass ein Zuviel von Omega-6-Fettsäuren die Omega-3-Fettsäuren infolge der Konkurrenz um die Lipoxygenase aus dem Stoffwechsel verdrängt - im Satz darauf erklären Sie, dass nicht die Menge von Omega-6 alleine entscheidend wäre.

            Am Sonntag hatte ich noch eine angeregte Diskussion über Omega-3 und meine Gesprächspartnerin war der Meinung, dass es für alle Ernährungsfragen Gutachten dafür und genausoviele dagegen gäbe.

            Mit solchen Aussagen findet sich leider Gottes ein H-Milch trinkender Schmalzbot-mit-Rührei-Liebhaber bestätigt.

            Viele Grüße
            Juppes

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            • RE: Omega-6-Fettsäuren & Entzündliche Erkranku


              Danke, danke für die vielen Antworten!!!!

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              • RE: MIlch schädlich?


                Dein Vater hat Recht. Milch verursacht eine Menge gesundheitlicher Probleme.

                Amerikanische und Finnische Forscher/innen haben in einer breit angelegten Studie, in der Daten zu Fruchtbarkeitsraten von 36 Ländern, der Milchkonsum pro Kopf und die Laktoseintoleranz der weiblichen Bevölkerung ausgewertet wurden, einen deutlichen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und weiblicher Unfruchtbarkeit festgestellt. Je höher der Milchkonsum, je höher die Unfruchtbarkeit, besonders in höherem Alter. Man nimmt an, dass die Galaktose in den Milchprodukten und im Milchzucker dafür verantwortlich ist.

                Die Galaktose ist ein ausgesprochen gefährlicher Stoff für die Augen. Wenn man ab 50 pro Tag nur 1 Glas Milch trinkt, holt man sich mit hoher Wahr-
                scheinlichkeit einen Grauen Star.

                Für Menschen, bei denen Galaktose nicht oder nicht voll verstoffwechselt wird, ist Milch reines Gift. Um zu begreifen wie problematisch Milchgalaktose ist, muss man sich folgendes klar machen: Der Mensch verfügt zwar über Enzyme, mit denen er Nahrungsgalaktose unschädlich verstoffwechseln kann. Die Anflutung von Nahrungsgalaktose dürfte jedoch bis vor ca. 7000 Jahren, als die Milch zum Nahrungsmittel wurde, relativ gering gewesen sein. Menschen sind daher wahrscheinlich auch in Bezug auf den Galaktosestoffwechsel an einen hohen Milchverzehr nicht angepasst.

                Und dann zum Kalzium: Das Kalzium kommt in der Milch in folgenden Formen vor: a) zu 33% als anorganische Ca-Verbindung in Lösung, b) zu 20% gebunden an Kasein, c) zu 47% als kolloidales, anorganisches K.phosphat. Mit anderen Worten: Das Milch-Kalzium ist für den menschlichen Körper kaum verwertbar. Anorganische Kalziumsalze kann der Mensch nicht verwerten. Dies sieht man auch daran, dass in Ländern mit hohem Milchkonsum die Osteoporose-Erkrankungsrate sehr hoch ist.

                Ein weiterer Nachteil der Milch ist ihre Säurebildung: 0,7-1,1 mEq/100g.
                Das Cholesterin ist hingegen nicht von Bedeutung, da die Leber sowieso
                im Schnitt 85% der Gesamtcholesterins herstellt.

                Gruß Werner








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                • RE: MIlch schädlich?


                  Es ist bekannt, dass sehr hohe Galaktosespiegel im Blut gefährich sind, weil es zu einer Anhäufung von Galaktit kommt, ein Stoffwechselprodukt der Galaktose, das in der Linse zu Trübungen führt. Das ist jedoch nur ein Problem bei der Galaktosämie, einer glücklicherweise sehr seltenen und lebensgefährlichen Erkrankung, auf die jedoch bereits beim Neugeborenen-Screening untersucht wird . Nur bei dieser Erkrankung ist Milch und Milchzucker absolut tabu. Bei Gesunden wird die Galaktose in Glucose umgewandelt und selbst Galaktit kann abgebaut werden. Daher ist die Galaktose im Milchzucker bei Gesunden überhaupt nicht gefährlich.

                  Das Calcium aus Sauermilchprodukten ist übrigens sehr gut verfügbar, weil durch die Milchsäure die Verfügbarkeit gesteigert wird.

                  Milchkonsum und Unfruchtbarkeit: Darf ich mal fragen, wo die Daten der finnischen Studie publiziert wurden sind? Eine Studie in Epidemiology – einer renommierten wissenschaftlichen Studie - zeigt nämlich genau das Gegenteil, dass Milchkonsum vor Unfruchtbarkeit schützt.
                  http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/q...768&query_hl=6

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                  • RE: MIlch schädlich?


                    Ihren link habe ich mir angeschaut, und zwar in
                    Epidemiology. 2003 Jul;14(4):429-36. mit dem Titel
                    Risk factors for female infertility in an agricultural region.

                    Bezüglich Milch steht da ein einziger Satz:
                    "Drinking 3 or more glasses of milk per day was protective of female fertility (0.3; 0.1-0.7)."
                    Es handelte sich um eine Studie mit je 322 Teilnehmerinnen, die im ländlichen Wisconsin wohnen und an einer Klinik untersucht wurden.

                    Dagegen spricht eine grosse Studie, die hier kurz besprochen ist:

                    http://www.physicians-background.com/infertility.html

                    Die wesentlichen Punkte sind:
                    "Milk and Infertitity -
                    1994 Science News

                    "Women who would like but have failed to conceive a child may want to review how big a role dairy products play in their diet, a new study suggest. A team of researchers in the United States and Finland now reports that where per capita milk consumption is highest, women tend to experience the sharpest age-related falloff in fertility.
                    Five years ago, Cramer linked galactose consumption with increased risk of ovarian cancer. To look for hints that this sugar might also affect fecundity, his team compared published data from 36 countries on on rates of fertility, per capita milk consumption, and hypolactasia -- the adult inability to digest lactose. In the Feb. 1st American Journal of Epidemiology, they now report a correlation between high rates of milk consumption and waning fertility, beginning in women just 20 to 24 years old.
                    The strength of that association -- and the rate of fertility decline -- grew with each successively older age group studied."

                    Hier wurde also immerhin die Fruchtbarkeit und der per capita Milchverbrauch von 36 Ländern miteinander verglichen. Je älter die Frauen waren, desto stärker war der Zusammenhang zwischen abnehmender Fruchtbarkeit und Milchkonsum. Beginnend im Alter von 20-24.

                    Die Problematik der Galaktose ist auf Deutsch recht gut hier erklärt:
                    http://www.milchlos.de/milos_0403.htm
                    Dort ist auch die Finnisch-/Amerikanische Studie erwähnt.

                    Nebenbei: Hier ein link, der den Zusammenhang zwischen Kuhmilch und Diabetes beschreibt:
                    http://www.sciencenews.org/pages/sn_...26_99/fob2.htm

                    Gruß WS

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                    • RE: MIlch schädlich?


                      Zufällig auf diese Diskussion gestoßen, zeigt sich die Problematik der Ernährungsmeinungen (und oft handelt es sich um Meinungen) vorbildlich: eine Studie widerlegt die andere und zurück. Und weils so spannend ist, auch noch meine Meinung dazu:
                      So natürlich wie möglich sollte es sein. D.h. eine fettarme H-Milch hat mit einer frisch gemolkenen Milch nicht viel gemein. Dazu gibt es Untersuchungen, dass Kälber mit erhitzter Milch gefüttert, auf Dauer nicht lebensfähig sind. Kann man jetzt glauben oder nicht. Aber allein mit gesundem Menschenverstand wird klar, dass das, was wir essen (auch Tiere!) noch lebendig sein soll. Wir wollen Vitalität, also muss Vitalität auch in unserer Nahrung sein! Dass bei diversen Verarbeitungsprozessen (pasteurisieren, homogenisieren, ultrahocherhitzen, bestrahlen etc.) viel dieser Vitalität flöten geht, das ist unumstritten. Ohne jetzt alle zu Rohköstlern zu verbannen, die Ernährungspyramide mit Obst und Gemüse in der Basis und tierische Produkte erst in der 3. Ebene, macht Sinn. Also: täglich 1 Liter Milch ist mengenmäßig entschieden zu viel, auch auf die Qualität ist zu achten. Kalcium ist übrigens über Gemüse wesentlich besser aufzunehmen; ansonsten enthält Hartkäse wesentlich mehr Ca als Milch.
                      Grüßle, Franziska

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