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Protein?

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  • Protein?

    Hallo!

    Mein Freund betreibt seit etwas mehr als 1 Jahr Kraftsport (3-4 mal pro Woche).
    Gestern hat er sich in einem Sportgeschäft eine Dose mit Proteinen (wird ein Milchshake) gekauft.

    Ist das schädlich?
    Soll ich ihm abraten (Begründug?)?
    Was bewikt dieses Protein (ist Eiweiss oder?) genau?

    Danke

    Petra75


  • RE: Protein?


    hallo Petra,
    hat dein Freund für dich schon genug Muskeln?
    Protein = Eiweis ist eigentlich kein Brennstoff sondern ein (lebensnotwendiger) Organbaustoff des Körpers, der (im Gegensatz zu Fett) nicht gespeichert werden kann. Bei Mangel an Nahrungseiweis kommt es also zu Organabbau, bei Überschuß zu sofortiger Verbrennung, was ebenfalls eine gewisse Stoffwechselbelastung (Leber, Niere, Gichtgefahr) darstellt. Das Risiko von zusätzlichen Proteinpräparaten liegt ausschließlich in der beschriebenen Eiweisüberdosierung. (kein Doping) Die Überdosierung führt auch nicht zu einem schnelleren Muskelaufbau, ähnlich wie die nützliche Wirkung von Vitaminen durch Dosiserhöhung nicht gesteigert werden kann.
    Ein gewisser Sinn von Proteinpräparaten kann darin liegen, dass man bei erhöhtem Bedarf (Muskelaufbau) gleichzeitig etwas Fett abbauen möchte, da das hochwertige tierische Eiweis immer mit mehr oder weniger großen Mengen tierischem Fett kombiniert ist. Der Eiweisbedarf steigt aber relativ weniger stark an als der trainingsbedingte Kalorienbedarf.
    Also wie so oft im Leben, die Dosis machts (1g-max. 1,5g/kg Körpergewicht)
    Gruß
    paul

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    • RE: Protein?


      Hallo Petra!
      Sie machen sich mehr Gedanken als Ihr Freund - ein gutes Zeichen für funtionierende Fürsorge.
      Der Körperbestand an Eiweiß liegt bei rund 10 Kg. Pro Tag werden im Körper etwa 250g Eiweiß abgebaut, u.a. infolge des Absterbens von Zellen. Ein Teil der dabei frei werdenen Aminosäuren (Baustoffe der Eiweiße) kann wieder verwendet werden. Der experimentell ermittelte durchschnittliche Bedarf des Erwachsenen an Eiweiß hoher Qualität (Ei, Milch, Fleisch, Fisch) beträgt 0,6g pro Tag. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird eine tägliche Zufuhr von 0,8g pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Der genannte Wert entspricht einer Eiweißaufnahme von rund 10 - maximal 15% der mit der Nahrung zugeführten Gesamtenergie. Wegen des hohen Eiweißanteils der mitteleuropäischen Mischkost beträgt die tatsächliche Eiweißaufnahme 1 - 1,4g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
      Hohe Eiweißzufuhrangaben für Kraftsportler, insbesondere Bodybuilder, von täglich bis zu 4 g pro Kilogramm Körpergewicht sind unbegründet.
      Der Erhaltungsbedarf der arbeitenden Muskulatur eines Kraftsportlers unterscheidet sich nicht von dem der arbeitenden Muskulatur anderer Personen. Dagegen steigt der Bedarf an Eiweiß bei Langzeitausdauersport, da neben den Hauptenergielieferanten (Glukose und Fettsäuren) auch Aminosäuren zur Energiebereitstellung herangezogen werden. In Abhängigkeit von Umfang und Intensität von Training und Wettkampf ist hier eine Eiweißaufnahme von bis zu 1,6 g pro Kilogramm Körpergewicht und Tag empfehlenswert.
      Da ihr Freund, wie ich annehme, ein ganz normaler "Feierabensportler" ist, braucht er sicherlich keine Eiweißpräparate dazu nehmen.
      Hier ist ein zusätzlicher Gewinn für die Sportstudios drin! W.Paul hat Ihnen da schon ganz richtig geantwortet.
      Lassen Sie Ihn die Dose aufbrauchen - setzen Sie ihren Freund von den Tatsachen in Kenntnis, daß er sich mit der normalen Eiweisszufuhr ebenfalls einen normalen Muskelaufbau bekommt.
      Viele Grüße
      G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

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      • RE: Protein?


        Hi!

        Ich habe vor kurzem das selbe Problem mit einem Freund gehabt. Die erhöhrt Zufuhr von Protein ist nicht nur unnötig, sie kann auch den Körper belasten (Niern). Außerdem wird dadurch seine Geldbörse sichtlich schmäler, aber seine Muskelmasse nicht größer. Viel sinnvoller ist es daher sich gesund und abwechslungreich zu ernähren. Auf eine ausreichende Zufuhr von Milchprodukten ist zu achten, diese sind sehr wichtig für den Knochenaufbau und außerdem enthalten sie viel Proteine, die für den Muslkelaufbau benötigt werden.
        Tschüß

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        • Re: Protein?


          Hallo,

          Proteine sind nicht schädlich, sondern lebensnotwendig. Aber wie bei so vielem sollte mans damit nicht übertreiben. Zu viel Eiweiß kann Organe schädigen.
          Zu der Frage was Eiweiß eigentlich ist, empfehle ich diesen Artikel: http://biologie.suite101.de/article....der-funktionen

          Gruß
          Andy

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          • Re: Protein?


            Der Proteinbedarf beim Sportler ist nur minimal erhöht, so dass die Einnahme von Proteinpulver nicht notwendig ist, um den Mehrbedarf an Protein (=Eiweiß) zu decken.
            Grund: Der Muskelaufbau ist begrenzt auf maximal 2 kg pro Jahr, was bei einem Proteinanteil von 20% im Muskel 400 g Protein entspricht bzw. ein Zuwachs von 1,1 g Muskelprotein pro Tag. Selbst unter Berücksichtigung eines Sicherheitszuschlags von 100%, um Verluste infolge einer verminderten Verdaulichkeit und Abschläge bzgl. der Proteinqualität bei Nahrungsprotein gerecht zu werden, läge der Mehrbedarf bei 2,2 g Protein pro Tag. Auf eine 70 kg schwere Person bezogen wäre das ein Mehrbedarf von 0,03 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht (KG).
            Damit ist klar, dass bei intensivem Muskelaufbau ein Zuschlag von 0,2 - 0,3 g Nahrungsprotein / kg KG ausreicht. Wenn man dies zu den 0,8 g / kg KG Protein addiert (dies ist die Empfehlung für gesunde Erwachsene), kommt man bei einem Sportler auf eine Empfehlung von nur 1,0 - 1,1 g Protein / kg pro Tag. Die durchschnittliche Proteinzufuhr liegt in Deutschland bei Erwachsenen bei 1,2 – 1,4 g / kg KG. Das bedeutet, dass die Proteinempfehlung, die den Mehrbedarf für maximalen Muskelaufbau berücksichtigt, im Durchschnitt problemlos erreicht wird.
            Die Einnahme von Proteinpulver ist daher nicht erforderlich – im Gegenteil – bei einer Proteinzufuhr im Übermaß können gesundheitliche Schäden nicht ausgeschlossen werden.
            (Quelle: Stellungnahme des DGE-Arbeitskreises "Sport und Ernährung". Ernährungsumschau 1997, S. 278-379)

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