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Aufbau Darmflora

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  • Aufbau Darmflora

    Sehr geehrte Frau Ellinger,

    habe nach einer Blinddarm-OP innerhalb von 6 Wochen fast 12 Kilo abgenommen. Seit ca. 3 Monaten steht das Gewicht. Habe jetzt erfahren, das es durch eine gestörte Darmflora zu einer schlechten Nahrungsaufnahme kommen kann. Seit der OP habe ich auch Blähungen und manchmal Bauchweh. Der Stuhl ist meist breiig und selten Durchfall. Habe auch sehr viel an Körperfett verloren. Jetzt suche ich ein Mittel was die Darmflora aufbaut, können Sie mir eins empfehlen???? Danke schon jetzt für Antwort.

    mandy


  • RE: Aufbau Darmflora


    Bierhefe, Bakterien, Inulin (z.B. Actimel enthaelt Bakterien und Inulin). Breiiger Stuhl macht schwach und impotent.

    Kommentar


    • Impotent?


      Ehrlich? Impotent? Das ist ja krass!!! (Wie kommt das?)

      Du solltest vielleicht auch mehrere kleine Mahlzeiten am Tag essen um deinen Darm einerseits nicht zu überlasten und andererseits die Peristaltik anzuregen.
      Außerdem "gut gekaut ist halb verdaut" -- könnte auch dein Prob. mit den Blähungen lindern.

      Kommentar


      • RE: Impotent?


        Der Darm sollte eigentlich das Wasser (inklusive Vitaminen und Mineralien) aus dem Stuhl ziehen. Das Ergebnis ist ein relativ fester Stuhl, also kein breiiger. Ich spreche nur aus eigener Erfahrung. Seitdem ich meine Darmflora von breiig zu fest saniert habe, klappt es viel besser mit der Potenz und ich fuehle mich auch sonst gesuender.

        Kommentar



        • RE: Tipp


          was den Stuhl sofort fest machen kann, sind "Enterogermina"-Bakteriensporen. In der Apotheke erhaeltlich, zeigt sofortige Wirkung bei breiigem Stuhl. Bei Absetzen bleibt der Effekt nicht unbedingt erhalten. Koennte auch sein, dass man gar nicht mehr dazu in der Lage ist, ohne Unterstuetzung etwas anderes als breiigen Stuhl hervorzubringen. Evtl. muesste man seine Ernaehrungsgewohnheiten total umstellen.

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          • RE: Aufbau Darmflora


            Die Bakterienflora im Dickdarm enthält 10 Milliarden bis 100 Milliarden Keime / g Stuhl. Sie ist aus 400-500 verschiedenen Bakterienarten zusammengesetzt. Mengenmäßig bedeutsam sind bei gesunden Erwachsenen Bacteroides, Enterobakterien, Peptococcacaen, Bifidobakterien, Escherichia coli, Streptokokken und Laktobazillen. Die Darmflora kann durch Ernährung, Stress, Alter und Medikamente beeinflusst werden. Auch durch eine Behandlung mit Breitband-Antibiotika, die vermutlich nach Blinddarm-OP erforderlich war, kann die Darmflora geschädigt werden. Diese Störung führt häufig zu Durchfällen.

            Wie kann man die Darmflora wieder aufbauen?
            Die Darmflora ist ein weitgehend stabiles Ökosystem. Diskutiert wird ein verstärkter Verzehr von probiotischen Joghurts zur Verbesserung der Darmflora. Diese enthalten v.a. Lactobazillen und Bifidobakterien, von denen man weiß, dass sie tatsächlich die Magen-Darm-Passage bis zum Dickdarm überstehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei regelmäßiger Aufnahme von lebenden Nahrungskeimen mit probiotischem Joghurt eine Veränderung der Darmflora (Zunahme des Anteils an Bifidobakterien und Laktobazillen auf Kosten von anderen Keimarten) möglich ist. Wird der Verzehr gestoppt, nimmt auch der Anteil der Bifidobakterien und der Laktobazillen ab und der Anteil der anderen Bakterienarten zu. Dies ist vermutlich durch das Fehlen von sog. Adhäsivfaktoren bedingt, mit denen sich die Bakterien an Strukturen der Darmschleimhaut anheften können.

            Präbiotika sind unverdauliche Substanzen, die häufig den probiotischen Joghurts zugesetzt sind, weil sie als Nährstoff für die probiotischen Darmbakterien dienen und damit selektiv ihre Vermehrung bzw. Stoffwechselaktivität begünstigen. Beim Abbau dieser Substanzen (Fructooligosaccharide= lange Ketten aus Fruchtzucker-Bausteinen) entstehen Säuren u.a. Substanzen, die das Wachstum von anderen Keimen, wahrscheinlich auch von krankmachenden Keimen (Salmonellen, Lysterien) hemmen. Präbiotika sind daher günstig zum Aufbau einer gesunden Darmflora. Allerdings entstehen beim bakteriellen Abbau auch Gase, so dass es bei Zufuhr von mehr als 10-40 g pro Tag zu Darmbeschwerden kommen kann.

            Ballaststoffe werden ebenfalls von Darmbakterien abgebaut, allerdings im Unterschied zu den Präbiotika von sämtlichen Darmbakterien. Beim Abbau entstehen kurzkettige Fettsäuren, die als Nährsubstrat für die Bakterien dienen. Diese Säuren senken den pH-Wert im Darm und hemmen das Wachstum von krankmachenden Keimen. Da die Aufnahme der kurzkettigen Fettsäuren von der Darmschleimhaut mit der Aufnahme von Natrium und Wasser gekoppelt ist, kann der Verzehr von Ballaststoffen auch Durchfall oder breiigen Stuhl entgegen wirken. Allerdings ist der bakterielle Abbau wie bei den Präbiotika mit Gasbildung verbunden, so dass eine sehr hohe Ballaststoffaufnahme ebenfalls zu Blähungen führen kann.

            Fazit: Eine ballaststoffhaltige Kost (Obst, Gemüse, Getreideprodukte, wenn möglich Vollkorn) und ein Verzehr von Joghurt, evtl. probiotischem Joghurt mit Präbiotikazusatz, ist sinnvoll zum Aufbau bzw. Erhalt einer gesunden Darmflora. Um Unverträglichkeiten zu verhindern, die durch die Gasbildung auftreten können, sollten sie den Verzehr langsam steigern. Falls diese Maßnahmen nicht erfolgreich sind, sollten Sie einen Arzt konsultieren.

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