ich habe hier wieder einige Artikel über Magersucht gelesen, auch das mit der neurotischen Störung. Sie haben auch irgendwie recht, ich denke zwar nicht, dass ich magersüchtig bin, aber von außen wird mir diese Meinung ständig zugetragen, ich solle zunehmen, andererseits würde man mich in stationäre Behandlung bringen etc.
Dabei esse ich doch, halt eben nur die kalorienarmen Gemüsesorten, eigentlich nur grünes Zeug, und eben Magermilchjoghurt, ohne Geschmack, dabei trinke ich nur Tee. Ich habe oft sogar das Gefühl, sehr viel zu essen. Meine Maße sind zugegebenermaßen nicht ganz normal, bei ca 177 liege ich sehr deutlich unter 50kg, mehr kann ich nicht sagen, aber das ist noch nicht problematisch, auch wenn ich weiß, dass man das nie selbst erkennt.
Ich erkenne nur, dass ich einen extremen Hass auf meine Mutter habe, die mich zerstören will, die ganze Familie zerstört, und mein Vater macht überhaupt nichts. Sie wirft sein Geld achtlos zum Fenster hinaus, ein Problem unter vielen, kauft Berge an Lebensmitteln, lässt das Haus dabei, als Hausfrau, völlig heruntergekommen aussehen, die Küche ist immer dreckig usw. Und eben diese Berge rufen Ekel hervor, wenn ich beispielsweise dasitze und etwas esse, dann aber meine Mutter mit diesen Tonnen an Lebensmitteln daherkommt, muss ich sofort aufhören, gehe teilweise sogar auf die Toilette, und, ..., kann man sich wohl denken...
Ich hasse aber auch mich selbst und dass ich die Anforderungen, die ich mir stelle nicht erfüllen kann, dass ich so faul bin, nicht lerne und an meiner Facharbeit schreibe, sondern mich gleich am ersten Ferientag schon wieder ausruhe, weil es ja so wahnsinnig anstrengen war, meine Schwester heute zum Arzt zu bringen, das waren nur 3 Stunden, aber ich nehme es als Ausrede, den Tag zu verschwenden...ich hasse mich...und das Wetter..und die Schule, das gottverdammte Abitur... diese ländliche Umgebung... diese Trostlosigkeit, diese Lehre, dieses ewige Dahinplätschern... die Mentalität hier... ich hasse alles.
Vielleicht denken einige auch, man könne durch verminderte Nahrungsaufnahme sterben, aber das geht nicht, der Mensch ist in dieser Hinsicht robust. Man bräuchte schon härtere Mittel, die aber eine aktive Vorgehensweise verlangen, was meist an der Feigheit der Betroffenen scheitert, Unfähigkeit zieht sich durch alle Bereiche.
Ich drehe bald durch, ich hasse alles und ich will einfach nicht mehr, ich komme mit gar nichts mehr klar, Leute macht euch hier keine Probleme wegen 2 oder 3 kg mehr oder weniger auf den Rippen, solange ihr in einem stabilen Sozialgefüge eingebettet seid und euren Frieden mit den Verhältnissen geschaffen habt, nicht das Gefühl habt vor Leere zu sterben, nur um im nächsten Moment von allen möglichen Gedanken zerfressen zu werden, schafft euch kein Gefängnis, solange ihr noch frei seid. Ihr werdet die Geister, die ihr rieft, nicht mehr los. Aussehen ist auch egal, man wird sich sowieso nie mehr gut finden, keine Gefühle mehr haben usw, dann bringt einem kein Aussehen auf der Welt irgendetwas. Seid einfach froh zu leben und nicht immer zu denken und tausendmal pro Tag zu sterben, und es sich trotzdem immer wieder zu wünschen.
Lebt einfach weiter, ihr braucht kein
Low-Fat/Carb/Intelligenz oder sonst irgendwas, einfach nur eine Linie und eine gute Umwelt, es gibt nichts Gutes oder Schlechtes, nur unser Denken macht Dinge gut oder schlecht...
Frei nach Shakespeare:
I could be bounded in a nutshell and count myself a king of infinite space, were it not that I have bad dreams...
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